Heute muss ich euch zunächst Mohammed Ouattou vorstellen. Er ist der beste Pistenführer, den es in Südmarokko gibt.
Nicht jeder hat genug Pistenerfahrung, um diese wunderschönen Wüstenpisten allein zu meistern. Dies ist keine Schande, denn jeder fängt einmal an. In diesem Fall kann ein Führer sehr hilfreich sein und auch dabei helfen, die nötige Wüstenerfahrung zu vermitteln. Doch auch Wüstenprofis suchen manchmal einen Führer für Offroad.
Und so habe ich vor ein paar Jahren Mohammed Ouattou aus Taouz kennengelernt. Er ist als Nomadenkind in der Wüste aufgewachsen und kennt nicht nur jeden Stein zwischen Taouz und Foum Zguid, sondern ist auch ein sehr netter, bescheidener Mensch. Er war nie in der Schule, hat sich aber selbst Französisch und etwas Englisch beigebracht, aber auf Pisten genügt ein Handzeichen. Wir sind zum großen Teil offroad gefahren zu einer Zeit, als die Wüste unter Wasser stand. Mohammed hat immer den richtigen Übergang gefunden und nicht einmal Zweifel gehabt, wo er sich befindet. Und vor allem kennt er schöne Strecken jenseits des Asphalts, die in keinem Handbuch zu finden sind.
Mohammed Ouattou, Taouz bzw. Merzouga, WhatsApp 0670 – 35 90 92, www.desert-raid-sahara.com, desert.raid.sahara@gmail.com. Da er nicht schreiben kann am besten eine Sprachnachricht senden.
Eine Nacht im Riad
Mohammed hat einen Bruder, den Said, der nun ein schönes Riad erbaut hat. Das muss ich mir natürlich ansehen. Es liegt nicht mitten im Trubel von Merzouga, sondern etwas außerhalb etwa 900 m von den Dünen entfernt. Aber die kann man von einigen Zimmern und der Terrasse sehr gut sehen, sogar den Sonnenaufgang erleben.
Mein Auto kann ich gesichert unter einem Schattendach abstellen, dann werde ich sehr freundlich empfangen. Da ich natürlich wieder viel zu früh bin, meine Anreise war ja nur exakt 11 Kilometer, wird mir zunächst einmal am Pool ein Tee gereicht und ich kann mich von der anstrengenden langen Fahrt erholen. Auch Said kommt persönlich vorbei, um mich zu begrüßen. Das Pool ist recht groß, das ganze Gelände ist großzügig.
Dann ist aber mein Zimmer fertig und ich kann mein Gepäck einräumen. Zum Mittagessen fahre ich zunächst noch ins Nomad Palace, um meinen alten Freund Ali Mouni zu treffen. Und als ich bei der Rückkehr gefragt werde, was ich abends essen möchte, bringe ich wieder meinen Wunsch zum Ausdruck, so wenig wie möglich zu bekommen, am liebsten eine halbe Portion. Das sage ich immer, aber es klappt nie. Doch diesmal nimmt man darauf Rücksicht, das finde ich so schön. Zur Vorspeise gibt es ein Süppchen, danach einen Teller mit einem Hähnchenschenkel, etwas Salat und eine panierte, überbackene halbe Avocado. Obst zum Nachtisch. Das finde ich ganz prima, das ist ideal für mich.
Am Morgen dann kann ich den Sonnenaufgang von meinem Fenster beobachten. Ich hatte die Klimaanlage ausgeschaltet und das Fenster aufgemacht, zwar ist es tagsüber immer noch um die 35 Grad, aber in der Nacht kommt doch ein wenig Frische, das ist angenehm. Und schon um 8 Uhr darf ich zum Frühstücksbüffet, bekomme meinen Kaffee, den ich zum Aufwachen brauche und kann mir hier wieder so wenig nehmen, wie ich möchte.
Ja, es hat mir ganz gut gefallen im Riad Merzouga Dunes.