Sahara-Autobahn

Um es nun noch einmal 100 % klar zu stellen, wenn man auf der neuen Sahara-Autobahn von Guelmim nach Süden fährt, so gibt es keine einzige Tankstelle bis kurz vor Akhfennir, das sind knapp 350 km ab Guelmim. Ist man dagegen schon vorher auf der Autobahn, die nördlich Tiznit beginnt, weil man ja schnell in den Süden will, so gibt es an dieser Strecke tatsächlich eine einzige Tankstelle, bei Agadir Bouadane, damit kommen noch einmal 80 km dazu. Ja, eure Fahrzeuge können alle 430 km mit einer Tankfüllung fahren. Aber erstens müsst ihr auch daran denken, auf dieser letzten Tankstelle noch einmal nachzufüllen, und zweitens fährt nicht jeder ganz bis Akhfennir und somit zu einer Tankstelle. Manche Leute können eben nur in engen Bahnen denken. Ich zum Beispiel kam aus der Oase Tighmart und wollte nur nach El Ouatia, und tatsächlich gab es für mich keine andere Möglichkeit, als bei diesen Fässern zu tanken. Anderenfalls wäre mein Auto stehen geblieben. Ein anderer Leser hatte ja auch in Facebook geschrieben, dass die Tankstellen an der Route, wo er es probiert hat, leer waren. Das ist nicht so ungewöhnlich. Die in El Ouatia, die ich sogar in meinem alten Reisehandbuch genannt hatte, ist nun ganz zu. Die Tankstellen sind ja nicht für reiche Touristen, sondern vor allem für den lokalen Verkehr, und der muss aufs Geld schauen. Da ist ein Dirham der Liter billiger schon ein Punkt. Da geht man lieber zum Fass. Und deshalb sterben die offiziellen Tankstellen aus bzw. es werden an der neuen Autobahn erst keine gebaut. Südlich von Akhfennir ist das anders. Da haben ja alle den gleichen, den subventionierten Sprit. Und wer nach Norden fährt, tankt in Akhfennir voll und kommt bequem nach Tiznit. Aber nicht jeder fährt so geradlinig, manche Leute haben eben auch dazwischen zu tun. Tja, einfach mal um die Ecke denken.

Für PKW wird der Sprit in 5 l Wasserflaschen abgemessen, aber LKW werden aus einem Fass mit Handpumpe betankt.

Das war vor Jahren nahe der algerischen Grenze, zwischen Oujda und Bouarfa, genauso. Die Tankstellen starben, am Straßenrand wurde mit Kanistern gewunken. Der Treibstoff kam mit Eseln über die Grenze, die oft ganz allein liefen, weil sie ihren Weg kannten. Da die Grenze heute sehr gesichert ist, gibt es das nicht mehr.

Und ob ihr nun eure Wagen mit dem Fass-Diesel betankt oder nicht müsst ihr ganz alleine wissen. Mein Wagen ist ein Panzer, der verträgt alles. Der beste 4×4, den ich in meinen 39 Jahren 4×4 Fahren hatte.

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