Und auch der nächste Tagesanfang ist absolut angenehm. Schon früh am Morgen mache ich einen Spaziergang, möchte gerne den Campingbereich des Bab Rimal von außen aufnehmen. Dazu gehe ich in den benachbarten Palmengarten und erst, als ich einen kleinen Palmenstamm überstiegen habe, wird mir klar, dass ich wohl in Privatgelände bin. Ich zögere, doch da klingt nur wenig entfernt eine weibliche Stimme an mein Ohr. Viens!
Jetzt rieche ich auch das Feuer. Ein junges Mädchen sitzt in einer Palmhütte und backt das Brot der Familie. Sie spricht ein paar Worte Französisch und ehe ich denken kann drückt sie mir einen Laib des frisch gebackenen Brotes in die Hand. Ich versuche abzulehnen, aber habe keine Chance. Das sind so die Momente, wo ich mich freue, dass ich einen Sack Kleider dabei habe. Allerdings nur Kindersachen von der befreundeten Laila, aber das nette Mädchen sagt, gleich, dass es in der Familie auch kleine Kinder gibt. Ich lege noch ein T-Shirt von mir dazu und sie freut sich sehr. Wenn man mal überlegt, die Familie hat nun zum Frühstück einen Laib Brot weniger und es muss erst ein neuer Teig gemacht werden. Ich esse zum Hotelfrühstück stolz mein eigenes Brot und es ist echt viel würziger und kräftiger.
Der Abschied von Bab Rimal fällt mir schwer und ich verspreche, noch einmal wiederzukommen. Aber nun will ich den aktuellen Zustand der Strecke Foum Zguid Zagora erkunden, warten doch alle Wohnmobile darauf, hier fahren zu können. Gegenüber dem Januar 2012 hat sich die Strecke verbessert, ab Foum Zguid sind etliche Kilometer Asphalt dazu gekommen, aber dazwischen ist immer noch steinige Piste mit tiefen Querrillen, ich würde es nur für geländegängige Wohnmobile wir VW-Bus empfehlen. Alle anderen müssen sicher noch mehr als ein Jahr warten. Immerhin ist das kurze Stückchen Sand vom letzten Jahr verschwunden.
In Zagora gehe ich in den lauschigen Garten von Prend ton temps fürs Mittagessen. Erik Moore ist da mit ein paar Kumpels, ich kenne ihn aus Facebook. Ja, in Marokko läuft man sich immer schnell über den Weg. Auf dem Weg nach Mhamid besuche ich noch Fritz Koring in seinem Sternengucker-Hotel. Er hat inzwischen den Spabereich fertig und der ist sehr schön. Vom Whirlpool schaut man in einen künstlichen Sternenhimmel, aber von seinem Observatorium, ausgerüstet mit den besten GPS-Teleskopen, sieht man die echten Sterne und die Milchstraße. Und in Mhamid ist dann natürlich wieder ein Zimmer für mich reserviert. Hier werde ich ein paar Tage bleiben, wenn also jemand in der Gegend ist