18.3.
Es ist keine Überraschung, dass der heutige Tag nicht ganz so interessant wie der gestrige verlief, denn dieser war geprägt von dem netten Kontakt mit Kamal, und solche Menschen trifft man nicht täglich. Zunächst fuhren wir zusammen nach Sefrou, wo er Freunde besuchen und ich ein Gästehaus ansehen wollte. Das Dar Attamani liegt wirklich mitten drin in der Altstadt von Sefrou und kommt für mich zumindest nicht infrage. Der nächste Parkplatz ist weit entfernt und wenn man keinen guten Führer dabei hat ist es unmöglich, dieses Haus zu finden. Sefrou hat eine große jüdische Geschichte und so ist auch dieses ein ehemals jüdisches Wohnhaus, das man zum Maison dhôte umgewandelt hat ohne allzu viel zu verändern. Das bedeutet, die historischen Dekorationen und Einrichtungen sind noch weitgehend unverändert erhalten, das bedeutet aber auch, der Putz fällt von den feuchten Wänden und nur zwei Zimmer haben Dusche und WC. Mir zumindest hat das Dar Kamal Chaoui in Bhalil sehr viel besser gefallen.
Wir fuhren noch schnell zum Campingplatz, aber wie erwartet war dieser zu. Der Mann, der den Platz von der Gemeinde gemietet hat, lebt mit dieser in Streit, er sagt, er bekommt kein Wasser und zahlt daher keine Miete, die Gemeinde sagt, wenn er keine Miete zahlt wird der Platz geschlossen. Ähnlich war es dann auch in Ifrane, der Platz ist geschlossen und man wird statt dessen auf Azrou verwiesen.
Allein ging es dann Richtung Azrou, wo ich Hassan auf seiner Kirschbaumwiese antraf. Nur 3 4 Wohnmobile standen dort und er wirkte schon etwas resigniert. Weiter ging es zum Euro-Camping, hier fand ich immerhin 12 Mobile. Der Responsable machte mit mir eine Tour über den Platz und zeigte mir auch die schönen Zimmer unten am Pool. Er meinte, ich könne gerne heute hier übernachten. Aber es war noch früh und ich ließ mir die Möglichkeit einräumen, später zurückzukommen.
Ich schaute mir insgesamt noch drei Stellmöglichkeiten in der Nähe an, alle irgendwie enttäuschend. Und so ging es zurück nach Azrou. Dort wartete dann das einzige Highlight des Tages auf mich, ich fand ganz zufällig den Wochenmarkt. Den hatte ich noch nie gesehen. Er findet nicht weit vom Zentrum unter schattigen Zedern satt und ist unglaublich gut besucht. Und nicht ein einziger Tourist dort, noch wird irgendein Kunsthandwerkserzeugnis angeboten, die Ware deckt ausschließlich den täglichen Bedarf der Einwohner. Beladen mit meinem eigenen Abendessen fuhr ich dann zurück zum Euro-Camping und freute mich schon auf so ein schönes Bungalow am Piscine. Aber leider bekam ich ein Zimmer über der Rezeption zugewiesen und das ist doch sehr stark auf den marokkanischen Geschmack ausgerichtet. Ein kleiner Salon mit TV, ein Schlafraum mit 2 Stockbetten, ein Stehklo mit Waschbecken. Die Dusche muss ich unten im Sanitärblock benutzen. Auf dem Weg dorthin begegnet mir ein Camper, ich sage Bonjour, er brummt noch nicht mal. Beim Rundgang über den Platz sitzt jeder allein in seinem Mobil. Ich weiß schon, warum ich kein Camper bin. In einem Maison dhôte oder Riad kommt man meist sehr nett mit anderen ins Gespräch wie erst vor ein paar Tagen in Fes.