Nach so langer Zeit am Erg Chebbi muss ich aber nun endlich wieder los. So lange an einem Ort bin ich überhaupt nicht gewohnt. Es geht über Rissani und Tazzarine nach Nekob, dort will ich einen kurzen Besuch auf einer Farm machen. In Nekob gibt es das nette Hotel Kasbah Berber Nomad und dazu gehört eine Farm etwa 20 km außerhalb. Von dieser Farm habe ich auch schon berichtet:
https://marokkoblog.edith-kohlbach.de/bab-n-ali/
Oft kehren meine Rundreisegäste hier zum Mittagessen ein und machen danach einen Spaziergang in dieser wirklich unglaublich schönen Landschaft. Doch heute bin ich aus einem anderen Grund hier. Die Farm nennt sich Camping Bio Berber Nomad. Das Wort Camping sticht natürlich heraus und das muss ich untersuchen. Kann ich es zum Campingführer hinzufügen?
Zunächst fallen mir natürlich die vier kleinen Häuschen auf, die beim letztenmal noch nicht da waren. Was ist das? Oh, es sind nun vier schöne, unterschiedliche große Unterkünfte, jeweils mit eigenem Bad. Schön gelegen etwas erhöht und der Garten darunter ist voller Blumen. Es ist noch nicht ganz fertig, die Eingangstüren werden gerade gestrichen, vor dem WC sind noch keine Türen, aber man sieht schon, das ist so gut wie bewohnbar.
Es ist eine richtige Farm, die immer noch bewirtschaftet wird. Zum Tee werden mir Mandeln aus eigenem Anbau gereicht, und so kann ich auch bald die Mandel-Plantage besichtigen, wo die Bäumchen in langer Reihe stehen. Und genau dort soll der Campingplatz entstehen, hier könnte man im Frühjahr zwischen blühenden Mandeln Urlaub machen. Ein Sanitärgebäude soll gebaut werden. Noch ist der Platz nicht benutzbar, wer trotzdem bleiben möchte kann aber auf dem Parkplatz vor der Farm stehen, er ist einigermaßen eben.
Die Eltern von Mohammed Rachyd, der die Kasbah Berber Nomad betreibt und auch Wandertouren in der einmaligen Bergkulisse veranstaltet, wohnen auf der Farm und die Mutter ist diejenige, die die Speisen zubereitet. Deshalb kann man hier wirklich sehr gut essen, aber trotzdem empfehle ich immer die Berberpizza, ein gefülltes Fladenbrot, das man sonst nicht oft bekommt. Es muss natürlich vorbestellt werden. Ich bekomme auch noch ein paar frisch gepflückte zuckersüße Feigen mit auf den Weg.
A La Fraicheur de Draa
Nach dem guten Mittagessen geht es aber wieder weiter, denn ich möchte noch ein neues Hotel am Draa besuchen. Das war auch wieder so eine Geschichte. Ich kam in Marrakech mit einem Anbieter von Rundreisen ins Gespräch und wir sprachen über gemeinsame Bekannte, ich habe hier berichtet.
https://marokkoblog.edith-kohlbach.de/riad-tawargit/
Und so hörte ich von diesem Hotel, das ich gerne in meinem Buch aufführen möchte. Ich hatte ja schon in einem Telefongespräch gehört, dass der Inhaber mich kennt, aber ich wusste nicht wer er ist. Bei der Ankunft war das aber schnell geklärt. Yacoub betrieb früher das Restaurant in Tamnougalt, wo viele Rundfahrten zum Mittagessen stoppen (sprachen wir schon über Kommission?). Doch hat er sich nun ein wenig weiter südlich begeben und dieses kleine Hotel aufgemacht. Es ist direkt in der schönen, kühlen Oase am Draa, deshalb ist der Name sehr zutreffend, und es hat im blühenden Garten einen großen Pool und viele Sitzecken. Trotzdem gibt es nur sechs Zimmer, Yacoub setzt auf die marokkanische Art, klein anfangen und nach Bedarf erweitern. Die Zimmer haben ein Bad, natürlich eine Klimaanlage und jeweils einen kleinen Salon. Doch viel lieber setze ich mich auf die Terrasse direkt davor mit Blick auf den Pool und die Oase. Am Abend wird mir ganz romantisch am Pool der Tisch gedeckt und mit Lichtern und Blumen geschmückt. Mein Rindfleisch-Tajine ist sehr gut. Yacoub hat auf meine Wünsche Rücksicht genommen und mir wirklich nur eine kleine Portion serviert.
Nun tippe ich auf meiner Terrasse meine Erlebnisse und freue mich auf das Frühstück, das sicher auch gut ist.