Um 8.25 sollte mein Flieger gehen, ich hatte einen Parkplatz ab 6 Uhr gebucht. Plötzlich erhielt ich eine Email von Latam, der chilenischen Fluggesellschaft, in der es hieß, ich solle um 4.25 am Airport sein. Oh Gott, ab da war Hektik angesagt. Wie soll ich das schaffen? Was wenn meine Familie meinen Geburtstag ohne mich feiern muss. Zunächst habe ich endlos gesucht, ob der Parkplatz die ganze Nacht auf hat, denn irgendwo stand, dass er erst ab 6 Uhr geöffnet ist. Und ich brauche ja auch einen Shuttle zum Terminal, ob der schon fährt. Na, die wenigen, die mich kennen, können sich sicher vorstellen, dass ich furchtbar rumgerödelt bin, war mit den Nerven so fertig, dass der Gastgeber mir vor dem Schlafengehen noch ein Bier gab. Ein Corona! Meine Enkelin sagte dann, dass sie das auch mal gemacht hat, natürlich woanders, und dass die Parkplätze die ganze Nacht auf seien. Das hat mich etwas beruhigt.
Ich stand also noch vor 5 Uhr auf und war wenig später schon im Auto, hatte am Abend zuvor alles erledigt. Auch von den Gastgebern hatte ich mich schon verabschiedet. Um diese Zeit ist ja selbst Miami noch vom dichten Verkehr verschont, aber trotzdem habe ich für die 20 Meilen 40 Minuten gebraucht. Ihr in Deutschland wisst ja gar nicht, wie gut ihr es habt mit der grünen Welle. Wenn man mit der vorgeschriebenen Geschwindigkeit fährt sind alle Ampeln an der Durchgangsstraße grün. Nicht aber in Florida. Hier muss man wirklich an jeder Ampel halten, es sei denn man fährt mit der doppelten Geschwindigkeit. Das mache ich aber lieber nicht, denn es waren recht viele Streifenwagen zu sehen mit ihren blinkenden blau-roten Lichtern. Es scheint schon einiges los zu sein auf den nächtlichen Straßen Miamis. Miami Vice.
Der Parkplatz war natürlich auf, die ganze Nacht, und ich konnte mein Fahrzeug abgeben, samt dem Fahrrad, das hinten auf dem Bikerack war. Aus Sicherheitsgründen hatte ich aber nur das preiswerte Mountainbike mitgenommen. Ein Shuttle stand im Augenblick nicht da, aber ein Taxi. Ein kurzes Gespräch mit dem Fahrer ergab, dass er mich für 15 $ direkt zu meinem Terminal bringt, im Gegensatz zum Shuttle, der fährt zur Rental Car Station und man muss noch ziemlich viel laufen. Also, meinen gestressten Nerven waren die 15 $ nicht zu viel und es hat wirklich alles gut geklappt. Ich konnte sogar noch meine Muffins essen, die ich auf der Hinfahrt bei BJ’s gekauft hatte, super lecker und preiswert. Der Flughafenkaffee dazu war das natürlich nicht.
Pünktlich flogen wir ab, pünktlich kamen wir an. In der Dominikanischen Republik.