Auf den Family Days in Port Orange war ein Stand von Brita, einer Firma, die Wasserfilter herstellt und in meinem Wohnort Taunusstein beheimatet ist. War natürlich klar, dass ich an diesem Stand stehen bleiben und alle aufklären musste, dass Brita aus meiner Stadt kommt. Das hat nun nicht wirklich jemand von dem freundlichen Personal beeindruckt, die hatten weder eine Ahnung, wo Brita herkommt noch hat es sie überhaupt interessiert. Es wurde einem die Teilnahme an einer Verlosung versprochen für einen 500 $ Einkaufsgutschein beim örtlichen Supermarkt. Kann man in Zeiten von Inflation gebrauchen, aber ich gewinne ja nie was. Was sie wirklich wollten war die Anschrift von Hauseigentümern. Weil es Brita war habe ich den Zettel ausgefüllt.
Und schon am Montag bekam ich einen Anruf. Ob jemand vorkommen dürfe um meine Wasserqualität zu testen. Und wieder habe ich zugestimmt, einfach weil es Brita ist und ich neugierig war, was kommt. Und ja, die 500 $ hatte ich nicht gewonnen, aber ich würde doch einen 50 $ Gutschein bekommen für meine Zeit. Ich stimmte zu und dachte im Stillen, der kann mich mal, den Gutschein nehme ich und dann muss ich ihn loswerden.
Aber es kam so ganz anders als ich dachte. Es erschien ein sehr sympathischer junger Mann, Will, und packte seinen Testkoffer aus. Während er noch das Wasser laufen ließ, bot ich ihm einen Espresso an. Nun ist mein Espresso immer gewürzt mit einem Sambucca, alte Familientradition. Damit hatte ich ihn schon mal gewonnen. Er war begeistert. Doch dann legte er los und nun war ich begeistert. In den knapp zwei Stunden, die er bei mir war, habe ich so viel über das Floridawasser gelernt, und es waren sehr wichtige Dinge, die ich nicht wusste. Zunächst einmal erklärte er mir, dass Brita tatsächlich der Marktführer ist in USA für solche im Haus installierten Filtersysteme. Er testete zunächst das Wasser aus dem Wasserhahn (1), dann das aus meinem Kühlschrank (2), der an einen Filter angeschlossen ist (USA – Kühlschränke haben einen Wasseranschluss für gekühltes Trinkwasser und Eiswürfel), dann fragte er mich, ob ich gekauftes Wasser in Flaschen habe. In USA wird zweierlei Wasser angeboten, Purified (3) und Spring Water (4). Ich hatte beides im Kühlschrank, wenn ich auch vorwiegend Spring Water kaufe, ist doch aus einer natürlichen Quelle. Dachte ich.
Zu diesen vier Proben kam dann noch eine Probe von Brita gefiltertem Wasser hinzu, das er mitgebrachte hatte. Und dann wurde getestet mit verschiedenen Fläschchen, von denen er etwas ins Wasser träufelte. Bestanden hat das Brita Wasser, das aus meinem Kühlschrank und das Purified. Spring Water und das aus dem Hahn färbte sich schrecklich gelb. Hier in Florida wird sehr wenig getan um das Trinkwasser zu reinigen, man schüttet einfach nur Chlorbleiche hinzu, was man auch riecht und schmeckt. Sonstige Bakterien werden nicht abgetötet, außerdem enthält das Wasser auch viel Sand, was wiederum den Geräten wie Kühlschrank, Waschmaschine und Heißwasserbereiter schadet. Es war wirklich eindrucksvoll, was er mir gezeigt hat und die Zeit für diesen Besuch war nicht verschwendet. Ich werde nie mehr das Spring Water kaufen, das noch nie eine Quelle gesehen hat.
Zum Abschied servierte ich ihm noch einen Limoncello und wir wurden Freunde fürs Leben. Er rief dann seinen Chef an, berichtete ihm von meinem Besuch und überzeugte ihn, dass ich als Snowbird, die ja nur einige Monate jedes Jahr im Land bin, mir diese schöne und sicher gute Anlage nicht zulegen kann. Aber ich kann Brita nur in höchsten Tönen loben. Von der Qualität der Produkte her und von der Freundlichkeit der Mitarbeiter.