Cape Canaveral National Seashore Park

Es gibt kostenlose Naturparks und kostenpflichtige, außerdem sind die Parks mal im Besitz des Kreises, wie viele hier in Volusia County, dann immer kostenlos, oder im Besitz des State wie Blue Springs Park oder im Besitz der USA, also National Parks. State Parks sind manchmal kostenpflichtig, kosten aber oft nur 5 $ für ein Auto samt Insassen oder 2 $ für Radfahrer, das gilt auch für den sehenswerten Blue Springs Park, in dem sich die Manatees an kalten Tagen versammeln und wo dann tausende Besucher kommen. National Parks haben vor Trump in etwa das gleiche gekostet, aber unter seiner Regierung wurden die Preise kräftig erhöht. So kostet also nun der Cape Canaveral National Seashore Park bei New Smyrna Beach nun 20 $ pro Auto und 10 $ für einen Radfahrer. Das ist heftig und ich war seitdem nicht mehr da.

Dieser schmale Landstreifen ist fast ganz von Wasser umgeben, auf der einen Seite der Atlantik, auf der anderen die Moskito Lagune, die ihrem Namen alle Ehre macht. Hier trifft man Riesenschildkröten (Turtle), Gürteltiere (Armadillo) oder Waschbären (Racoon). Die von mächtigen, geschützten Dünenwällen, über die Bretterstege führen, abgeschlossenen Sandstrände hier sind viel schmaler als in New Smyrna, für den Autoverkehr gesperrt und besonders im Winter herrlich einsam, abgesehen von den vielen Seevögeln. Vor den Dünen sind kleine Parkbuchten, wenn diese voll sind, kann niemand mehr an den Strand und es wird daher nie voll. Am südlichen Ende (Parkplatz 5) ist textilfreies Baden erlaubt. Es gibt einige idyllische Spazierwege durch den Hammock, aber wie gesagt, es gibt auch Moskitos.

Gestern nun war Dr. Martin Luther King Day, ein nationaler Feiertag, und an solchen Tagen ist der Eintritt in National Parks kostenlos. Ich also gleich hin mit meinem Fahrrad. Ich wollte zunächst mit dem Kayak hin, aber es ist kühl und vor allem sehr windig. Habe am Visitor Center geparkt und wollte dann die Straße bis zum Ende gefahren, es sind 10 km, die man dann auch wieder zurück muss. Zunächst ging es zum Eldora Haus. Das Eldora State House ist ein typisches Siedlungshaus aus dem späten 19. Jh., von dem nur noch wenige übrig geblieben sind. Es enthielt eine Post und eine kleine Schule, heute ist es Museum, aber nicht immer geöffnet. Wenn es zu ist kann man sich aber herrlich auf einen der Schaukelstühle auf der Veranda setzen, auf die Mosquito-Lagune schauen und von alten Zeiten träumen.

Auf dem Weg zur Südspitze sah ich dann immer wieder am Straßenrand Gürteltiere. Diese putzigen Tierchen knabbern ununterbrochen Gras und haben kaum Angst, sie kamen bis zu meinen Füßen und ich konnte sie gut filmen. Vor dem Ende dann ein Warnschild, das vor nackten Sonnenanbetern warnt. Ja, das ist das prüde USA, da muss man vor so etwas warnen, damit die Menschen keinen Herzinfarkt vor Schreck bekommen.

Nach 10 km war ich also angekommen, machte viele Fotos von den Blumen, es ist wohl gerade die rote Periode und drehte um, den gleichen Weg zurück. Bloß, der Weg war der gleiche, nicht aber der Wind. Der blies mich mit voller Wucht von vorne an und machte es mir ziemlich schwer. Habe oft mal sehnsüchtig den Pickups, die an mir vorbeifuhren, nachgeschaut und überlegt, ob ich mal den Daumen rausstrecken soll. Aber nein, keine Schwäche zeigen, in die Pedale treten und weiter. Ich war geschafft aber glücklich, als ich am Parkplatz ankam und hier könnt ihr meine Fotoausbeute sehen.