Eid Mubarak

Drei Tage war ich in Essaouira, in dem sehr schönen Riad Dar L’Oussia ganz nah am Meer, und trotzdem habe ich mich nicht wohl gefühlt. Die Schwellung an meinem Knie war stark zurück gegangen und so spazierte ich munter in der Stadt herum. Das hat sich böse gerächt, denn das Knie ist noch lange nicht geheilt. Ich bekam wieder Schmerzen, aber vor allem auch wieder ein wenig Fieber und es wurde mir schlecht, ich war also rundum in einer ziemlich schlechten Verfassung. Aufgeheitert wurde ich nur durch ein Treffen mit Margerit. Die International Singer and Songwriter tourt ja durch die ganze Welt, stammt aber aus Deutschland. Wir hatten uns mal in Marrakech kennengelernt, sie hat mich auch in Taunusstein besucht und in Wiesbaden gesungen, und nun ist sie in Essaouira, wo sie im schicken Café Caravan auftritt, für meinen Geldbeutel leider zu teuer. So haben wir uns einmal zum Kaffee getroffen und dann kam sie in mein Riad, wo wir uns herrlich auf der Dachterrasse mit Blick zum Meer gesonnt haben.

Allerdings habe ich am ersten Tag auch die Campingplätze von Sidi Kaouki besucht, ein wenig Arbeit muss sein. Doch den Rest der Zeit habe ich vorwiegend auf meinem Riad-Bett verbracht und mein Knie geschont.

Die Marokkaner wurden in den letzten Tagen immer nervöser, blieben aber dennoch freundlich, denn das Ende des Ramadan war greifbar und das Fasten sollte mit dem Eid Mubarak ein Ende haben. Unter Fasten würde ich allerdings verstehen, dass ich nichts esse, und mir nicht in der Nacht den Magen vollschlage, aber egal. Heute nun war das Leiden zu Ende. Und ich reiste ab. Mein Ziel war Tiznit, einschließlich der Besichtigung der am Wege liegenden Campingplätze. In Tiznit gibt es das kleine Hotel Mauritania, wo ich immer wie eine Familienangehörige aufgenommen werde und mich richtig gefreut habe.

Nix da. Alles zu. Restaurants, Läden, sogar der Camping Municipal. Und vor allem das Hotel Mauritania. Das war eine Enttäuschung und ich wusste nicht, wo ich nun schlafen soll. Auch Hotels hatten teilweise geschlossen, aber ich wollte auch nicht in ein fremdes Hotel gehen. Ich sehnte mich „nach Familie“. Hatte mich für morgen beim Camping Erkounte bei Sidi Ifni angekündigt, also stieg ich wieder ins Auto und wollte heute schon hin. Allerdings nicht, ohne vorher anzurufen, denn vielleicht ist dort ja auch zu.

Keiner hob ab. Ich fühlte mich so allein und verlassen. Und hungrig. Es gab ja auch nirgends Brot. Hier und da ein Café, aber nur eine Tasse Kaffee wollte ich auch nicht. In Mirleft wählte ich nochmals den Campingplatz an. Statt Hallo sagte der Chef nur: Edith? Gleich ging es mir wieder besser, er hat meine Telefonnummer erkannt. Und natürlich darf ich heute schon kommen. Als ich ihn dann bei der Ankunft um ein Stück Brot bat, Käse und Marmelade habe ich, kam dieser Teller. Von dem ich aber hungrig schon was genascht habe bevor ich das Foto machte. Danke, so lieb.