Ein bisschen Luxus

Von Imilchil sollte es dann aber richtig nach Norden gehen, mit einem kleinen Schlenker über den Aguelmane Sidi Ali. Diesen kalten Bergsee kenne ich schon lange, im Reisehandbuch schreibe ich darüber:

Inmitten eines vulkanischen Plateaus (in ca. 2.050 m Höhe), das von dunklem Bimsstein übersät ist, befinden sich eine Reihe von Bergseen, die sich in den erloschenen Kratern gebildet haben. Der größte und tiefste von ihnen ist der „Aguelmame Sidi Ali“ (37 m tief, 400 ha Wasseroberfläche), ein von einer Quelle gespeister, kalter See mit Forellen und anderen Fischen, am Südende der gleichnamige Marabut. Die gesamte Umgebung ist ein anerkanntes Gebiet von biologischem und ökologischem Interesse und als geschütztes Feuchtgebiet ausgewiesen (Konvention von RAMSAR). Zahlreiche Wasservögel halten sich hier auf, besonders die außerordentlich seltenen Rostgänse (Tadorna casarca), seltene Ibisarten und Rallen, häufig sind auch Wachteln und Störche zu sehen. Fischer kommen an den See, um nach speziellen Fischarten wie Flussbarschen, Zander, Hecht und Karpfen zu fischen. Die charakteristische Flora weist große Atlas-Zedernbestände, zwei Arten von Wacholderbäumen, Grüneichen und andere seltene Pflanzen auf.

Xaluca Hotels

Doch bin ich nicht deswegen gekommen, zumal das Wetter ziemlich schlecht war für einen Ausflug in die Natur. Ich wollte das neue Xaluca sehen. Diese Hotelkette hat ganz außergewöhnliche Hotels. Das erste war das Xaluca in Erfoud, neu gebaut in einem sehr eigenwilligen Stil, es war damals etwas ganz neues für die Region. Mein erster Aufenthalt dort war 2001 und ich glaube, es war damals erst ein oder zwei Jahre alt. Ein Spanier hat sich mit einer einheimischen Familie zusammengetan und das Haus gebaut. Später kam dann ein Biwak am Erg Chebbi dazu, dann das Hotel Tombouctou.

Im kalten Boumalne de Dades gab es damals ein staatliches Hotel, in das wie in so viele nichts investiert wurde und das dann bald geschlossen war. Xaluca kaufte dieses Hotel und machte wieder etwas richtig schönes daraus. Ich freue mich immer, wenn ein altes, traditionsreiches Hotel irgendwie erhalten werden kann.

Erfoud:

Erg Chebbi

Boumalne de Dades

Aber ich war ja am See, um das neue Xaluca zu sehen. Und das ist noch einmal etwas mehr. Ich muss eins vorweg nehmen. Während die anderen Xaluca Hotels durchaus noch bezahlbar sind, ist dieses exklusive Hotel ganz klar zu teuer für mich, die Nacht geht so ab 280 Euro. Aber ich bin mit einem aus der Familie befreundet und deshalb eingeladen worden, mir das Hotel anzuschauen. Und es ist einfach wunderschön. Ich kannte es noch als ganz einfache Herberge. Und was das witzige ist, ich kannte auch den damaligen Pächter, aber darüber mehr im nächsten Blog.

Xaluca Aguelmane Sidi Ali

Was aber nun aus dieser einfachen Herberge entstanden ist, ist einfach unglaublich. Man hat das Gebäude vergrößert, außen aus groben Feldsteinen, innen ist alles handgemacht aus Holz. Hier ein Blick von außen:

Am See ist natürlich auch kein Strom, so wird alles mit Solarpanels elektrifiziert, und das geht gut. Alle Zimmer haben Heizung, sogar auf dem Klo. Alles ist so edel und geschmackvoll eingerichtet, auf der Hügelspitze ist ein Jacuzzi, im Untergeschoss ein geheizter grottenartiger Pool. Aber in diesem Video könnt ihr alles genau sehen.