Einreise nach Florida

Schon Präsident Trump hatte die Einreise in die USA für alle Menschen gleich welcher Nationalität gesperrt, die in den 14 Tagen zuvor im Schengen Raum waren. Damit war es für mich nicht möglich, für den Winter in mein Haus in Florida zu kommen. Ich setzte meine Hoffnung auf den neuen Präsidenten Biden, hielt ihn für einen Menschen, der vernünftig denkt. Es gibt auch in anderen Ländern hohe Infektionszahlen und die dürfen rein, warum also ausgerechnet Europa? Aber ich hatte mich getäuscht, Biden verstärkte diese Sperre noch einmal.

Anfang Februar begannen deshalb meine Überlegungen. Wenn ich 14 Tage außerhalb Schengen sein muss, dann tue ich das halt. Mein geliebtes Marokko geht nicht, schon wegen deren Beschränkungen, aber alle Länder östlich von Deutschland, haben, generell gesprochen, keinen Direktflug nach USA und müssen in Europa zwischenlanden, selbst nordafrikanische Länder. Am besten also recht weit nach Amerika vordringen. Auch auf einen Eintrag in Facebook kam ich dann auch die Idee, in die Dominikanische Republik zu fahren, dort Urlaub zu machen und nach Florida weiter zu fliegen.

Zunächst habe ich also eine 15 tägige Pauschalreise nach Punta Cana gebucht, alles inklusive, also auch der Rückflug, aber auch eine Covid-Versicherung. Bei all den Unwägbarkeiten, die wir zu Zeit haben, hielt ich das für das beste, auch wenn ich den Rückflug verfallen lassen musste. Alles weitere wollte ich erst vor Ort buchen, mal sehen ob ich überhaupt hinkomme.

Das hat sich tatsächlich zunächst schwierig dargestellt, da ich einen Unfall hatte und den Abflug verschieben musste. Dank der Versicherung war das problemlos möglich. Zunächst schaute ich mich nach einem Flug um und entschied mich für Spirit Airline, die fliegen nach Miami und Fort Lauderdale. Letzteres war für mich günstiger. Dann buchte ich noch einen Mietwagen, der mich zu meinem Heim bei Daytona Beach bringen sollte. Und als letztes einen Rückflug nach Deutschland, obwohl ich mich am liebsten noch nicht auf ein Datum festgelegt hätte. Die Auskünfte, ob man einen Rückflug bei der USA-Einreise vorweisen muss waren unterschiedlich. Manche sagten, mit Visum nein, nur bei ESTA. Ich wollte auf Nummer sicher gehen.

Die USA verlangen nun für alle Einreisenden, auch US-Bürger, einen Antigen-Test. Aber anders als in Deutschland, wo Reisende verteufelt werden und sie natürlich auch die Tests bezahlen müssen, haben die USA mit den großen Hotel in der DomRep eine Vereinbarung geschlossen. Die Hotels organisieren die Tests, und die US-Regierung zahlt es. Mein Bekannter wohnte in einem kleineren Hotel, da gibt es die Vereinbarung nicht, aber der Hotelbesitzer fuhr ihn selbst ins Krankenhaus und er zahlte dort für den Test 35 $.

Montag sollte der Abflug sein, Samstag der Test. In den zwei Tagen davor war ich ein Nervenbündel. So viel hing davon ab. Was, wenn der Test positiv ist. Bis zum offiziellen Condor Abflug am Samstagabend war ich ja noch in der Covid-Versicherung, die wären dafür aufgekommen, aber alle meine weiteren Buchungen wären verloren. Und ich würde nicht in mein Haus kommen, das nun ein Jahr lang unbewohnt ist und dem Verfall nahe, schließlich habe ich ein altes Mobilehome und keine Luxusvilla. Ich muss hin um es zu erhalten.

In unserem Hotel gab es eine Medizinstation und ein Assistent kümmerte sich um den Test, alles war sehr professionell, aber auch sehr voll. Es war schließlich das Osterwochenende. Und dann war ich an der Reihe. Atem anhalten. You are negativ! Den Stein höre ich immer noch purzeln, der von meinem Herzen fiel.

Am Montag dann zum Flughafen, am Eingang Temperaturkontrolle. Der Test war vom Hotel ausgedruckt worden. Am Check-in wurde alles genau geprüft und trotz meines Visums nach dem Rückflug gefragt. Ich musste die Bestätigungsnummer angeben und die Airline. Dann war aber alles einfach, ich bekam meine Bordkarte. Bei der Immigration in Fort Lauderdale ebenso, er fragte wie lange ich in der DomRep war und wo hin ich wolle, und schon war ich im Land. Auch mein Freund mit ESTA durfte einreisen.