Gäste im Bavaro Princess

Mein Sohn fragte mich heute Abend am Telefon, woher denn die anderen Gäste seien. Doch sicher aus USA. Ich konnte das nicht bestätigen, weiß aber recht wenig über die anderen. Eins ist aber sicher, ich höre sehr viel Spanisch. Man kommt nicht so leicht in Kontakt mit den anderen, am Pool hatte ich schon Ukrainer getroffen und ganz wenige Deutsche sind hier. Heute im Train war ein französisches Paar. In den Restaurants sitzt man ja alleine, da kommt man nicht mit Leuten ins Gespräch. Doch heute war wieder Tanuki angesagt. Da sitzt ja eine Gruppe von 6 – 8 Personen um den Tisch. Beim ersten Mal hatte keiner was gesagt. Heute war meine Tischrunde ganz klar farbig, ich die einzige Weiße. Ich aber lachte mit allen freundlich, damit sie sehen, dass ich ein netter Mensch bin. Ist schon blöde, der einzige Vertreter zu sein, egal von was. Ich hielt sie zunächst für US-Amerikaner, aber auch sie sprachen Spanisch.

Der Koch zog seine Show ab, es war lustig wie immer, aber nach dem Hauptgericht, das sie kaum anrührten, brachen sie schon auf, warteten nicht auf den Nachtisch. Da nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und fragte, aus welchem Land sie kommen. Und war absolut schockiert, als sie sagten, sie sind Dominikaner.

Das hätte ich nie erwartet. Natürlich kann man Urlaub im eigenen Land machen, aber aus zwei Gründen wäre ich nie drauf gekommen. Ich habe ja über das Land absolut keine Ahnung. Und alle erzählen mir, wie arm die Menschen hier sind. Und das Hotel ist nicht gerade billig. Der andere Grund ist, das Land ist eine Insel und ich dachte eher, jeder hat das Meer irgendwie vor seiner Haustür und braucht keinen Urlaub zu machen.

Aber ich freue mich über meine falsche Einschätzung. Freue mich, dass es doch genug Leute hier gibt, die sich einen Urlaub, es ist ja gerade die Osterwoche, in einem so schönen Hotel leisten können. Schon auf der Fahrt vom Flughafen her dachte ich, oho, das sieht ja fast so modern aus hier wie in Florida. Ab morgen werde ich einen Mietwagen haben und dann vermutlich mehr über das Land erfahren.

Und als ich dann mit dem Train nach Hause fuhr fragte ich meine Mitfahrer. Sie waren aus Chile. Es ist eine vollkommen andere Welt für mich als Marokko-Frau, die ich hier kennenlerne. Bin mal gespannt, ob es für mich eine Fortsetzung gibt.