Ein guter Bekannter, Anouar, hatte mich auf die Kasbah Rayane aufmerksam gemacht. Alleine hätte ich sie nie gefunden. Sie liegt 1, 2 km vor dem historischen Ort und auch noch abseits der Straße, wer sie nicht kennt findet sie nicht zufällig. Die kleine Kasbah auf einer Hügelspitze ist schon von weitem zu sehen. Es war mal ein Wohnhaus, das renoviert und erweitert wurde und nun sieben schöne Zimmer bietet sowie einen Pool im Innenhof. Rachid, der junge Sohn einer mir gut bekannten Familie, leitet sie; und er macht es richtig gut. Ich bekam das Berberzimmer und merkte erst später, dass es das schönste und größte des ganzen Hauses ist. Doch auch die anderen Zimmer sind nett und eines sogar mit Balkon, eines mit einem direkten Blick auf die Kasbah Ait Benhaddou. Dieser Ort hat ja in den letzten Jahren sehr viele Besucher, es ist ein richtiger Rummel, und ich finde es eigentlich ganz schön, hier abseits von dem ganzen Trubel zu wohnen.
Übrigens wurde ich noch von einer zweiten Person empfangen. Als einziger Gast außer mir war ein deutscher Motorradfahrer hier und wir konnten gleich Informationen austauschen. Er reist mit google maps und wieder einmal hat sich gezeigt, dass dies einfach nicht ausreichend ist. Viele schöne Verbindungen kannte er einfach nicht und er war sehr froh, dass ich ihm zunächst die Verbindung Ouarzazate – Demnate zeigen konnte und dann die neue Straße über das Bab-n-Ali nach Nekob. Beides hätte er in seiner app nie gefunden. Ja, ihr Leute, reist nur mit euren Informationen aus dem Internet, aber ihr versäumt vieles.
Der Pool ist hübsch, es gibt Sonnenschirme und Liegestühle und ich hätte es mir hier gerne bequem gemacht. Doch leider pfiff ein ziemlich starker Wind. Doch auch in der Kasbah gibt es einen schönen Salon und den von Säulen eingerahmten Innenhof, der von einem Zelt überdacht ist. Also sind genug Plätze da, wo man es sich gemütlich machen kann. Und zum Abendessen saß ich natürlich wieder mit dem Mopedfahrer am Tisch.
Das ist hier doch ganz klar der Platz, wo ich einen Ruhe- bzw. Arbeitstag einschieben sollte. Und das tat ich dann am nächsten Tag. Wie zu Hause saß ich von früh bis spät am Computer, nur dass ich hier mal was Leckeres zu essen bekam oder einen duftenden Tee. Und am Abend kam dann Anouar mit Freunden zu Besuch und wir hatten so einen schönen Abend, den ich ja schon gestern beschrieben habe.