Komoot in USA

Zuhause in Deutschland nutze ich zum Fahrradfahren die App Komoot. Das ist eine schöne Sache. Ich aktiviere beim Start die Aufzeichnung, nach dem Ende bekomme ich dann genaue Daten über KM-Zahl, Steigung und Geschwindigkeit. Dazu eine schöne Skizze und wenn ich unterwegs Fotos mache die auch noch dazu. Wenn ich mal gar nicht weiß, wohin ich fahren soll lasse ich mir ab meinem Standort schöne Radtouren anzeigen und habe schon sehr viel abgefahren. Immer voll zufrieden.

Nun bin ich aber in Florida. Einerseits ist Komoot hier nicht sehr bekannt, andererseits gibt es direkt um meinen Standort auch keine regulären Biketrails. Es gibt allerdings hin und wieder Straßen, die auf dem Bürgersteig oder neben der Fahrbahn ausgewiesene  Radspuren haben. Aber wenige. Radfahren ist noch nicht so richtig angekommen in diesem Autoland und wenn, dann freizeitmäßig auf den Biketrails, aber nicht in der Stadt, um irgendwohin zu kommen.

Deshalb ist es auch kein Wunder, dass mir Komoot auch absolut keine schöne Rundtour in meiner direkten Umgebung zeigt. Nun hat Komoot aber auch die Funktion, sich selbst eine Route anzulegen. Die kann man am PC genau bearbeiten und dann sogar ohne Internet unterwegs abfahren. Genau das habe ich heute getan. Eine Rundtour von gut 30 km. Ohne designierte Biketrails und entlang wirklich großer Straßen. Zum Glück gab es an den wirklich großen einen Bürgersteig, der für Radfahrer zugelassen ist, und an den Kreuzungen jeweils Drück-Ampeln. Nicht nur, dass man an solchen Ampeln eine Ewigkeit wartet ( es geht immerhin um 6- und mehr spurige Straßen), sondern vor allem rechnen die Autofahrer absolut nicht mit Radfahrern und es gibt immer wieder tödliche Unfälle.

Heute also habe ich das Risiko auf mich genommen und bin tatsächlich lebend zurück gekommen. Richtig Spaß macht es nicht, aber anders kann man kein Ziel erreichen. Plötzlich leitete mich die Komoot App in eine Wohnsiedlung, ich habe schon Böses geahnt. Es ging etliche Kilometer durch diese Siedlung, die laut Schildern ja nur für Residents ist, und am Ende war dann auch ein großes Tor, das mich eigentlich die vielen Kilometer wieder zurück schicken wollte. Aber zum Glück kam gerade ein Auto rein und ich konnte durchschlüpfen. Auf dieser Strecke hatten die großen Straßen jeweils einen schmalen Bereich am Rande, den ich nutzen konnte, der aber eigentlich nie als Bikelane ausgeschildert war. Und es bleibt einfach das Risiko.

Fazit: ich brauche unbedingt eine Transportmöglichkeit für mein Auto, um die schönen Biketrails zu erreichen.