Multi-Use-Trails in Florida – Deutschland sollte sich ein Beispiel nehmen

So leicht schaut man auf die Amerikaner herunter, sieht sie als faul an und dass sie ja keinen Meter laufen wollen. Nun – wie alles im Leben stimmt das so nicht. Ich kann nicht über die anderen US-Staaten sprechen, kenne nur Florida, aber hier wird von Staatswegen sehr viel für Freizeitsport getan. In Naturparks gibt es ausgewiesene Hikingrouten oder Biketrails, auch schwierige für Mountainbikes, es gibt unendlich viele Stellen, wo man mit einem Boot jeder Größe zu Wasser gehen kann, aber was mir am meisten imponiert, sind die hervorragenden Multi-Use-Trails. Das sind gut angelegte, asphaltierte Wege für Biker, Skateboard-Fahrer, Spaziergänger oder was auch immer man ohne Motor fahren kann. Sie sind meist abseits von Verkehrsstraßen mitten in der Natur, werden Straßen gekreuzt, sind diese Übergänge meist gut gesichert, und unterwegs auf dem Trail gibt es immer wieder Sitzbänke, WC, Trinkwasser und Reparaturstationen mit Luftpumpe. An den Endpunkten, aber auch zwischendurch, sind Trailheads, an denen man sein Auto parken kann, meist mit WC und anderen Einrichtungen, und alles ist sauber und gepflegt. Der Renner war an einem Trailhead bei Lake Mary, dort gab es sogar einen Automaten mit kostenloser Sonnencreme. Und oft sind an den Mountainbiketrails sogar Bike-Waschanlagen, damit man das dreckverspritzte Fahrrad so nicht mit nach Hause nehmen muss. Doch das absolute Highlight ist der Seminole-Wekiwa Trail, der bei Longwood an dem Bretterzaun, der den Trail einrahmt, etwa 500 Gemälde von Künstlern angebracht hat, eine Open-Air-Kunstgalerie.

Alle Multi-Use-Trails sind kostenfrei zugänglich, nur einige Naturparks kosten eine Eintrittsgebühr, ca. 2 $ pro Biker oder 4 – 6 $ für ein Fahrzeug voller Personen. Deutschland könnte sich da eine dicke Scheibe abschneiden. Und ich bin dabei, ein Buch über diese Trails zu schreiben. Auf dieser Seite kann man sich den Entwurf herunter laden.

http://www.florida.mobilunterwegs.eu/fahrrad.html