Nekob – Skoura per Piste

Nachdem die einst heftige Piste von Nekob nach Boumalne inzwischen asphaltiert wurde haben die Offroader natürlich eine schöne Herausforderung verloren. Aber Marokko ist groß, die Wüste weit und die Berge hoch und so gibt es auch hier Ersatz. Da bietet sich diese Route von Skoura nach Nekob an, sie hat genauso aufregende Landschaft, ist aber gut zu fahren. Und kaum jemand kennt die Strecke, es finden sich keine Staus durch Landrover-Karawanen. Aber natürlich auch keine Wegweiser und bei den bisher dreimal, die ich diese Strecke gefahren bin, habe ich mich doch jedes Mal verfahren. In meinem Reisehandbuch ist sie mit Ausgangspunkt Skoura beschrieben, und wenn man umgekehrt fährt sieht es komplett anders aus und die GPS-Punkte sind nur bedingt hilfreich. Dabei ist die Piste gut zu fahren, aber es gibt auch jede Menge Abzweigungen. Am Ende habe ich für die 100 km vier Stunden gebraucht und kam, wie üblich, erledigt im schönen 123Soleil an.

Hier die schönsten Stellen im Jebel Sarhro.

Kasbah 1.2.3.Soleil

Im Februar 1986 kam ich das erste Mal nach Marokko, mit dem Flieger und der Absicht, öffentliche Busse zu benutzen. Eine Arbeitskollegin begleitete mich und es wurde zur aufregendsten Fahrt meines Lebens, wobei der Bus schnell nicht ausreichte und ich einen Wagen mietete. Mit dem Ergebnis, dass die Kollegin nie wieder in das Land wollte, ich jedoch noch im gleichen Jahr mit eigenem Geländewagen zurück kam und das bis heute tue. Und auf dieser zweiten Fahrt, ebenfalls mit einer Arbeitskollegin, aber einer anderen, lernte ich dann in Zagora Hassan kennen, hier auf dem Bild links.

Hassan hat, wie wir wohl alle, ein sehr aufregendes und abwechslungsreiches Leben geführt. Doch am Ende landete er in der Oase von Skoura, heiratete eine Frau mit Landbesitz und hat nun dort ein schönes Hotel. Es ist eher einfach, hier herrscht kein Luxus, aber es ist trotzdem schön und einen Pool gibt es auch. Hier komme ich immer gerne für ein paar Tage her, um mich von der anstrengenden Reise auszuruhen und mein Gepäck zu sortieren. Wenn man jede Nacht woanders ist und aus dem Koffer lebt, findet man irgendwann nur noch die obersten Sachen und weiß nicht mehr, was unten alles vergraben ist. Ich habe ja eine Tasche für Kälte, eine für Hitze, aber da wir zunächst eine Hitzewelle hatten, dann eine Kältewelle, kam alles etwas durcheinander. Und so ist es schön, dass es Hassan und die Kasbah 123Soleil gibt.

Ich fühle mich wieder wohl in Marokko, habe nach der langen Covid-Abwesenheit wieder den Zugang gefunden, aber trotzdem freue ich mich auch auf die Heimfahrt, einfach weil ich mal wieder Ordnung und ein ruhiges Leben brauche. Weiß aber auch, dass ich nach einer Woche wieder Fernweh bekomme.