Verschleppt in die Berge

Nach einem Tag Ausruhen wollte ich heute aber doch ein wenig in der Umgebung recherchieren und kam nach Toundout. Dort ist das Lehmhaus von Mohammed, in dem er mit seiner Familie wohnt. Hier bietet er für Gäste eine einfache Gite und ermöglicht den Besuchern die Teilhabe am Familienleben. Er kennt sich sehr gut mit Pisten und Wegen der Umgebung aus, deshalb kommen auch viele Trekkingleute und 4×4-Fahrer zu ihm. Ich hatte den Abstecher von Skoura aus gemacht und wollte auf dem gleichen Weg zurück. Aber Mohammed meinte, es gäbe eine neue Asphaltstraße zurück nach Skoura durch ein hübsches Tal. Ich fahre so was nicht gerne, wenn ich keinerlei Anhaltspunkt habe, aber er zeigte mir eine Karten-App, wo die neue Straße angeblich zu erkennen war und Asphalt findet man ja eh!

Ich bog ab auf die neue Straße und nach 6 km war Ende Gelände. Außerdem war der Weg bis dahin schon fernab der angeblich so guten Karten-App. Also zurück zu Mohammed. Er stieg kurzerhand ins Auto und fuhr mit. Die Karten-App zeigte die alte Piste an, aber Mohammed dirigierte mich auf der neuen Straße weiter, nur war sie noch nicht fertig, bei weitem nicht. Nach 10 km vor einem Ort wurde gerade eine neue Brücke gebaut und Mohammed dirigierte mich in die Wildnis. Hinauf und hinab, rechts, links, geradeaus. Nie hätte ich das alleine gefunden, in der Karte war der Weg nicht drin. Und von einer neuen Trasse keine Spur. Dabei soll angeblich die Straße bis zum Ende des Jahres fertig sein.

Fertig war vorläufig nur ich. War zum Mittagessen auf dem Camping Amerhidil verabredet, die wollten mich schon langsam suchen lassen. Auch dieser Campingplatz ist sehr schön und hat einen sehr freundlichen Empfang.