Quarantäne

Nun bin ich also in häuslicher Quarantäne, darf das Haus noch nicht mal zum Arztbesuch verlassen. Am Flughafen drückte man mir einen Flyer mit Informationen in die Hand und ich sollte unverzüglich das Gesundheitsamt anrufen. Na gut, am Abend werden die nicht mehr arbeiten, aber am Morgen habe ich sie erreicht. Man hat meine Daten aufgeschrieben und gefragt, ob ich Kontakt mit Infizierten hatte. Nein, habe noch niemals einen zu Gesicht bekommen. Also soll ich nun 14 Tage in häuslicher Quarantäne verbleiben und darf noch nicht mal zum Arzt. Nach 5 Monaten Abwesenheit hat man ja so seine Problemchen, neue Rezepte und so, aber mehr, als dass ich den Arzt zu einem Hausbesuch verleite, wollte man mir nicht zugestehen. Und 3 – 4 Tage vor Ablauf würde man mich anrufen, um zu erfragen, ob ich Symptome habe.

Nun, ich habe einen sehr netten Arzt, und sein Hausbesuch würde mich außerordentlich freuen, aber ich werde es mir dennoch verkneifen. Aber irgendwie will ich mir auch die in Florida erworbene gute Kondition erhalten, also gibt es das Treppentraining. Am ersten Tag 32 Minuten treppauf, treppab hat mein Fitness Tracker besser honoriert als alle Biketouren in Florida. So muss es weiter gehen. Doch weiß ich, dass ich zunächst mal mit Muskelkater zu kämpfen habe. In Florida gibt es so gut wie keine Treppen und ich habe eh immer Muskelkater, wenn ich heimkomme. Denn meine fantastische Wohnung ist alles andere als behindertengerecht. Zunächst mal eine Treppe bis zur Haustür, dann eine weitere Treppe bis zum Aufzug, dann wieder eine Treppe zu meiner Wohnung, denn in unserem Haus sind die Wohnungen versetzt angeordnet und nur jede zweite ist vom Aufzug direkt zu erreichen.

Danach ist putzen angesagt, vor allem die Fenster sind kaum noch durchsehbar. Und auch das ist ein super Training für mein Fitnessband, ich erhalte eine Gutschrift von 60 aktiven Minuten. Warum nur macht das nicht so viel Spaß wie ein Lauf am Strand.

Womit man in der Quarantäne natürlich am meisten zu kämpfen hat ist die Einsamkeit. Keine Menschen zum Reden, das ist hart. Deshalb der Appell an alle, die mich kennen, ruft mich an. Auch ihr sitzt ja weitgehend zu Hause und langweilt euch vielleicht. Dann können wir vielleicht zusammen vom glücklichen Reisen träumen.

https://mobilunterwegs.eu/