SaharaSky

Wo könnte man besser Sterne beobachten als in den sternenklaren, wolkenlosen Wüstennächten. So hat der deutsche Astronomen Fritz Koring ein Hotel mitten in die Wüste gebaut. Das kasbahartige Haus wurde immer mehr erweitert und umgebaut und verfügt über 20 helle, sehr geräumige, klimatisierte Zimmer. Alle sind wohnlich eingerichtet, oft mit mehreren Räumen, großen modernen Bädern, Sitzecken und einer Terrasse, von der man entweder die Düne Tinfou oder den Sonnenuntergang sehen kann.

Und auf der großen Dachterrasse stehen drei moderne GPS-Teleskope sowie manuelle Teleskope und astronomische Ferngläser. Damit kann man bis zu 250.000 Sterne und Objekte automatisch anfahren und beobachten. Inzwischen hat sich dieses Haus unter Experten herumgesprochen und es kommen viele Spezialisten. Doch auch für interessierte Amateure ist es sehr interessant, die Sterne in unglaublicher Vergrößerung und Nähe zu sehen. Dazu hat Fritz den studierten Astronomen Patrick engagiert, einen Belgier, der 4 Sprachen inklusive Deutsch spricht.

Seit Jahren bietet Fritz auch den Wohnmobilisten die Möglichkeit, an seinem Hotel einen sandigen Stellplatz zu beziehen, im Restaurant zu speisen und dann die Sternenvielfalt unter fachlicher Anleitung zu entdecken.

Fritz ist ein Mensch mit starkem Willen, der genaue Vorstellungen hat, was er zu tun hat und was ich in meinem Reiseführer zu schreiben habe. Nun ist er aber krank und kann nicht mehr in sein Hotel kommen, deshalb ist Patrick, der Astronom, nun der Chef im Haus, wenn auch in ständiger Verbindung mit Fritz. Patrick ist schon ein Unikum, ein totaler Hippie und witziger Kerl. Er fühlt sich pudelwohl dort und ist, was Sterne angeht völlig flexibel. Wenn um 3 Uhr nachts die richtige Kombination zu sehen ist dann erklärt er auch um 3 Uhr nachts seinen begeisterten Zuhörern noch, was genau da am Himmel los ist. Bitte fragt mich nicht, ich kann es euch nicht erklären, das wird nie mehr in meinen Kopf passen. Aber er macht das prima und seine Erklärungen sind der Zuhörerschaft angepasst. Er kann akademisch, aber er kann auch allgemeinverständlich und dazwischen gibt es belgische Witzchen. Der Besuch lohnt schon rein für Patrick.

Das Hotel verfügte ja über einen Spa mit Jacuzzi und Sauna. Aber das hat der vegane Patrick abgestellt, er kann diese Wasserverschwendung nicht vereinbaren mit dem extremen Wassermangel in Marokko und besonders im Süden. Recht hat er.

Leider hat Fritz den Preis nun auf astronomische 350 Dirham pro Person angehoben, für den Stellplatz mit Strom und Dusche, das Abendessen und für die Sternenexploration danach.