Es war immer noch kalt heute früh, aber ich bin auch nicht so früh aufgebrochen und musste zudem noch ein wenig mit dem Auto fahren zur nächsten Station. Bis es dann mit dem Rad los ging war es ganz gut auszuhalten. Den heutigen Trail hatte ich zwar ausgiebig im Internet recherchiert, aber war nicht sehr erfolgreich, da er oft unter dichten Bäumen hinweggeht und so in Google Earth schlecht zu sehen ist. In Facebook hatte mir jemand mitgeteilt, dass der Pfad nicht durchgehend ist, obwohl es mal wieder überall so mit 16.5 Meilen dargestellt wird. Also war ich sehr gespannt, was mich erwartet.
Der Nordteil war nicht schwer zu finden und endete, wie befürchtet, nach 4,5 Meilen. Der Facebook Freund hatte mich vorgewarnt, dass die 3 Meilen auf einer vielbefahrenen Straße kein Vergnügen sind, womit er völlig recht hatte. Ich werde in meinem Buch ganz klar davon abraten, diese Strecke zu fahren. Aber ich muss da durch und später auch wieder zurück, da hilft nichts. Ein ungutes Gefühl hatte ich schon, als die Autos so dicht an mir vorbeigebraust sind, von Bikelane keine Spur.
Ich fand den neuen Anknüpfungspunkt und legte wieder los. In meinen Notizen hatte ich aber aufgeschrieben, dass es eine weitere schwierige Stelle gibt, und auch das war genauso. Ich verfuhr mich zunächst völlig, fragte später Leute, die mich wieder über belebte Straßen schickten, aber als ich am Trailende angekommen war konnte ich von dort zurück und mir meinen Fehler ansehen. Es gab eine Abzweigung, wo ich rechts gemusst hätte, aber ganz ohne Wegweiser. Im Gegenteil wiesen die Markierungen eher darauf hin, dass ich geradeaus muss. Aber egal, in Marokkos Wüste habe ich mich schon viel mehr verfahren und am Ende waren es laut Strava 51 km auf dem Rad in 2:45 Stunden. Sagt Strava. Mir kam es länger vor.
Town N Country
Als Unterkunft hatte ich mir für die nächsten zwei Nächte etwas in Tampa gesucht. Dachte ich. Aber der Großraum Tampa ist weitläufig und das Gebiet hier heißt Town N Country. Ich hatte ja schon von meiner letzten Unterkunft erzählt, dass ich ein Apartment ganz für mich hatte, und das ist auch heute so. Das letzte Haus lag sehr ruhig auf dem Land, da hat noch nicht mal ein Hund gebellt, aber das hier liegt in einem schönen Wohngebiet mit Weihnachtsbeleuchtung und Flugzeugen, die über mich fliegen. Es ist ein schönes Haus und ich war sehr gespannt auf meinen abgetrennten Bereich. Und war völlig begeistert. Von allen Privatunterkünften, die ich in den letzten Jahren in Anspruch genommen habe, ist das hier das schönste, absolut schick und sauber. Es scheint auch ganz neu zu sein, es gibt noch nicht mal eine Bewertung. Die ich aber ganz sicher schreiben werde.
Hinweis: Das hatte ich in meiner Begeisterung am Abend kurz nach Eintreffen geschrieben. Nun ist der nächste Morgen, ich schaue mir meinen Blog nochmal durch und muss zugeben, dass ich in meiner Begeisterung vollkommen übersehen habe, dass die ganze Wohnung kein einziges Fenster hat. Noch nicht mal in der Eingangstür. Die Illusion kam durch die sehr hellen Lichtquellen und den blitzblanken weißen Fliesenboden. Aber ich fühle mich trotzdem wohl.
Eigentlich habe ich ja mein Recherche Programm vollkommen abgeschlossen und nun morgen noch einen ganzen Tag frei. Also schaute ich ins Internet, was es denn hier noch für Trails gibt. Und bin so was von begeistert. Ich habe mir den Ort dieser Unterkunft wirklich perfekt ausgesucht, denn es war ziemlich nah am letzten Trail und so nah, dass ich kein Auto brauche, kann ich morgen einen absolut wunderschönen Trail entdecken. Aber jetzt verrate ich noch nichts darüber.