White Sands Buddhist Center

Es gibt so viele Welten – heute war ich in einer neuen. Schon so oft hatte mein Freund Jerry von dem buddhistischen Temple bei Mims erzählt und immer nahm ich mir vor, einmal dorthin zu fahren. Heute war es endlich so weit.

Die Anfahrt von meinem Wohnort ist weit, 50 km nur um einen Sonntagsgottesdienst zu besuchen? Schon vor der Kleinstadt Mims wurde ich in ein ruhiges Wohngebiet geleitet und hätte beinahe die schmale Schotterstraße übersehen. Sie führt durch einen kleinen Urwald, deren Bäume mit Schildern versehen sind, die die Ruhe und den Frieden des Buddhismus ausdrücken: peace, compassion …

Dann tauchen bereits große Buddha-Statuen auf und ein schön angelegter Garten, der zum Wandeln und Meditieren inspiriert. Es ist kurz vor 10 Uhr und ein Mönch sitzt im Garten und schlägt in rhythmischen Abständen auf eine große Glocke. Vor dem Versammlungsraum zieht man die Schuhe aus, der Saal ist mit Teppichen ausgelegt, darauf kleine Sitzpolster, aber am Rand stehen auch Stühle für die Leute, die nicht so beweglich sind. Ich lasse mich auf dem Boden nieder. Der Gottesdienst ist in englischer und vietnamesischer Sprache, die Texte werden mit einem Projektor angezeigt. Es ist sehr feierlich. Zu Beginn werden einige Gebete gesprochen, wir müssen und abwechselnd zu Boden werfen, dann können wir uns eine angenehme Position suchen und die Meditation beginnt. Während der ganze Service auf zwei Stunden angesetzt ist kann ich nicht genau sagen, wie lange die Meditation dauerte, denn man verliert völlig das Gefühl für Zeit. Später wurden einige Mantras in vietnamesischer Sprache vorgebetet und von der etwa 40 Personen umfassenden Gemeinde wiederholt. Später arrangierten wir uns in einem Kreis und ein Guru machte Dehnungsübungen mit uns. Dann kam ein Mönch und fragte, wer denn neu in der Runde sei. Ich war durchaus nicht allein, neun Personen waren zum erstenmal dabei und sollten sich kurz vorstellen. Aber natürlich kam ich als Deutsche von dem entferntesten Winkel. Als sich die Gruppe auflöste kam ein junger Amerikaner auf mich zu und sprach mich in Deutsch an, er hatte einige Jahre in Nürnberg gelebt und war stolz, seine Sprachkenntnisse anzubringen. Er lud mich ein, mit der Gemeinschaft zu essen. Ich hatte zwar auf vietnamesische Speisen gehofft, aber es gab ein kleines vegetarisches Buffet mit Suppe und Salaten.

Es war eine sehr angenehme Erfahrung, wenn es nur nicht so weit wäre. Wenn doch alle Religionen so friedlich wären.