Zufrieden

Oh, Mann, ich kann kaum noch japsen, so voll und zufrieden bin ich. Um 11 fiel ich gerade völlig erschöpft auf meinen Terrassenstuhl, als mein Handy klingelte. Ich konnte nur noch stöhnen. Am Apparat war eine Freundin aus Deutschland und verstand überhaupt nicht, warum ich morgens um 11 Uhr schon so fertig bin. Aber ich hatte gerade den letzten Pinselstrich getan an der Decke im Wohnzimmer und war am Ende. Neulich habe ich ja schon die Küche gestrichen, heute also ging es weiter. Dazu muss ich sagen, die Farbe gibt es hier in sehr großen Eimern, die kann man meist nicht aufbrauchen. Und mein Eimer mit der weißen Farbe stand etwa 1 – 2 Jahre im Schuppen, genau weiß ich nicht mehr, wann ich sie gekauft habe. Sie war immer noch sehr gut, überhaupt nicht klumpig, aber wohl doch etwas fester, als neue Farbe es ist. Und das war genau das Richtige für die Decke. Ich habe zwar einige Möbel beiseite geräumt und auch ein Betttuch über das Sofa gespannt, aber eigentlich hat es kaum getropft. Allerdings weiß ich nicht, wie ich es trotzdem fertig bringe, danach von Kopf bis Fuß mit Farbflecken übersät zu sein.

Unglaublich aber wahr, die Farbe hat exakt gereicht bis zur letzten Deckenecke und dann war der Eimer leer. Besser hätte es nicht sein können. Aber ich, wie gesagt, völlig fertig. Ich habe dann immer Ruhepausen gemacht, ein Espresso und so, auf der Terrasse, und in Etappen geputzt. Nun ist fast alles fertig, auch die Deckenlampe hängt, aber offen ist noch der Deckenventilator. Ich hatte das antike Stück, das nicht mehr richtig funktionierte, entfernt, bzw. Nachbar Jim schraubte es ab, und nun warte ich bis er am Abend kommt und das neue Teil aufhängt. 30 $ kostet so was hier nur, und es ist sogar noch eine Lampe daran.

Mein Fitness Tracker zollte dieser Leistung Respekt und zeigte mehr Schritte und aktive Minuten an als wäre ich in der Gym. Und damit hatte ich mir dann auch ein gutes Mittagessen verdient. Schon am Samstag hatte ich die Nachbarn zu Rinderbraten in Biersause, Semmelknödel und Rotkraut eingeladen, und davon gibt es noch genug Reste.

Also, pappsatt und zufrieden.