Mobilehome alt

Wenn ich im Gespräch erwähne dass ich den Winter in Florida verbringe hat ja jeder sofort die Luxusvilla mit Pool als Bild vor Augen. Leider ist dies aber nicht so, so reich bin ich nicht. Ich habe vor Jahren mal ganz zufällig und preiswert ein Mobilehome erwerben können, auch Trailer genannt. Und da stutzen natürlich die meisten, weil es diese Wohnform in Deutschland ja kaum gibt. Man fragt dann vielleicht, ein Wohnwagen? Nein, kein Wohnwagen. Ein Mobilhome ist, wenn es angeliefert wird, mobil, wird dann aber fest verankert und kann nicht fahren. Oft bekommt es sogar noch Anbauten wie ein Carport oder einen Florida-Room.

Diese Häuser sind natürlich nicht so solide wie ein deutsches Steinhaus und wenn man nicht jedes Jahr etwas ausbessert und erneuert, sind sie eines Tages einfach nur Schrott. Und wenn dann noch ein Hurrikan kommt ist alles zu spät. Genau so ein Haus steht bei mir gegenüber. Schon seit 10 Jahren unbewohnt, wurde es von den Besitzern nur als Lagerraum genutzt und nie etwas repariert. Vor allem wurden die Bäume um das Haus nie gestutzt. Bäume sind hier das ganz große Problem bei einem Hurrikan, sie fallen gerne mal um, beschädigen die Stromleitungen und decken Dächer ab. Und dieser letzte Sturm hat, sehr zur Freude der Anwohner, einen dicken Baum auf das marode Mobilehome fallen lassen und ihm endlich den Garaus gemacht. In der Nachbarschaft hieß es ja nur das Rat-House, weil tatsächlich Ratten und andere Tiere dort lebten.

Nun musste also was getan werden, und wie es heißt, muss das bis Jahresende geschehen sein. Eigentlich braucht man dafür ein Permit, bei der Stadt zu beantragen und viele Dinge müssen erfüllt werden, aber dieser Besitzer will halt nur das notwendigste tun. Nun hat er also einen Bagger bestellt und einige Dumpster, aber halt nicht genug davon, so dass nun doch noch eine Müllhalde zurück bleibt.

Aber in diesem Abriss haben wir auch etwas Schönes gefunden, und diese Geschichte werde ich im nächsten Beitrag erzählen: https://marokkoblog.edith-kohlbach.de/racoon-babies/

Und dann gab es noch was. Oben im Baum saß ein Bussard und schaute sich alles genau an. Ich dachte, der ist nur neugierig. Doch Donna sagte, der lauert auf die Ratten, die durch den Abbruch nun heimatlos umherlaufen, wie die Waschbären. Sie hat sogar gesehen, wie er eine erwischte und im Schnabel davontrug.

Und hier geht es zum neuen Haus: https://marokkoblog.edith-kohlbach.de/mobilehome-neu/