Dattelzeit

200 km bin ich heute nur gefahren, und doch habe ich dafür bis zum Nachmittag gebraucht. Der erste Stopp war die Kasbah Jurassique. Auch das ein Campingplatz mit Hotel. Das besondere hier ist die Sauberkeit, die Sanitäranlagen wirklich strahlend weiß und der Müll wird säuberlich getrennt. Altes Brot wird sogar extra für die Tiere gesammelt. Vorbildlich.

   

Source Bleu de Meski

Danach ging es zur Blauen Quelle von Meski. Dort ist leider inzwischen weder was von blau noch von einer Quelle zu sehen, die ist seit zwei Jahren ausgetrocknet. Der Campingplatz war schon immer sehr einfach und auch nicht besonders sauber, dazu kommen die Händler, die oft aufdringlich sind, zu mir aber natürlich immer nett. Dort habe ich allerdings etwas gesehen, was mich total erschüttert hat. Zwei Deutsche, die gemeinsam, aber in zwei Fahrzeugen reisen. Sehr übergewichtig, was natürlich nicht zu beanstanden ist. Aber dermaßen dreckig. So etwas habe ich noch nicht gesehen. Die Hose von dem einen sah aus, als hätte er reingepinkelt, die vom anderen war auch nicht besser. Sie umgab ein Geruch, der sehr gut zu den sanitären Anlagen des Platzes passte. Einfach nur furchtbar.

Viel netter war es dann, mit Abdoul, einem der Händler, in seiner sauberen Boutique einen Tee zu trinken.

Schnell fuhr ich aber noch zu Zaid. Er hat ein Haus am Rand von Meski und bietet einige Stellplätze für Wohnmobile. Ich hatte ihn im Campingführer 2023 aufgeführt. Aber als ich für die Ausgabe 2024 dort war, war das Tor geschlossen und man sagte mir, er sei nicht mehr da. Schade, also musste ich ihn im Buch streichen. Doch zu meiner Überraschung war nun wieder alles beim Alten. Zaid ist nicht nur da und hat weiterhin etwa vier Stellplätze, er hat sich auch ein weiteres Grundstück mit einer Farm zugelegt und das ist wirklich eine tolle Idee. Sie liegt gerade gegenüber, wo die Abfahrt nach Meski von der Hauptstraße abgeht. Dort pflanzt er einerseits Obst und Gemüse in Permakultur, aber andererseits bietet er hier Stellflächen für etwa 15 Wohnmobile. Zwar ohne Strom, aber es gibt gutes Trinkwasser aus einem Brunnen. Das Besondere hier ist, dass die Gäste das Gemüse im Garten ernten können und dann mit den Frauen der Familie zusammen zubereiten, so lernt man die Geheimnisse der marokkanischen Küche kennen. Ich finde, das ist wirklich eine gute Idee.

Weiter ging es zu dem adretten Camping Tissirt. Wem die Händler in Meski zu aufdringlich sind, wird hier seinen Frieden finden. Es ist nur ein kleiner Platz, schön an der schattigen Oase gelegen, mit sehr freundlichem Empfang. Die Frau des Besitzers backt morgens frisches Brot für die Camper. Hier kann man sich gut erholen und schöne Ausflüge machen.

Dattelernte

Ich liebe ja Datteln und jetzt ist genau die Zeit dafür. Einige sind schon reif, andere noch gelb. Überall wird geerntet und man bietet mir immer eine Handvoll an. Sie schmecken so zuckersüß, einfach köstlich. Wer Datteln so liebt wie ich sollte im September/Oktober nach Marokko fahren. Feigen gibt es hier auch, aber die Zeit dafür ist schon vorbei, das war im August, deshalb bin ich froh, dass ich in Saidia noch welche bekommen habe.

Ich bin nun im netten Gästehaus Vallee de Ziz, diesmal ohne Camping, aber es sind Freunde von mir und ich werde herzlich willkommen geheißen. Und die Datteln wachsen auf der Terrasse genau vor meiner Zimmertür.