Camping in Mhamid

Kasbah Sahara Services

Heute habe ich einen Rundgang zu den Campingplätzen gemacht. Auch die Kasbah Sahara Services bietet Stellplätze mit Stromanschluss an, wenn es auch kein richtiger Campingplatz ist, so ist der Aufenthalt am Pool und auch die Möglichkeit, dort zu essen, ganz angenehm. Für den Pool wird keine Gebühr erhoben. Und Wohnmobilgruppen trifft man hier wegen des begrenzten Platzes auch nicht an.

Mittags sind viele Gäste zum Essen da, die anschließend zu einer Wüstentour mit Übernachtung im Biwak aufbrechen. So auch heute. Allerdings saßen in einer anderen Ecke drei ganz andere Gäste, nämlich Polizeibeamte in voller Uniform, von der danebenliegenden Polizeistation, mit der die Kasbah ein gutes Verhältnis hat. Der Führer rief seine Gruppe zum Aufbruch, etliche stürmten schnell noch mal auf die Toilette. Doch die Polizeibeamten hatten ganz ähnliche Bedürfnisse, bevor es zum Dienst zurück ging. Und ihr hättet die Gesichter der Touristen mal sehen sollen, als die aus der Kabine kamen und sich plötzlich drei bewaffneten Polizisten gegenübersahen.

Und übrigens, wenn ihr Wohnmobilisten eine Wüstentour buchen wollt, so ist die Kasbah sowieso ein guter Ort. Und zudem könnt ihr dann noch ein paar Tage ganz kostenfrei stehen und den schönen Pool genießen.

La Boussole

Wenn man ganz durch den Ort Richtung Wüste fährt, so liegt dort auf dem Hügel La Boussole. Hier bekommt man so richtig Wüstenfeeling. Die kurze Piste ist für alle Fahrzeuge zu schaffen, aber dann hat man dort den sagenhaften Rundumblick. Kein Wunder, dass einige Wohnmobilgruppen sich dies zur Etappenstation ausgesucht haben. Die sanitären Einrichtungen waren zunächst primitiv, aber über die Jahre hat man es immer ein wenig verbessert. Doch nun erwartete mich eine ziemlich große Überraschung in Gestalt von Martine.

Die Französin Martine ist eine ehemalige Chauffeuse Routière, fuhr mit ihrem LKW immer zwischen Frankreich und Spanien hin und her und hat sich nun in Mhamid zur Ruhe gesetzt. Gut, gut, sie mag sich auch ein wenig in den Campingplatzbesitzer Khalifa verliebt haben. Und als Elsässerin antwortete sie auf mein laienhaftes Französisch in perfektem Deutsch.

Nun haben die beiden zusammen den Platz stark aufgewertet, indem sie zunächst ein schönes Restaurant gebaut haben. Von dessen Dachterrasse bietet sich ein noch wunderbarerer Blick in die Wüste, im Innern können die Camper auch mal einen Sandsturm aussitzen oder sich in der Gruppe zu einem köstlichen Tajine treffen. Aber der Clou sind die Toiletten dazu, je eine für Mann und Frau, so etwas schickes und sauberes habe ich kaum in Marokko gesehen.

El Khaima

Danach ging es zu einem kurzen Besuch auf den Platz El Khaima jenseits des Draa. Am Morgen war das Tor zu, doch jetzt steht es auf und ich treffe auf einen deutschen LKW, der gerade angekommen ist. Den Platz muss man erklären. Er liegt auf einem sehr großen, mit Palmen bestandenen Grundstück. Im hinteren Teil gibt es sogar schöne Gästezimmer und einst auch das öffentliche Schwimmbad des Ortes. Für Camper gab es ebene Stellflächen, an denen sogar eine Art kleine Küche angemauert war mit Spülstein und Grillmöglichkeit. Die Camper bekamen einen Teppich und Stühle. Doch das hat sich lange geändert. Bachir, der Besitzer, ist alt geworden, seine Söhne haben andere Interessen, die Rezeption ist fast schon völlig im Sand versunken und zudem hat er seit Jahren am Beginn eine riesige Lehmterrasse aufgeschüttet, wobei es völlig unklar bleibt, welchen Zwecken sie dient, alles sieht nach Baustelle aus. Meist ist keiner auf dem Platz, man kann sich aber trotzdem installieren und irgendwann taucht dann jemand von der Rezeption auf.

So war also die Situation als ich eintraf und den deutschen LKW sah. Die Besatzung kam auch sofort auf mich zu und erhofften sich Informationen über die Rezeption. Ich fragte, warum sie gerade diesen Platz ausgewählt haben. Empfohlen in Park4Night und anderen Off-Road Publikationen. Hahaha …

So war es mal:

 

Es hat mich also nur sehr wenig Überredung gekostet, sie davon zu überzeugen, doch lieber auf den Camping Hamada du Draa zu wechseln, der gleich daneben liegt.

 

Hamada du Draa

Hassan ist der Chef hier und auch dieser Platz besteht schon lange. Aber welch ein Unterschied. Im lauschigen, dicht bewachsenen Plamengarten, der im heißen Sommer gute Kühlung gibt, liegen 14 Zimmer mit Bad und ein wunderschöner Pool, in dem man sich erfrischen kann. Und eine Bar liefert die passenden Getränke dazu. Darum herum gibt es große Stellflächen, die im Moment sogar noch erweitert werde, und ordentliche Sanitäranlagen inklusive Waschmaschine. Zudem ist das der Platz, der am nächsten am Zentrum liegt, man spaziert einfach über die Draa-Brücke und findet Läden und Cafés. Auch von diesem Platz aus werden Wüstentouren angeboten, die sehr beliebt sind. Zwar ist der Pool für Camper nicht ganz kostenlos, aber man hat ein gutes Angebot, jeder Camper zahlt einmalig 60 DH für die ganze Dauer seines Aufenthaltes. Und es dauert nicht lange, da suhlt sich die LKW-Besatzung schon im erfrischenden Pool.

Das alles führt dazu, dass dieser Platz in der Beliebtheit ganz sicher auf Platz 1 steht. www.hamada-sahara.com

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