Tafraoute Souk

Mein wichtigster Ansprechpartner in Tafraoute heißt Hassan, den wollte ich sprechen und alles war ausgemacht. Ich wurde von Bruder Mohammed, dem Teppichhändler, empfangen, ins Hotel geschickt und wartete. Hassan rief an und sagte, er käme gleich. Vorher hatte ich auf dem Campingplatz Trois Palmier noch nach Rudi und Gabi Ausschau gehalten, die ich mit ihrem Motorrad in Borj Biramane kennengelernt und in Erkounte wiedergetroffen hatte, dort haben wir eine Flasche Wein zusammen geleert und sie meinten, dass sie nach Tafraoute weiter wollten. Aber sie waren noch nicht eingetroffen. Als ich ein paar Stunden später, Hassan war ja immer noch nicht da, wieder dort vorbeifuhr, wurde ich gleich reingewinkt und da waren sie. Das marokkanische Telefon funktioniert, inzwischen wusste jeder, dass ich die Beiden kenne und auch sie hatten bereits mitgeteilt bekommen, dass ich nach ihnen Ausschau halte.

In dieser Richtung klappt das also gut. Nicht aber in Bezug auf Hassan. Er meinte ja am Telefon, er käme bald, während mir andere sagten, er sei noch in Agadir und käme erst morgen. Naja, ich beendete zusammen mit Gabi und Rudi den Abend im Restaurant La Kasbah und dachte, er kommt dann sicher am nächsten Morgen.

Da auch wieder Telefonate. Ich will das nicht so lang machen, aber ich wurde immer im Glauben gelassen, dass er gleich um die Ecke käme, während er tatsächlich noch in Agadir war und erst am Abend um 21.30 auftauchte. Er hatte zwar einen guten Grund, aber darum geht es nicht, sondern darum, dass man besser die Wahrheit sagt, dass etwas dazwischen gekommen ist, und man es nicht schafft. Aber Marokkaner sagen nicht gerne etwas Negatives.

Camping Auberge Tagtout

Okay, lassen wir das. Ich habe mir die Zeit mal wieder mit dem Motorrad-Paar vertrieben, wir schauten uns noch den neuen Campingplatz vor der Stadt an (schaut ins Update), der schon einfach durch seine grandiose Lage besticht. Das heißt nicht der Campingplatz an sich, der ist mitsamt einem neuen Pool unten im Tal, aber die dazugehörige Auberge ist oben auf dem Hügel, bietet schöne Zimmer, von deren Fenstern man tatsächlich aus jedem einen anderen Berg erblickt. Sozusagen vom Bett aus. Und auf einer noch höher gelegenen Terrasse wird der Tee serviert. Wirklich toll und zu empfehlen. Der Platz liegt gegenüber dem Camping Granite Rose.

Mittwoch ist der Markttag in Tafraoute, deshalb hatte ich dort schon am Morgen einen Foto-Spaziergang gemacht. Hier sind tatsächlich die Frauen noch fast zu 100 % traditionell gekleidet, ein sehr schöner Anblick. Die bestickten Schuhe inbegriffen. Und deshalb hat wohl auch Rotel-Tours sich den Mittwoch ausgesucht für einen Stopp in Tafraoute. Als Mohammed mir erzählte, dass sie auf dem Camping Tete du Lion übernachten, dachte ich, den Spaß mache ich mir und fahre da mal vorbei.

Tete du Lion

Dieser Camping am öffentlichen Schwimmbad wurde ja vor wenigen Jahren von dem Deutschen Gerd Wilhelm übernommen und er hat ein kleines Schmuckstück daraus gemacht. Zwar ist er selten selbst vor Ort, aber sein Stellvertreter Zaid, Bruder von Hassan, ist sehr nett und spricht perfekt Deutsch. Wir tranken noch einen Tee und ab gings ins Hotel. Wo dann ja Hassan noch auftauchte. Mal sehen, was er mir nun für Ausflugsvorschläge macht.