Tata – Akka – Icht

Früh am Morgen ging es weiter, denn ich hatte eine Verabredung 7 km hinter Tata, und Fatima, die Herrin des Riads, musste früh weg. Deshalb in Tata nur ganz kurz eine Stippvisite auf dem Campingplatz gemacht, Hyatt war absolut leer, Palmier hatte 3 Fahrzeuge.

Das Riad Bounaylat liegt in einem Dorf abseits der Hauptstraße und ich konnte es nach Google Maps ohne Probleme anfahren. Es stellte sich heraus, dass dies ebenfalls ein Wohnhaus des Kaid war, dem auch das Haus in Tissint gehörte. Er war Anfang des 20. Jahrhundert Chef eines Nomadenstammes, der aus Mauretanien stammte, und hatte in mehreren Dörfern seinen Sitz, um seine Stammesleute unter Kontrolle zu halten und auch die Steuern zu kassieren. Das Haus, in dem Fatima nun 5 Gästezimmer hergerichtet hat, war nicht das Haus, in dem der Kaid wohnte, sondern seine vier Frauen lebten dort. Im Gegensatz zu Tissint haben die Zimmer alle ein Bad, es ist wirklich schön und empfehlenswert hier, aber in Tissint fand ich es einfach noch liebevoller eingerichtet mit den vielen Sitzecken. Zum Gebäude gehört ein Gemüsegarten und gerne kann man hier mit den Frauen die marokkanische Küche kennenlernen. Zum Tee bekam ich nicht nur Datteln aus eigenem Anbau, sondern auch Mandeln, die mit ganz verschiedenen Gewürzen geröstet waren. So etwas habe ich noch nie gegessen, sehr lecker.

Beide Riads sind erst seit kurzem für Gäste geöffnet und haben noch viel Potential für die Zukunft. Ich werde sicher noch öfter hier vorbei schauen. Und Reisenden empfehle ich, in beiden mal zu wohnen, ist schon etwas Besonderes.

Der mysteriöse Camping in Akka

Die nächste Station war Akka. Dort ist ein Campingplatz! Oh ja. Aber was für einer, ich stehe hier immer völlig verzweifelt davor. War ja schon ein paar Jahre nicht da und hatte es nicht mehr so auf dem Schirm, fuhr also freudig durch das große Tor, an dem das Hinweisschild zum Camping stand, aber den fand ich nicht. Stattdessen ein leeres öffentliches Schwimmbad, okay, mit Wasser gefüllt, aber ohne Menschen, ein Café, Sanitärblöcke für Männer und Frauen, völlig versandet und nur als Lagerraum genutzt. Ich kann mich noch an den Camping erinnern, riesengroße, völlig schattenlose Fläche, dafür aber mit unzähligen Stromanschlüssen, es würde für einen Camping an einem beliebten Badestrand reichen und absolut zu groß für das kleine Akka. Im Café traf ich keinen an, den ich fragen konnte, also notierte ich, Camping umgewandelt zum Schwimmbad und fuhr hinaus. Drehte mich um. Was ist denn das? Der alte große Campingplatz, gleich daneben, mit den vielen Stromanschlüssen, verlassen wie immer, und das Tor zu. Ich fand dann schließlich doch noch jemand, den ich fragen konnte und erfuhr, ja, der Platz hat auf, und er würde mir das Tor aufmachen. Aber nein danke, genügt schon. Zwar müsste ich mir die Sanitäranlagen anschauen, aber wie gesagt, der Platz ist riesig und mein Fuß tut weh.

Amerdoul in Icht

Deshalb ging es nun weiter Richtung Icht. Dort sind zwei Campingplätze. Zunächst ging es zu Amerdoul. Das war, als ich ihn zuletzt besucht habe, ein Bio-Bauernhof und der sehr nette Besitzer hatte noch einen kleinen Campingplatz hinzugefügt mit Stellflächen unter Palmen und einem kleinen Wasserbecken. Es war ganz nett, aber er war auch nicht immer da. Als ich nun hinkam waren heftige Bauarbeiten im Gang. Wohl erst kürzlich hat der Besitzer gewechselt und ich traf Abdullah an. Er besitzt auch bei Tafraoute ein Hotel mit Camping und er hat Amerdoul nun gekauft und will es richtig schön herrichten. Obwohl es schon ein Restaurant gab, macht er nun alles neu. Auch die Zimmer. Acht Zimmer mit Bad soll es geben. Trotzdem empfängt er schon Gäste, es kam gerade ein französisches Wohnmobil, das ich unterwegs überholt hatte.