Agafay

Es war der 4. Dezember 2010, einen Tag vor meinem Geburtstag. Abdou, der Chef von Sahara Services, lud mich zum Essen in einem Restaurant in Marrakech ein, bevor es am nächsten Tag zu seinem neuesten Projekt gehen sollte, wo er eine Geburtstagsfeier für mich arrangiert hatte. Aber am nächsten Tag ging es mir so schlecht, Durchfall, kotzen, das volle Programm. Und dabei hatte ich mich doch so gefreut.

Abdou besaß ja schon in Mhamid ein Wüstenhotel und hatte in Chegaga einfache Biwaks. Aber früh hat er erkannt, dass viele Leute sich nicht die Zeit nehmen wollen/können, bis in die ferne Sahara zu fahren, um eine Nacht im Zelt unter dem Sternenhimmel zu verbringen. Sie wollen die Wüste gleich in Marrakech haben. Und da gibt es Agafay, ein Hügelgebiet vor den Toren von Marrakech, das auf den ersten Blick tatsächlich den Sanddünen der Sahara gleicht. Der Blick geht weit, man kann in der Nacht sogar die Lichter des 30 km entfernten Marrakech erkennen, aber auch einen wunderbaren Sonnenuntergang erleben.

Wir fuhren also raus, immer unterbrochen von kurzen Toilettenbesuchen, aber was macht man nicht alles. Es gab ein Restaurantzelt und einige Zelte zum Wohnen, dazu einen Sanitärblock. Abdou hatte extra für mich noch ein paar Leute eingeladen, eine traditionelle Musikerband und sogar eine Bauchtänzerin. So ziemlich die Einzige, die ich je in Marokko erlebt habe. Es war ein grandioser Abend, den ich nie vergessen habe, trotz Krankheit und ziemlicher Kälte.

Zwei Jahre später war das Camp noch nicht sehr verändert, aber es fanden große Events statt.

Und morgen werde ich euch berichten, wie das Agafay Camp heute aussieht.

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