Cathedrale des Roches

Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich die Strecke über die Cathedrale des Roches gefahren bin, den Felsendom. Es war Piste und natürlich muss ich nachschauen, wie der Zustand heute ist. Vom Glücklichen Tal geht es hinauf in die Berge und mein erster Stopp ist das wunderschöne Hotel Dar Ahansal. Das ist auf jeden Fall die komfortabelste Übernachtungsmöglichkeit in der ganzen Region, und, es gehört sogar noch ein Campingplatz dazu, und zwar ein richtig ordentlicher. Der einzige würde ich sagen im weiten Umkreis. Trotzdem ist die Gite gleich daneben auch sehr hübsch und empfehlenswert. Man kann sagen, der Komfort ist im Wander-Atlas eingekehrt.

Wir befinden uns hier im Geoparc UNESCO du M’Goun, eine landschaftlich außergewöhnliche Gebirgsgegend. Der Felsendom ist nur eine der herausragenden Felsformationen, die ganze Landschaft ist bizarr und eigentlich ist es gut, dass dazwischen immer noch Piste ist und uns zum Langsamfahren zwingt. Sobald das hier geteert ist fährt jeder schnell durch und hat keinen Blick mehr für die Landschaft. Ich treffe direkt vor dem herrlichen Ausblick zur Cathedrale zwei Motorradfahrer, schaue aufs Nummernschild, sie sind aus Italien. Ein kurzer Wortwechsel, einer spricht ein wenig Deutsch, und er fragt, was ich denn tue. Ich zeige ihm mein Reisehandbuch, weise daraufhin, dass ich Routen für Motorradfahrer speziell gekennzeichnet habe, und schwupps, ist ein Buch verkauft. Es denken ja immer alle, meine Bücher seien nur für Wohnmobilfahrer, aber das stimmt nicht, ich spreche alle Selbstfahrer an und eben auch Motorradfahrer. Okay, für Radfahrer sind die Routen vielleicht nicht so optimal, ihr lieben Radler, kommt doch nach Florida, da gibt es wunderbare Radstrecken und einen guten Führer von der Edith Kohlbach.

Auf dem weiteren Weg komme ich zu einer Auberge, die ich auch schon sehr lange kenne, sie liegt direkt am Assif Ahansal unter schattigen Nussbäumen. Ich habe dort mal gewohnt, mich durchaus wohl gefühlt, obwohl es nur ganz einfache Zimmer gab mit WC und Dusche außerhalb. Wie sehr habe ich mich also diesmal gewundert, aus dieser kleinen Gite ist ein richtiges Schmuckstück geworden. Ich denke, sie richtet sich weiterhin an Einheimische, die gerne an dieser kühlen Oase ein paar Tage verbringen, weniger an Touristen, die nur auf Durchreise sind. Es gibt nun auf der Wiese viele Möglichkeiten gemütlich zu sitzen, etwas zu essen und trinken, aber der Clou sind die Chalets. Nur drei an der Zahl, aber die sind sehr hübsch. Teils aus Holz gebaut, eines aber auch aus massivem Stein und sehr hübsch eingerichtet mit Salon. Ideal für eine Familie und auch ich wäre gerne geblieben, aber ich habe schon ein Zimmer in Ouzoud reserviert. Ich bin wieder genauso kaputt wie gestern und meine Trainingsuhr hat auch wieder Mountainbiking angezeigt.