In Daytona Beach herrschen die Harleys, es ist Bike Week. Eigentlich schön, ich lasse mich gerne mal von einem Bikerfreund mitnehmen und die Musik ist sowieso immer toll. Aber ich hatte eine Anfrage, Bekannte, die mein Haus von früher kannten, als ich noch vermietet habe, suchten dringend eine Unterkunft. Also bin ich selbst auf große Radrecherche gegangen und habe ihnen mein Heim überlassen.
C2C
Zunächst ging es nach Groveland. Das wird wohl kaum einer von euch kennen. Aber ich hatte dort wichtiges nachzuforschen. Es gibt für Radfahrer den berühmten Coast-to-Coast oder C2C. Das ist eine Radfahrstrecke von Atlantischen Ozean hinüber zur Golfküste, an den berühmten Golf von Mexiko, der auf Wunsch eines einzelnen Herrn nun umbenannt werden soll. Diese Strecke ist kein durchgehender Trail, sondern besteht aus einzelnen Trails, die Navigation ist etwas schwierig, da nicht mit diesem Namen ausgezeichnet und deshalb habe ich auch das in meinen Trail Guide aufgenommen. Auf der Strecke gibt es aber einen 28 Meilen langen Gap, also keine Fahrradspur, man muss eine verkehrsreiche Straße nutzen. Diese soll ausgebaut werden und einen Trail erhalten. Ich war zuletzt vor einem Jahr dort und wollte den Fortschritt der Bauarbeiten sehen. Für Fahrradfahrer ist die Strecke der Horror, denn man muss auf dem sehr schmalen Seitenstreifen einer Straße mit heftigem Verkehr fahren. Ich habe das mit dem Auto abgefahren und ein Video gedreht, das mir dafür einen bisher unerreichten Aufruf in Youtube beschert hat:
Withlacoochee
Doch gab es noch einen weiteren wichtigen Termin. Ein sehr schöner Trail, der Withlacoochee Trail, ist ganz in der Nähe. Und dort treffen sich einmal im Monat die Freunde des Trails in dem netten Kaffeehaus Bree’s Provisions. Man freute sich darauf, meine Bücher anschauen zu können. Und das war auch ein voller Erfolg, man riss mir die Bücher sozusagen aus der Hand. Ich habe für diesen Zweck ein eigenes Portemonnaie, in dem auch schon Geld aus einen früheren Verkauf steckte, es waren insgesamt 410 $, was später noch wichtig wird.
Holiday
Ich kam dann schon recht früh in meiner Unterkunft in Holiday an. Es war ein AirBnB. Wenn ich entlang einer Fahrradstrecke etwas suche gibt es recht wenig günstig gelegene Unterkunftsmöglichkeiten, Hotels schon gar nicht und die sind seit dem letzten Jahr sowieso recht teuer geworden. AirBnB ist da sehr hilfreich. Mein Zimmer gehörte einer gewissen Gretchen, die zwar persönlich nicht in Erscheinung trat, aber auf Anfragen immer schnell und freundlich reagierte. Es war recht klein und ich musste das Bad mit zwei anderen Gästen teilen, die mir aber nie ins Gehege kamen. Stattdessen gab es eine kombinierte Küche / Wohnzimmer zur freien Benutzung, die ich immer alleine zur Verfügung hatte. Die zwei anderen Gäste tauchten nur selten auf.
Ich trug mein ganzes Gepäck ins Zimmer, schloss dies ab und stieg aufs Rad, wollte ohne Vorbereitung die Gegend erkunden, sonst tue ich das eigentlich immer, aber diesmal nicht und war freudig erstaunt, als ich recht schnell auf den mir bekannten Anclote Coastal Trail traf, den ich abfahren konnte und feststellte, dass er verlängert worden ist. Wichtig für mein Buch.
Aber es stand ja noch ein Abendessen an. Ganz in der Nähe ist ein Puerto Ricanisches Restaurant, La Fondita de Leo, so hatte ich noch nie gespeist. Mein Nachbar, der von dort stammt, hatte mir schon davon vorgeschwärmt und mir das Kotelett empfohlen, das mir auch schon auf dem Foto gut gefallen hatt, Pork mit Tostones. Also bestellt, obwohl es nicht ganz billig war. Und die Portion war gewaltig. So sehr, dass ich diesmal doch eine Box anfordern musste, um den Rest mitzunehmen. Tostones sind übrigens grüne Bananen, „Plantains“, die in Scheiben geschnitten und in Teig ausgebacken werden.
Der erste Tag meiner Reise war also sehr ausgefüllt und abwechslungsreich.