Von Berkane aus gibt es eine schöne Rundfahrt durch die Beni Snassen Berge zu der Zegzel – Quelle, die ich schon etliche Jahre nicht gefahren bin. Tatsächlich war es zuletzt das Jahr 2005, meine einzige Marokkoreise, die ich nicht mit einem Geländewagen, sondern in einem zweisitzigen MX-5 gemacht habe. Das war auch eine Herausforderung, aber es lief. Gerade die Rundfahrt war schwierig, denn die schmale Straße schlecht und etliche Furten mussten überquert werden. Durch dieses langsame Fahren hatte ich immerhin Gelegenheit, Schildkröten in den Tümpeln zu sehen, was heute nicht mehr so einfach ist, da die Straße inzwischen gut ausgebaut ist und die Furten betoniert sind.
Das war also zunächst eine freudige Überraschung, doch eine schlechte folgte. Der Weg zur Zegzel – Quelle und der Kamelgrotte ist gesperrt, laut Schild schon seit 2020 wegen Renovierung. Langsam denke ich aber, man schließt hier alle Grotten für die Öffentlichkeit. Hier in den Bergen gibt es etliche, aber in der Friouato – Höhle gab es vor einigen Jahren einen tödlichen Unfall, also sperrt man einfach mal alle aus Sicherheitsgründen.
Auf dem weiteren Weg hatte ich damals vermerkt, dass es mehrere schöne Rastplätze mit Tischen und Bänken gibt. Ja, die sind noch da und dort hatte ich ein Picknick geplant, aber das konnte ich streichen. Einfach unglaublich, wie verdreckt diese Plätze sind. Jeder lässt einfach seine Reste liegen und keiner räumt auf. Einzig der Platz vor der Taubengrotte – auch gesperrt – ist gepflegt und sauber, es gibt auch einen Parkwächter, weil hier die Ausflugsfahrten von Saidia stoppen, um Fotos zu machen. Schade, dass sie nicht auch auf den verdreckten Plätzen stoppen möchten.
Raid Oriental
Doch dann muss ich noch einen wichtigen Abstecher machen. Nicht weit von der Rundfahrt liegt das Gästehaus Raid Oriental. Ich habe schon so viel davon gehört und auch, dass dort eine Stellmöglichkeit geboten wird. Habe zwar mit dem Inhaber Cedric schon telefoniert, doch ich war noch nie da. Von der „Autobahn“ führt ein schmales, aber gutes Sträßchen in 2,5 km dorthin und ich komme zu einem wirklich schönen Anwesen. Cedric ist vor Ort und ich bekomme nun alles gezeigt. Als Hotel wirklich absolut zu empfehlen, ein paar Tage hier tun bestimmt sehr gut und die Unterbringung ist in sehr schönen Chalets im Garten, dazu ein Pool.
Aber was ist nun mit Camping? Telefonisch hatten wir darüber schon mal gestritten, als ich sagte, die Preise seien zu hoch und er meinte, er will überhaupt nicht in mein Buch. Ein persönliches Gespräch dagegen ist immer viel besser und aufschlussreicher. Sein Gästehaus läuft gut und er ist meist ausgebucht, hat an Wohnmobilisten kein Interesse. Aber nur wenig entfernt ist der schöne Ferienort Taforalt, und dort tauchen immer mal wieder Wohnmobile auf, die sich auf den dortigen Parkplätzen etablieren wollen. Und das mag die Polizei gar nicht. Dann rufen sie bei Cedric an und bitten ihn, sie aufzunehmen. Er fordert dann eine Gebühr von 100 DH, wer Strom haben will, was umständlich verlegt werden muss, zahlt noch 50 DH mehr. Und tatsächlich kommen pro Jahr vielleicht mal drei Fahrzeuge. Mit anderen Worten, wunderschönes Hotel, aber geht lieber irgendwohin und stellt euch frei in die Landschaft, nur nicht nach Taforalt.
Einige Kilometer danach kreuzt diese Route, die immer noch unglaublich auf 4 Spuren ausgebaut ist, die Autobahn Fes – Oujda, die eben für diese Ausflüge benutzt wird, und damit ist auch der tolle Ausbau zu Ende. Auf der normalen Straße fahre ich weiter über Taourirt nach Guercif.