Archiv für den Monat: Mai 2023

Amellago

Von Errachidia fuhr ich weiter in den Hohen Atlas, Amellago war mein Ziel für die Nacht. In den Bergen gibt es nicht so viele Unterkünfte, deshalb muss man sich sein Ziel danach aussuchen und Amellago ist ein wunderbares Ziel. Dort steht die gleichnamige Auberge, die ich bereits früher kennengelernt hatte und Ali empfing mich mit einem freundlichen Lächeln und einer Tajine. Und auch das Frühstück am nächsten Morgen war sehr gut, ich bin immer happy, wenn ich ein leckeres Omelette bekomme. Den Campern wird übrigens frisches Crêpe ans Mobil gebracht.

Tagounsta Tunnel

Ali hatte mir von dem Tagounsta Tunnel erzählt. Von der Auberge aus kann man eine schöne Rundfahrt dorthin machen, etwa 80 km. Ich entschied mich, den Tunnel anzuschauen, aber mit Weiterfahrt nach Tamtattouchte. Es handelt sich um einen Spiraltunnel, was immer das ist. Ich habe die Erklärung dazu im Internet gelesen, aber verstehe es trotz meinem Besuch dort immer noch nicht. Er soll im Tunnel die Richtung wechseln und oberhalb sich selbst wieder rauskommen? Für mich war es nur ein kleiner, in den Stein gehauener Tunnel, 1933 von der französischen Fremdenlegion gebaut zur besseren Bekämpfung der wilden Berberstämme. Heute als Baudenkmal wiederentdeckt und die Piste dorthin wurde ausgebessert.

Inzwischen war es eiskalt geworden, mein Thermometer zeigte 4 Grad, es regnete und die Tropfen kamen sogar als Schnee. Es blieb nicht auf dem Boden liegen, aber die Berggipfel um mich herum waren alle weiß. In Merzouga hatten wir noch 40 Grad und jetzt so etwas. Ich muss mir erst die warmen Sachen aus der Wintertasche hervorholen. Allerdings meldet Merzouga zeitgleich einen heftigen Sandsturm.

Das Tal des Ziz

Es half alles nichts, ich musste von Merzouga Abschied nehmen. Muss ja schließlich über das ganze Land berichten und darf keinen Führer Erg Chebbi – Merzouga schreiben. Schade eigentlich. So ging es also zunächst nach Erfoud und weiter nach Errachidia, auf dem Weg habe ich natürlich an jedem möglichen Campingplatz angehalten. Wenn ich jedesmal den Tee annehmen wurde, ich würde ja nur noch aus Tee bestehen.

Auf dem Weg kam ich an zwei Naturereignissen vorbei, die beide nicht schön sind. Vor zwei Jahren gab es ein großes Feuer, das den Palmenhain über gut 5 km Länge abgebrannt hat. Die hohen Palmen überleben so etwas, die Stämme sind schwarz, aber die Palmzweige kommen neu. Aber alles darunter ist verbrannt. Es gab dort viele Obstbäume und Oliven, alles weg. Das Feuer war im August, also war die Ernte des Jahres damit vernichtet. Auch im folgenden Jahr gab es kaum Datteln, in diesem könnten sich die Bäume erholt haben, aber da beginnt das nächste Problem, der gravierende Wassermangel.

Und der ist am besten an der Blauen Quelle von Meski zu sehen, die vollkommen ausgetrocknet ist. Wie gerne war ich immer dort, auch auf meiner ersten Reise 1986. Das Foto auf dem Titel meines aktuellen Campingführers stammt von 2016, aber seit 1, 2 Jahren sieht es nun so aus.

 

Die Gründe liegen natürlich zunächst mal im mangelnden Regen, der sich echt rar macht in diesen Regionen. Aber auch sonst wurden im Land heftige Fehler gemacht. Es wurde Jedem stolze Subventionen gezahlt und ein Stück Land gegeben. Dort musste dann eine Pumpe installiert werden, die Wasser aus großer Tiefe holt und zusätzlich ein Wasserbecken zur Bevorratung. So wurden bei Boudenib riesige Palmenplantagen in die Wüste gesetzt und bei Zagora ebenso riesige Melonenplantagen. Und in wenigen Jahren hat sich dadurch der Wasserspiegel dramatisch abgesenkt, eine Tatsache, die Experten schon vorher klar war. Ein weiteres Problem ist das große Solarwerk bei Ouarzazate, das zur Kühlung Unmengen von Wasser verbraucht. Der Stausee ist fast leer und die südliche Region Zagora – Mhamid bekommt kaum noch Wasser, die Palmenhaine dort sterben.

Arrangierte Ehe

Gerade im ländlichen Bereich wie hier in Merzouga sind arrangierte Ehen immer noch häufig, wenn auch kein Muss. Wenn junge Menschen in die Städte gehen, um dort zu studieren, kommt es vor, dass sie sich dort verlieben und auch heiraten. Aber Youssef erzählt uns, dass er trotzdem hinter dem System steht, er findet es gut. Die Eltern hätten oft den besseren Überblick wer zu einem passt und gerade Liebesheiraten hätten eine höhere Scheidungsrate.

Youssef erzählt uns seine eigene Geschichte. Er studierte, ich glaube in Meknes, hat dort kein Mädchen kennengelernt, das ihm gefiel. Als er zurück kam meinte seine Mutter, es wäre Zeit zu heiraten und es gäbe da drei junge hübsche Mädchen, die in Frage kämen. Muss dazu sagen, Youssef ist ebenfalls ein hübscher Kerl, gescheit und energiereich dazu, ich würde ihn nehmen, wenn ich ein junges Mädchen wäre. Er entschied sich zunächst für die, deren Eltern bei ihm den höchsten Respekt genossen. Nun würde da ein formeller Besuch vereinbart werden, er mit seinen Eltern erscheinen. Aber das ist nichts für Youssef. Er setzte sich auf sein Moped und fuhr direkt zu dem Haus. Alle Familienmitglieder standen zufällig davor. Er stoppte in wilder Jagd und fragte, wer denn Sara sei. Die ganze Familie johlte und lachte, das Mädchen verging sich in Scham. Das war sein erstes Zusammentreffen mit ihr, aber offensichtlich so erfolgreich, dass er sich die anderen Mädchen nicht mehr anschaute. Sie tauschten Telefonnummern aus, sprachen wohl viel zusammen und schließlich kam die Hochzeit. Heute hat er einen Jungen und ein Mädchen und scheint richtig glücklich.

Nur mal so am Rande, ich habe aus Liebe geheiratet, einen Mann, von dem meine Eltern meinten, er passe nicht zu mir. Ich bin geschieden. Hier Fotos von einer Hochzeitsfeier im Dratal.

Desert Villa

Als ich mit Mohammed die südliche Piste fuhr kamen wir auch nach Ramlia. Dort ist die Auberge Aghbalou, sie liegt sehr dominant am Hügel über Ramlia.. Das erstemal war ich 2008 dort und traf Himmi an, der das ganze aufgebaut hatte, und lernte auch seinen Bruder Mohammed kennen, der in Rissani Lehrer ist. Himmi wanderte später nach USA aus. 2011 war ich dann nochmal dort, aber nur zum Essen. Und 2018 traf ich niemanden an.

Auch in diesem Jahr wollte ich natürlich wissen, wie der Stand der Sache ist, aber mein Fahrer Mohammed sagte mir, die Auberge sei geschlossen. Dafür aber hätte die Familie nun ein Hotel in Merzouga, das von Bruder Youssef geführt wird. Neue Hotels schießen in Merzouga jedes Jahr wie Pilze aus dem Boden, ich habe lange aufgegeben, sie zu besuchen und mein Buch hätte 1000 Seiten, wenn ich sie alle aufführen wollte. Aber natürlich stand die Desert Villa auf meiner Liste, kenne ich doch die Familie.

Youssef, den Geschäftsführer, hatte ich noch nicht kennengelernt, nur eben zwei seiner Brüder. Fünf sind es ingesamt, plus vier Mädchen. Aber der Empfang war herzlich. Doch nicht nur von mir, es kamen noch andere Gäste, und ich denke, das ist gerade das Besondere an diesem Haus mit zehn Zimmern, der herzliche Empfang. Und die Kleinigkeiten. Das Haus liegt am Ortsrand von Merzouga, die goldgelben Dünen ragen gleich dahinter auf. Hinter dem Haus ist ein von einer Mauer umgebener Pool, zwar kein Blick in die Weite, dafür aber besser geschützt bei Sandsturm. Nach Ankunft gibt es nicht nur den üblichen Tee, sondern auf Wunsch ein sehr erfrischendes Mineralwasser mit Zitrone und Minze, das ist doch mal eine nette Idee. Die Zimmer haben jeweils ein sehr bequemes Bett, einen Schreibtisch, wichtig für mich, dazu gutes Internet und sogar einen Smart-TV, wo man sich z.B. in seinen Netflix Account einloggen und die Zeit vertreiben kann. Obwohl es ja gerade in Merzouga immer was zu tun gibt und Regentage selten sind. Dazu hat jedes Zimmer einen kleinen Kühlschrank, einen Safe und ganz viele Steckdosen.

Eine weitere Besonderheit ist das Essen, es ist sehr lecker und wer die Nase voll hat von Tajine, Brochette, Couscous kann auch köstliche Gourmet-Gerichte bekommen. Im Restaurant saß ich zwar allein am Tisch, aber der Nachbartisch war gleich daneben und ich geriet in ein sehr nettes Gespräch. So etwas ist wichtig für Alleinreisende. Heute ist ein Paar angekommen mit einem großen Gelände-LKW aus England, die Dame hat morgen Geburtstag, und da wollten sie sich mal schön hier zwei Tage einquartieren, weil sie auch von dem guten Essen gehört hatten. Ich habe sie schon bei der Reservierung getroffen und es wird sicher wieder ein toller Abend. Habe einen richtig guten Wein kühl gestellt, dieser Abend ist es wert.

Tajine

Eine andere Sache, die ich vermisse gegenüber früher, ist das Essen mit Freunden. Früher kam ich irgendwo an, die Familie saß beim Essen, ich wurde dazu gebeten, wir saßen alle im Kreis um die Schüssel, das Brot in der linken Hand, mit der rechten brach man davon ein Stück ab und tunkte damit die Tajine-Soße auf, nahm ein paar Gemüsestücke. Am Ende verteilte der Hausherr gerecht das Fleisch an alle Personen. Mir hat es vor allem deshalb gefallen, weil nicht so auffiel, wie viel ich esse, ich konnte langsam machen, nur kleine Häppchen nehmen und fühlte mich gut. Das ist heute absolut vorbei. Teils liegt es daran, dass ich nicht mehr so viel in Familien komme, dass ich meist die Hotels und Campingplätze besuche und wenn man mich dort zum Essen einlädt, dann bekomme ich ein richtiges Menü, marokkanischer Salat, Tajine in kleiner Schale nur für mich, Obst zum Nachtisch. Und das schlimmste, das Tajine muss mit Löffel auf einen Teller gehäuft werden, der ganze Geschmack ist hin. Der entsteht nur, wenn man direkt aus der Schale isst, in der es gekocht wurde.

Gestern habe ich eine Tour mit Mohammed gemacht. Er stammt aus Taouz, wohnt dort in einem kleinen Haus, ich war früher schon dort. Nun ist er wegen dem Schulbesuch der Kinder nach Merzouga gezogen, hat sich dort ein Haus gebaut, wie er stolz erzählt, aber ohne Strom und fließend Wasser. Das sei zu teuer. Auf dem Rückweg lud er mich ein, das Haus zu sehen. Ich lehnte ab. Weiß ja, wie es läuft. Es gibt Tee, seine Frau kocht etwas für mich und das wäre dann tatsächlich so, wie ich es ja vermisse. Aber ich möchte ihm nicht zur Last fallen und sage, nein, ich bin müde und möchte lieber ins Hotel. Tatsache ist aber, dass ich Hunger habe, ich sage es aber nicht. Denn ich hatte ja für 18 Uhr mein Abendessen bestellt und es ist schon 2.

Im Hotel angekommen verziehe ich mich erst einmal aufs Zimmer zum Erfrischen. Wieder unten ist Mohammed noch da und auch Youssef, der Hotelinhaber. Mohammed fragt, ob ich Hunger habe. Nein. Er meint, er aber schon, er wird in der Küche was essen. Da bricht es aus mir heraus, dass ich auch gerne mitessen möchte, ich mag das nicht immer allein zu essen, esse lieber mit allen zusammen. Okay, dann essen wir zusammen. Ich freue mich auf die große Schale, wasche schon mal meine Hände.

Doch es kommt anders als man denkt. Im Restaurant wurde ein Tisch wunderschön für uns beide gedeckt, mit Besteck und Teller. Und es kommt ein wirklich schönes Tajine, dazu ein Löffel und natürlich muss jeder seinen Teil auf seinen Teller häufen. Ach ja …

Es ist schon seltsam, mit dem doch recht einfachen Mohammed am festlich gedeckten Tisch zu sitzen. Er ist nomadischer Herkunft, ich habe vor Jahren seinen Vater kennengelernt, als wir auf eine Pistenfahrt aufbrachen, belud er meinen Wagen mit Mehlsäcken und dergleichen und irgendwo im Nirgendwo stand da der alte Mann alleine und wartete auf uns, sein Zelt hinter dem Berg versteckt. Ich fragte übrigens, ob er noch immer in der Wüste lebt. Nein, er ist nun völlig blind und musste ins Dorf ziehen. Mohammed hat nie die Schule besucht, kann nicht lesen oder schreiben, aber hat durch die Touristen Französisch gelernt und nun auch Englisch.

Google-Reisen

Nicht nur Merzouga hat sich verändert, vor allem die Reisenden haben sich verändert. Früher kamen nur einzelne, abenteuerlustige mit ein wenig Zeit. Wir sind gereist, um ein Land kennen zu lernen, um etwas über die Menschen zu lernen, zu sehen wie sie leben, um uns mit ihnen anzufreunden. Oft haben wir genauso gelebt wie sie, nicht selten wurde ich von einer Familie eingeladen zur Übernachtung, habe mit allen anderen auf dem Boden geschlafen, zuvor im Salon auf dem Teppich gesessen und ein Tajine mit ihnen aus der gleichen Schale gegessen.

Das ist heute vollkommen  anders geworden, heute regiert die Google-Welt. Man klickt sich eine Route in Minuten zusammen, findet entsprechende Übernachtungsmöglichkeiten in booking.com, das geht auch fürs Wüstenbiwak, einen Reiseführer braucht man nicht mehr. Den müsste man ja lesen. Das ist zu viel verlangt von den heutigen Reisenden, dafür hat niemand Zeit. Eine Woche Marokko, man findet die Highlights in Google, Kamel reiten, Sonnenuntergang auf der Düne, Tee bei den Nomaden, das ist das Event. Und auf zum nächsten Land.

Über das Land wissen diese Reisenden überhaupt nichts. Haben kein Hintergrundwissen, kennen nicht die Traditionen, wissen auch nicht, was es rechts und links von google maps noch zu sehen gibt. Oder es passieren solche Dinge: Ein Anwohner in Merzouga hat vor seinem Haus privat einen Brunnen gebaut für seine Nachbarn, die oft noch kein fließend Wasser im Haus haben. Damit sie nicht so weit laufen müssen. Er wohnt nicht zentral, etwas abgelegen, doch dann kommt ein Hippie-LKW und bunkert Wasser im großen Stil. Wasser, das rar ist. Von seinem privaten Brunnen. Warum? Weil irgendeiner diesen Brunnen in google eingetragen hat und nun jeder kommt.

Meine Bücher waren noch anders. Ich habe viel über das Land und seine Bewohner geschrieben, habe auch erklärt, wie man sich z.B. verhält, wenn man in ein Haus eingeladen wird. Aber tatsächlich gehören meine Leser heute alle einem höheren Alter an, einer anderen Zeit.

Erg Chebbi

Ich kenne den Erg Chebbi noch, als es in den Dünen drei Cafés gab, null Hotels, kaum Touristen, die nur abends in Landrover-Karawanen eintrafen, um den Sonnenuntergang zu bestaunen. Dann ging es wieder in ihr Hotel in Erfoud zurück. Nur vor der großen Düne bei Merzouga gab es das Hotel Merzouga, kein Strom, Zimmer nut mit primitiven Betten, WC auf dem Gang, von Klimaanlage träumte man damals nicht einmal. Ich habe trotzdem dort geschlafen, im Café Dune dÒr auf Matten. Am Abend kamen auf Mopeds ein paar Jungs und haben getrommelt bis das Zwerchfell platzte. Es war eine schöne Zeit. Keine Fotos dazu, denn damals gab es die nur auf Papier, zückte nicht dauernd jemand sein Smartphone.

Dann kamen immer mehr Hotels, dann wurde die Teerstraße gebaut, die Sanddünen mit Biwaks zugepflastert. Finde ich das gut? Nein. Kann ich es aufhalten? Nein. Quads tauchten auf. Schon 2014 schrieb ich in meinem Reisehandbuch:

Ein weiteres Problem stellen die Offroad- und vor allem Quadfahrer dar, die mit ihren Fahrzeugen die Dünen zur Teststrecke erkoren haben. Die Landschaft wird zerstört, die Tierwelt vertrieben, aber es bringt das große Geld. Das ist leider das einzige was zählt. Seit 2005 ist das Befahren der Dünen offiziell verboten, aber es kümmert sich niemand darum. Der Erg Chebbi sollte gerade nach dieser Katastrophe (Unwetter mit Überschwemmung und Zerstörung vieler Auberges) zum Naturschutzgebiet erklärt werden, aber wahrscheinlich ist es dafür schon zu spät. Hoffentlich geschieht nicht das gleiche am bisher noch recht natürlich erhaltenen Erg Chegaga.

Konnte ich damit irgendetwas aufhalten? Nein. Quads und Buggies nehmen immer mehr zu, Ruhe findet man in den Dünen nicht mehr.

Ali Oubassidi vom schönen Gästehaus Ksar Bicha

Und so habe ich auch die Einladung von Ali Oubassidi von dem schönen Gästehaus Ksar Bicha akzeptiert, mit dem Buggy zum Sonnenuntergang zu fahren. Ich soll das verdammte Ding fahren. Aber ich habe doch Angst! Ali ist tatsächlich ein geprüfter Fahrlehrer für Quads und Buggies, künftige Rallyefahrer lernen bei ihm. Zudem spricht er gut Deutsch, in schnellen Situationen von Vorteil. Ich kann ihm vertrauen. Und so rasen wir die Dünen hinauf und hinunter. Wenn es hoch geht sehe ich ja absolut nicht was dahinter kommt, und was kommt ist meist sehr steil abwärts. Aber das Ding meistert alles. Zudem ist man gut festgehalten durch den Gurt sowie den Überrollbügel, selbst bei einem Sturz würde wenig passieren. Das sieht bei Quads schon anders aus, da gibt es öfter Unfälle mit Verletzten. Und trotzdem, mir reicht eine kurze Tour, ich bin doch zu ängstlich. Kann verstehen, dass es den großen Jungs viel Spaß macht, aber ich möchte doch lieber zurück.

Biwak

Ali will mir seine Biwaks auf der anderen Seite des Erg zeigen. Mitten in den Dünen sind ja nun keine festen Camps mehr erlaubt. Ich sage, dann fährst du aber. Er sagt, dann fahren wir mit dem Auto. Zurück an der Werkstatt lässt er Luft ab aus den Reifen. Mir hätte schon da böses schwanen müssen. Denn anstatt die bequeme Piste um Erg Chebbi zu fahren geht es nun über die allerhöchsten Dünen. Ali sagt, man muss immer über die hohen Dünen, um den besten Überblick zu haben. Eine wilde Jagd. Gemütlich ziehen die Kamele dahin, um die Gäste zu den Biwaks zu bringen, um sie nicht zu stören geht es also wieder hinauf. Wir trinken Tee im Biwak, die Gäste treffen ein, machen sich hügelan auf den Weg für den Sonnenuntergang, also fahren auch wir wieder los. Wohin? Überflüssig zu fragen, natürlich in Richtung auf die höchste Düne. Dort stehen bereits drei Touristen, fest umhüllt mit blauen Chechs, ich habe ein schlechtes Gewissen, ihre Ruhe zu stören, Ali saust darauf zu. Und die Gäste? Schimpfen? Nein! Begrüßen uns mit fröhlichem Hallo und wollen alle ein Foto mit dem Wagen. Ich frage nach der Nationalität: Marokko! Was? So sehen sie nicht aus. Sind drei Geschwister und wohnen in Marrakech, Dänemark und Kalifornien. Und sind doch tatsächlich Gäste in Alis Biwak, obwohl es noch gut 90 andere gibt an den Dünen.

Der Sonnenuntergang ist grandios und Ali muss versprechen, die Gäste morgen früh persönlich aus dem Biwak abzuholen mit diesem tollen Wüstenauto, das hat sie sehr beeindruckt.

Wer das Abenteuer nachmachen möchte, hier gibt’s die Fahrzeuge:

Merzouga Desert, Hassi Labiad, Tel. 0650 – 03 14 56, www.merzougadesert.com, merzougadesert@yahoo.com

Oder quartiert euch doch gleich im schönen Ksar Bicha ein und redet mit Ali, www.ksarbicha.com

Mohammed Ouattou

Ich habe für mich entschieden, dass ich mir in meinem Alter ein eBike verdient habe, und genauso habe ich mir verdient, dass ich nun auf schwierigen Pisten einen Führer / Fahrer mitnehme. Und zwar Mohammed Ouattou, bester Guide in ganz Südmarokko.

 

Doch langsam, so weit sind wir noch nicht. Das romantische Abendessen im Riad Dar Sofian fand statt, danach sind wir noch zu Mostafa ins Dromadaire Gourmand, weil ich mich xxverabschieden wollte. Dort saßen zwei Wohnmobil-Damen und wurden von Mostafa betüttelt, natürlich hatten auch sie meine Bücher und waren froh, mich zu treffen. Musste natürlich ein Glas Wein mit dem Grüppchen trinken, aber konnte mich kaum auf dem Stuhl halten, war total müde. Doch erst im Riad Dar Sofian, in meinem gemütlichen Bett, merkte ich, dass es weder der Wein noch die Erschöpfung waren, sondern ganz einfach eine heftige Sommergrippe mich erwischt hatte. Mit Schlafen war es in der Nacht nichts und als ich am Morgen das köstliche opulente Frühstück serviert bekam, konnte ich nur einen winzigen Happen essen, ließ mir aber ein kleines Lunchpaket für die Reise packen.

Zagora – Oumjrane

Dann ging es trotz Krankheit auf die Reise, das Sofian hatte ja für mich kein Zimmer mehr frei. Zunächst Asphalt, nach etwa 50 Kilometern ging es dann auf Piste. Ich bin die komplette Strecke früher öfter gefahren und weiß daher, dass das Stück bis Oumjrane relativ einfach ist, auch für PKW machbar. In Oumjrane dann gab es ein neues Café und auch eine neue Herberge außerhalb. Aber das habe ich nicht geschafft, habe mich stattdessen völlig erschöpft in das Café begeben. Die Leute dort waren so lieb. Haben mir Wasser und Tee gebracht, mich mit allen Infos versorgt und sogar den Herbergschef herbei gerufen.

Oumjrane – Fezzou

Mein Ziel sollte Fezzou sein, der neue Campingplatz von Brahim. Ich wusste dass er Schlafmöglichkeit hat und mich angemeldet. Aber als ich ankam habe ich es kaum geschafft, Infos zu sammeln, hatte inzwischen Fieber und es ging mir sehr schlecht. Ich legte mich im Zimmer hin und ruhte mich aus. Doch dann sah ich mich um. Es war heiß, richtig heiß. Keine AC und zu den Sanitäranlagen ziemlich weit. Der ursprüngliche Plan war, am nächsten Tag zurück auf der Teerstraße und über Alnif und Mecissi nach Erfoud. Kürzer wäre es aber, Teer nach Tafraout zu fahren und dann Piste nach Merzouga, wo ich mich bei Ali Mouni einige Tage ausruhen kann. Aber die Piste Tafraout – Taouz ist sehr schwierig mit viel Sand, das traue ich mir in meinem Zustand nicht zu. Also rief ich Mohammed Ouattou an. Er ließ mich kaum ausreden, völlig egal ob krank oder nicht, er war begierig zu kommen und mich zu fahren. Musste halt erst einen Transport finden, der über die Piste fährt.

Mharech

Also rief ich in Tafraout an, um unter meinen Freunden einen Herbergsplatz zu finden. Habe ja genug. Aber die ersten drei meldeten sich nicht. Die Telefonverbindung so weit im Süden ist sehr schlecht. Erreichen konnte ich dann Ali von der Auberge Oasis Mharech, aber auch nur, weil er inzwischen in Merzouga wohnt. Aber ich bekam einen Schlafplatz in seiner Auberge und gelangte trotz 25 km guter Piste auch dorthin. Aus den geplanten 200 km waren trotz oder wegen Krankheit 310 km geworden und ich war am Ende. Bestellte gleich mal jegliches Abendessen ab, hatte von meinem Lunchpaket fast nichts gegessen. Auch hier heiß, heiß, heiß. Die Zimmer ohne AC. Ich ließ Tür und Fenster auf, schlief erst mal draußen auf der Bank, später drinnen und lag schließlich 12 Stunden flach.

 

Das tat mir so gut, dass ich am nächsten Morgen sogar von den leckeren Schmalzkringeln essen konnte. Aber nun bestand das Problem wie ich Moha finde. Er hatte am Abend gesagt, dass er in Ouzina schlafen wollte und ich hatte ihm kurz mitgeteilt, dass ich in Mharech sei, als wir beide noch WiFi zur Verfügung hatten. Ich hörte ihn stöhnen, aber er war zu höflich was zu sagen. Ich realisierte dann später, dass er vielleicht eine Möglichkeit hat, nach Tafraout zu kommen, aber nicht nach Mharech. Aber nun war unser Kontakt abgerissen, wir waren abgeschnitten von jeglicher Telefon- oder Internetverbindung.

Alle Freunde wurden eingeschaltet und versucht, Moha zu erreichen, aber nein. Ich hatte die Piste Mharech – Tafraout mit heftigem Sand in Erinnerung, aber Brahim sagte, er muss sowieso nach Tafraout und ich solle ihm folgen. Das ging auch gut, denn dies war eine andere Piste, nicht die sandige. In Tafraout ging es dann zur Auberge Dar Lajdoud, sie gehört Said, dem Bruder von Ali und Brahim und natürlich auch ein guter Bekannter von mir.

Tafraout – Merzouga

Um 10 Uhr dann, oh Wunder, klingelte Saids Telefon. Moha war dran und inzwischen in Tafraout mit einer Gruppe Offroad-Fahrer und dem Mechaniker Said Nassir angekommen. Ich hatte in der Boutique noch was zu erledigen und war beeindruckt, was es dort alles gibt. Ein wahrer WalMart für die Wüste. Außen Benzin, auch Ersatzteile für Mopeds, innen von Schuhen über Haushaltswaren zu Lebensmittel und Telefonkarten. Und bei Problemen mit Maroc Telecom (ich) wird auch geduldig geholfen.

Und dann ging es los auf die Piste. Moha liebt seine Sanddünen. Warum einfach, wenn es auch schwierig geht. Er saust einfach dahin, ist aber dennoch ein sehr guter Fahrer und kennt jedes Sandkorn. Als wir Ouzina erreichen klappern wir jede Auberge ab. Ich muss es tun, trotz Krankheit, denn so schnell komme ich nicht wieder hierhin und durch Covid ist ja eine lange Zeit seit der letzten Information vergangen.

Als ich endlich das Nomad Palace erreiche falle ich zunächst Ali Mouni in die Arme und dann in mein Bett. Gibt nur noch ein Süppchen zuvor.

Hier der Blick von meinem Zimmer.

Zagora

Knapp eine Woche war ich in Mhamid und Chegaga, es war wunderschön, aber dann muss ich einfach weiter ziehen. Gestern ging es also nach Zagora. Zuvor musste die Frage geklärt werden, wo ich schlafe. Mein Lieblings-Riad ist nun mal das Dar Sofian, aber auch dank meiner ständigen Empfehlung ist es nun immer ausgebucht und man hat kein Zimmer für mich. Ich kann natürlich immer im Prends ton Temps schlafen, der Besitzer Belaid ist sehr gastfreundlich, nimmt mich an als Familie, ich mag seine Musik und sein Essen ist gut. Aber die Zimmer sind nicht so ganz mein Geschmack, zu einfach. Also rufe ich verschämt den guten Abdallah im Riad Fennec Sahara an und frage ob er für mich heimatlose Person vielleicht noch ein Zimmerchen hat. Er hat. Ist doch einfach gut, wenn man Freunde hat und bei Abdallah ist es immer sehr gemütlich und sauber.

Café Oscar

Hier bin ich dann auch wieder mit Michael und Kerstin vereint. Ihr Gefährt ist ja immer noch ein Trike, der arme Jeep, aber es heißt, dass am Abend das Ersatzteil aus Frankreich ankommen soll. Und so gehen wir erst mal ins Café Oscar, ich hole aus der Patisserie ein Kuchenpaket und der Kellner bringt uns gleich Teller und Löffelchen. Das ist hier so üblich, weil die Patisserie der gleichen Familie gehört. Aber auch andernorts ist es mir schon oft passiert. Am Abend lassen wir es uns dann im Fennec gut gehen, Abdallah bereitet eine vegetarische Tajine zu. Ich habe noch eine Flasche Sekt, sie ist nicht allzu kalt. Eiswürfel darf man ja kaum erwarten in Zagora, oder? Abdallah löst das Problem auf seine Art. Er hat eine große Flasche Wasser eingefroren, die zerhackt er, füllt ein Couscous-Topf mit den Brocken und rein mit der Flasche. Ich sags ja, Abdallah ist super und so macht er uns am Morgen nicht nur wieder ein schönes Frühstück, sondern bringt auch meine kaputten Sandalen zum Schuhmacher, der auch eine echte Maroc-Arbeit daran ausführt.

Garage Ali Nassir

Am Morgen ist dann die Spannung groß. Laut DHL war die Antriebswelle ja bereits in Casablance angekommen. Dort sollte sie einem Bus mitgegeben werden und am Abend in Zagora eintreffen. Und tatsächlich, als ich zu Ali fuhr arbeitete man bereits am Wagen. Aber denkt nun nicht dass damit alles fertig ist und die Beiden morgen abfahren und ihre Fähre noch bekommen können. Nein, das wäre nicht Marokko. Es stellt sich heraus, dass die ebenfalls bestellte Bremsscheibe falsch ist und eine neue her muss. Kommt wohl heute Abend wieder mit dem Bus.

Prends ton Temps

Aber dann bekomme ich doch noch ein Zimmer im Riad Dar Sofian, wenn auch nur für einen Tag. Aber die Region Dratal ist auch abgearbeitet und ich werde morgen weiter fahren. Mich dann auch endgültig von Michael und Kerstin trennen, es war sehr schön mit ihnen. Da sie ja eh nur untätig warten können bis Ali fertig ist, gehen wir zu Belaid. Er hat uns zum Couscous eingeladen, es ist ja Freitag. Und wenn ich schon nicht bei ihm schlafe, muss ich wenigstens diese Einladung annehmen. Aber es ist ja auch immer schön. Der Couscous schmeckt und danach macht er noch extra für uns Musik. Auf seinem Campingplatz steht ein Wohnmobil aus Dresden und ich lade die Insassen ein zur Musik. Und muss auch gleich mein Buch signieren, natürlich hat er mehrere meiner Bücher dabei und bedankt sich für die guten Tipps.

Riad Dar Sofian

Mit vollem Bauch fahren wir dann gleich weiter zum Riad Dar Sofian. Wir haben seit Tagen um die 40 Grad, da braucht man einfach einen Pool. Im Fennec gibt es noch keinen, aber wenn ihr alle in dem schönen Haus wohnt, dann bekommt Abdallah so viel Geld zusammen, dass er einen bauen kann. Die Poolliegen sind leer, denn die Chegaga-Reisenden sind bereits abgefahren und die Übernachtungsgäste noch nicht da. Also räkeln wir uns auf den bequemen Liegen. Der Kellner kommt und fragt mich, was ich abends essen möchte. Man will das immer vorher wissen, damit alles frisch zubereitet werden kann. Und auch Kerstin und Michael entschließen sich, zum Abendessen zurück zu kommen. Mal sehen, ob ich euch später Bilder posten kann von dem romantischen Ambiente.

 

Besucher

Dann kamen aber überraschend Michael und Kerstin. Ich hatte sie in Zagora im Riad Fennec Sahara kennengelernt, wo sie wegen gebrochener Antriebswelle gestrandet waren. Da das Ersatzteil aus Frankreich besorgt werden muss geht es für sie vorläufig nicht weiter und sie haben sich zu einem Kurzbesuch in Mhamid entschlossen. Das macht natürlich Spaß und ich mache mit ihnen meine übliche Besichtigungstour. Die führt immer zu den Ksour im Palmenhain. Das heutige Mhamid ist ja erst unter den Franzosen als Verwaltungszentrum entstanden, die Menschen lebten bis dahin in sieben verschiedenen Dörfern draußen im Palmenhain. Es sind befestigte Dörfer, Ksar (Einzahl) und Ksour (Mehrzahl). Traurig ist es, den einst fruchtbaren Palmenhain zu sehen, die Palmen vertrocknen, Datteln, die Basis der Landwirtschaft und Haupteinnahmequelle der Bauern fällt komplett aus. Zunächst schnitt der neue Stausee bei Ouarzazate das lebenswichtige Wasser ab, dann herrscht seit einigen Jahren eine Dürreperiode und es regnet kaum mehr. Übrig bleibt tatsächlich nur der Tourismus und der war wegen Covid auch zwei Jahre ausgefallen. Es ist nicht leicht für die Menschen hier, viele wandern ab in den Norden.

Ksar Ouled Mhajar

Einer der Ksour ist Ksar Ouled Mhajar. Von der Straße aus ist der Ort nicht zu sehen, nur das Schild Camp Jamal. Und das ist wirklich ein Geheimtipp. Ich hatte vor Jahren dort ein Zelt entdeckt, ein alter, freundlicher Mann bot Tee an. Später übernahm sein Sohn Jamal diese Aufgabe und ich überredete ihn, hier ein Camp für Offroader zu schaffen, was er auch schön getan hat. Jamal organisiert auch Kameltrekking, das nicht zum Erg Chegaga führt, sondern in die wunderschöne, ganz besondere Landschaft mit den kleinen Dünen und Palmengruppen. Gleich hinter dem Camp liegt wunderschön der Ksar Ouled Mhajar vom Sand fast überrollt in einer wunderschönen Landschaft mit kleinen Dünen, Palmen, altem Ziehbrunnen. Das Dorf ist fast ganz vom Sand verdeckt, aber es wohnen doch noch einige Familien hier. Die alte Familienkasbah von Jamal ist fast völlig von Sand überdeckt, aber ich habe sozusagen Hausrecht hier und darf Besucher hinein führen, um die wunderschöne, typische Architektur zu zeigen.

 

      

Museum Seven Kasbahs

Zum Abschluss besuchen wir noch den Ksar Talha mit einer Moschee und einem Brunnen an der Straße. Hier wurde das alte Wohnhaus einer Familie als Museum geöffnet, ein lohnender Besuch. Die junge Samia erklärt in Französisch den Gebrauch der Dinge und bietet einen Tee an.

Die Blauen Männer der Wüste

Mitte des 11. Jh. siedelte sich in der Dra Region ein Beduinenstamm aus dem Jemen an und führte einen lebhaften Karawanenhandel mit den nordafrikanischen und subsaharischen Ländern. Sie organisierten sich in Stammesbünden, um sich besser gegen rivalisierende Stämme zu schützen. Daraus entwickelte sich der Stamm der Aarib, diese gründeten im 16. Jh. unter der Dynastie der Saadier das Dorf Mhamid. Dieses Dorf wurde eine wichtige Karawanenkreuzung zwischen Marrakech, Tindouf und Tombouctou. Man handelte hauptsächlich mit Datteln, Hennah, Mandeln und Oliven, aber auch mit Gold und Sklaven aus dem Sudan. Die Spur der Aarib reicht bis nach Mali, Taoudenni und Tombouctou sowie Algerien in die Region von Ighidi. Als Bewohner der Sahara werden sie auch Sahraoui genannt. Häufig wird allerdings auch die Bezeichnung „Blaue Männer“ verwendet, da sie mit Indigo gefärbte blaue Kleidung bevorzugen, deren Farbe auf die Haut abfärbt.

Die geopolitischen Änderungen des 20. Jahrhundert haben grundlegend das überlieferte Leben und die Traditionen geändert. Die Unabhängigkeit Marokkos im Jahre 1956 und die erschwerte Überquerung der Grenzen mit Algerien und Mauretanien haben definitiv den Karawanenhandel und die Herdenwanderung beendet und die Nomaden zur Sesshaftigkeit verurteilt. Die Trockenheit und der Bau des Staudammes bei Ouarzazate haben dazu beigetragen, diese Region zu isolieren und zu verarmen.

Und so haben die Bewohner um Mhamid auch heute noch wesentlich mehr Ähnlichkeiten zu den Menschen am Südrand der Sahara als zum Beispiel zum benachbarten Tafilalet, das sehr arabisch geprägt ist. Und das merkt man daran, wie Samia den Tee kocht. Es ist eine endlose Prozedur mit viel Hin und Her, immer wieder wird der Tee umgegossen, so dass ein schöner Schaum entsteht, die Mousse. Genau so habe ich es in Mauretanien erlebt, aber nie im übrigen Marokko. Ein Besuch in diesem Museum ist sehr zu empfehlen.