Archiv der Kategorie: Marokko

Reisebericht

9.3. Knackiger Junge

Es ist ja sicher verständlich, dass ich mich gerne mit knackigen Jungs umgebe, und das hat heute geklappt, hatte einen super schönen Tag. Als ich zum Frühstück runter kam saß einer der beiden Motorradfahrer am Nebentisch, die am Abend zuvor angekommen waren. Da hatte ich aber kein Zusammentreffen mit ihnen, stattdessen habe ich einen Aperitif mit Moulay Slimane genommen, dem Besitzer des Riad Sofian, auch nicht schlecht. Heute morgen also der erste Kontakt mit Ted aus Miami. Schon Florida wäre ja ein Thema gewesen, aber wir kamen dann doch recht schnell auf die Pisten Marokkos zu sprechen. Sein Freund lag leider mit Durchfall im Zimmer und so war Ted auf sich gestellt. Und konnte vor allem nicht weiter fahren. Ich nahm ihn erstmal mit auf den Hausberg von Zagora, da hoch führt eine Piste, ideal für meinen Landrover und von oben hat man eine Wahnsinnsaussicht. Leider steht da auch eine Bauruine, die die ganze Landschaft verschandelt. Dann beging Ted den Fehler, zu erwähnen, dass ihm ein Teppich doch recht gut gefallen würde. Ich hab ihn mal sofort mit meinem Freund Mostafa verkuppelt. Der führt eigentlich in Zagora das Restaurant Dromadaire Gourmand, aber er hat sein Familienhaus in der Kasbah von Amezrou sehr schön restauriert und eine richtige Schatztruhe darin untergebracht. Es ist kein offizielles Geschäft, er führt nur Leute dorthin, die er persönlich kennt, und natürlich war für Ted erstmal der Tag ausgefüllt.

Ich fuhr nach Mhamid, besuchte Isolde, traf Amia und fuhr dann zur Kasbah Sahara Services. Ich hatte kaum meine Emails gelesen, da kam Ted auf seiner Enduro angebraust. Und wir machten eine schöne Rundfahrt. Ted ist wohl ein bekannter Fotograf, macht auch für deutsche Kataloge Aufnahmen, aber hat nicht wie der DPA-Fotograf, den ich in Guelmin traf, als Gesprächsthema nur die Preise seiner Kamerausrüstung. Ich habe seine Webseite angeschaut, er ist wirklich, was er sagt. Er hat seine teuren Kameras zu Hause gelassen und nur sein iPhone dabei, aber das macht ganz erstaunliche Panoramaaufnahmen, ich konnte es gar nicht fassen. Er bewegt sich damit um die eigene Achse und doch kommt kein Video, sondern ein Panoramafoto dabei raus. Wir haben so schöne Aufnahmen gemacht, aber er kann sie mir erst schicken, wenn er wieder im Hotel ist, hier habe ich nur das eine vom Morgen. Und eines von meiner Kamera von Ted und mir.

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7.3. Marokko ist doch immer wieder für eine Überraschung gut!

Ich kenne das ja: ich besuche einen Campingplatz, stelle Mängel fest und wenn ich es erwähne, versichert man mir, dass es sofort behoben wird, dass es bald Wi-Fi gibt, im nächsten Jahr ein Pool da ist und so weiter. Und wenn ich dann im nächsten Jahr komme ist nichts davon eingetroffen. Doch der Sindibad in Zagora hat mich heute echt überrascht. Im Februar war ich ja wie berichtet dort und musste den an sich sehr netten und bemühten Platzbetreiber darauf aufmerksam machen, dass zu einem Sitzklo auch eine Abdeckung gehört. Er hatte noch nie davon gehört, es war richtig schwer, ihm zu beschreiben, was ich meinte. Und als ich heute ein Forumsmitglied dort besuchen wollte traute ich meinen Augen nicht: alle Klos hatten schöne, neue Deckel. Geht doch! Und das versprochene Wi-Fi ist auch da. Nun muss ich sagen, dass Sindibad zur Zeit der beste Platz von Zagora ist. Oasis ist auch schön, aber halt nicht so zentral im Ort. Im Les Jardins de Zagora werden zwar wegen dem Andrang dauernd die Stellplätze erweitert, die Sanitäranlagen aber nicht. Und die vorhandenen sind überwiegend defekt. Schade, der Platz ist eigentlich ganz nett.

6.3. Foum Zguid – Zagora

Der Abschied vom komfortablen Bab Rimal fiel nicht allzu schwer, da es ja ins ebenso gemütliche Dar Sofian in Zagora gehen sollte. Und auch die Strecke von 120 km stellt nicht unbedingt eine Herausforderung dar. Die einzige berufliche Anforderung war, festzustellen, wie der augenblickliche Stand der Piste ist und ob diese nun endlich für die Wohnmobile passierbar ist.

Wenn man von Foum Zguid startet sind die ersten 20 km Asphalt. Schon länger. Dann kam die alte Trasse mit zerstörten Oueds, an der seit vielen Jahren nichts gearbeitet wurde. Das hat sich nun geändert. Genau hier sind die Arbeiter nun angekommen. Die meisten zerstörten Oueds sind schon wieder gerichtet, man kann zwar am Anfang ein kurzes Stück auf der Trasse fahren, aber dann über die ganze Strecke gibt es nur die Umfahrung neben der Trasse. Und die ist sehr gut. Erst beim Flughafen von Zagora kommt man wieder auf die eigentliche Straße. Man kann schon sagen, dass die Strecke nun von allen Fahrzeugen zu schaffen ist, und das in kurzer Zeit. Ich habe gerade mal 2 Stunden gebraucht.

Hier in Zagora nutze ich den Rest des Tages für andere Arbeiten. Ich habe ja schließlich einen Verlag, da ist auch ab und zu was zu tun. Mein Vertriebsweg geht unter anderem über Buchhandlungen, und das ist die schwächste Stelle. Eines Tages werde ich entscheiden, überhaupt nicht mehr an Buchhandlungen zu verkaufen. Die wollen einerseits Rabatt, andererseits zahlen sie nicht. Heute Nachmittag habe ich eine Reihe von Mahnungen geschrieben, alle noch aus dem Jahr 2013. Spaß macht das nicht gerade.

5.3. Wetter

Nun muss ich aber doch mal wieder ein paar Worte zum Wetter sagen. Seit ich in der Region Tata – Foum Zguid bin, also seit dem 1. März, ist es einfach traumhaft. So wünsche ich es mir. Vorbei mit dem nächtlichen Frieren unter drei Decken, vorbei mit einem Frühstück auf der kalten Terrasse. Ich muss morgens schon ziemlich früh laufen, um der Hitze zu entgehen und auch um 8 Uhr kann man schon angenehm auf der Terrasse frühstücken. Habe gestern den ganzen Nachmittag unter dem Sonnenschirm am Pool verbracht, es ist einfach wunderschön. Und in der Nacht ist es durchaus angenehm, man kann ohne Klimaanlage schlafen. Ich glaube, der Gedanke im nächsten Jahr Weihnachten zu Hause zu verbringen und erst zum 1. Februar loszufahren, sich vorher noch mal kurz in Deutschland durchkühlen zu lassen, damit man die Wärme danach umso mehr genießt, ist doch der richtige. Den späten Herbst verbringe ich ja woanders.

4.3. Der ADAC ist schon zur Stelle

Heute morgen fahre ich ein Stück Richtung Taznakht, da in Allogoum an der Tankstelle auch ein Campingplatz im Entstehen ist. Unterwegs treffe ich meine beiden Mopedfahrer und bin doch ein wenig erstaunt. Sie wollten doch Richtung Tata fahren, also ganz entgegengesetzt. Sie stehen an einer Abzweigung in eine kleine Oase und wälzen Karten. Als gelber ADAC-Engel stoppe ich sofort und helfe aus. Leite sie in die entgegengesetzte Richtung und verabschiede mich am Ortsausgang. Sie hatten am Morgen sogar schon eine Reifenpanne gehabt und die bereits in Foum Zguid repariert. Warum sie dann in die falsche Richtung abfuhren ist mir ein Rätsel.

3.3. Foum Zguid

Mal ein Tag ohne lange Autofahrten, das tut gut. Eigentlich sollte ich ja lieber den herrlichen Pool im Bab Rimal genießen, aber die Arbeit geht vor und so fahre ich zum Sable d’Or. Bab Rimal liegt leider ein wenig ungünstig, was den Telefon- und 3G-Empfang angeht, und es gibt daher immer noch kein Internet. Mal wieder wurde versprochen, dass sich das in Kürze ändert und immer falle ich darauf herein und schreibe es bereits im Campingführer. Aber diesmal soll es stimmen. Naji hat inzwischen ja einen richtigen Campingplatz angelegt, eine Mauer wurde gezogen, der Platz geebnet, ein Sanitärblock gebaut. Nur Kassettenentleerung fehlt noch, aber auch das wird kommen. Ich finde 85 DH mit Strom, warmen Duschen und der Nutzung des tollen Pools wirklich nicht zu viel.

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Im Sable d’Or erledige ich meine Email und schaue dann im Khaima vorbei. Den Platz mochte ich früher nicht, weil die Leute wenig Erfahrung hatten und sich beim Empfang richtig doof anstellten. Aber inzwischen haben sie dazu gelernt und es ist nun ein richtig netter Platz unter Palmen, man kann ihn empfehlen. Dennoch habe ich immer noch kein persönliches Verhältnis zu den Betreibern, es sind ja auch immer andere, die mich empfangen, keiner hinterlässt einen persönlichen Eindruck, nicht so wie im Sable d’Or mit dem freundlichen Said. Ich denke, genau das ist mein wesentlichstes Argument gegen den Platz. Doch treffe ich nette Münchner mit einem Toyota, die mal wieder die Westsahara auf Pisten erkundet haben. Wir machen ein gemütliches Plauderstündchen. Sie sind genau wie ich seit einem Jahr in Rente und können jetzt endlich ihr Marokko länger genießen. Sie sind erfahrene Wüstenfahrer, wünschen sich aber dennoch für eine bestimmte Strecke in der Westsahara ein Begleitfahrzeug und ich muss sofort an Barbara denken. Ich biete an, bei Interesse den Kontakt herzustellen. Aber man weiß das ja, solche Leute sind sehr große Individualisten (genau wie ich) und kommen selten zusammen.

Zurück im Bab Rimal treffe ich zwei Mopedfahrer mit BMW-Straßenenduros, die eine Tour über einen deutschen Veranstalter gebucht haben. Enduros in Marrakech übernommen, mit Streckenbeschreibung und Hotelbuchungen, aber kein Begleitfahrzeug. Sie haben für die Strecke Mhamid – Foum Zguid über Lac Iriki 9 Stunden gebraucht und auf der eigentlich 150 km langen Strecke 230 km zurückgelegt. Sie sind völlig fertig, genau wie ihre Reifen. Mit denen kommen sie nicht mehr weit. Ich glaube, eine solche Tour ohne Begleitfahrzeug ist keine gute Idee. Die beiden Jungs sind sehr nett und ich drücke ihnen für die weitere Strecke die Daumen. Mache noch mal ein Abschiedsfoto, im Fall sie gehen verschollen.

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2.3. Tata – Foum Zguid

Endlich wieder zu Hause angekommen. Es ist einfach unglaublich, wie sehr ich mich hier in diese Region heimisch fühle, wie sehr sie mir fehlt, wenn ich weg bin. „Zu Hause“ ist etwa ein Dreieck mit der Spitze in Marrakech und der Basis von Foum Zguid bis nach Merzouga gehend. Nur hier ist der Tourismus vom Feinsten ausgebaut, gibt es herrliche gemütliche Herbergen und ein gutes Frühstück mit Galette und Crèpes. Und im Bab Rimal schläft es sich in den kuscheligen Betten einfach besonders gut. Neulich nannte mich jemand liebevoll „Luxusweibchen“ und ich stehe dazu. Nach Jahrzehnten einfachen Reisens genieße ich heute ein wenig Komfort. Hier kann ich auch wieder laufen, sehr bequem die Straße nach Zagora entlang, die ja immer noch nicht fertig ausgebaut ist und daher wenig Verkehr hat. Und ich nehme es sogar in Kauf, dass ich kein Wi-Fi habe und dafür extra nach Foum Zguid muss. Es ist ein wenig schwer hier für Naji, liegt er doch am äußersten Ende des Dorfes vor einem hohen Berg, aber der Gouverneur war neulich zum Essen im Hotel und es wurde mal wieder versprochen, dass es in Kürze Wi-Fi geben wird.

Zu Mittag habe ich ein wunderschönes, aber einsames Picknick abgehalten an den Kaskaden kurz nach Tissint, ein herrlicher Platz, an dem man sogar baden kann im salzigen Wasser. Am Vormittag hatte ich mir in Tata noch das Dar Infiane angesehen. Diese Kasbah liegt hoch oben auf dem Berg, das alte Haus wurde kaum verändert, es ist wirklich einzigartig. Patrick Simon hat es sehr hübsch eingerichtet, man muss über verwinkelte Treppenstufen hochsteigen, für die man lange Beine braucht und dann durch Zimmertürchen kriechen, für die man ein Zwerg sein müsste. Ich denke, vor allem für Kinder ist das ein Paradies hier. Sehr einfallsreiche Einrichtung, alles wunderhübsch. Aber auch ziemlich teuer. Aber er kann’s nehmen, er hat gut zu tun.

1.3. „Wir sitzen hier nur unsere Zeit ab“

sagte heute auf dem schrecklichen Betonplatz von Tata zu mir ein Schweizer mit deutschem Nummernschild. Wie furchtbar! Schrecklich auf zwei Ebenen. Erstmal schrecklich auf diesem öden Platz in Tata zu sitzen, wo nicht mal ein Blümchen blüht, wo man auf nacktem Beton sitzt, den Nachbarn dicht vor sich als einzigen Ausblick. Schrecklich aber auch, einfach nur so zu sitzen und zu warten. Auf das Ende des kalten Winters, auf den Tod. Mehr ist es doch nicht. Da fährt man so weit in ein fremdes Land und wartet einfach nur seine Zeit ab. Ich glaube, da würde ich doch lieber zu Hause hinter dem warmen Ofen sitzen, wo wenigstens Freunde und Familie in der Nähe sind, wo mein Zuhause ist.

Ich dagegen fahre lieber durch das Land und sehe mir was an. Es ist natürlich schon wahr, dass auch der Punkt Treibstoffkosten eine Rolle spielt. Auch in Marokko kommt da ganz schön was zusammen. Aber siehe oben, dann bleib ich lieber zu Hause.

Ich jedenfalls habe heute einen Campingplatz-Marathon hinter mich gebracht. Habe auf einer Strecke Daten zu neun Campingplätzen gesammelt (Amtoudi ist wieder offen). Das werde ich auf dieser Reise nicht übertreffen können. Und Resia, unseren Technik-Freak aus dem Forum getroffen, der nicht auf Beton, sondern auf einer blumenbekränzten Terrasse über dem Oued Tata sitzt und den weiten Blick genießt. Und von seiner Frau ein Glas heute frisch gekochter Marmelade geschenkt bekommen. Na, das ist doch mal ein netter Tag. Der wird so leicht nicht mehr übertroffen werden.

Und auch die Temperatur. Heute waren zum ersten Mal auf meiner Reise durch Marokko die 30 Grad auf meinem Autothermometer zu sehen. Ich musste auf freier Strecke anhalten und mich umziehen, denn in Tighmart war es bei der Abfahrt noch dunstig und kühl. Obwohl Salah schon einen schönen Tag ankündigte. Morgen wird es nach Foum Zguid gehen, wo keine großen Überraschungen bezüglich Camping auf mich warten. Dort bleibe ich ein paar Tage und werde dann so etwa ab dem 9. März in Mhamid sein. Dort findet das alljährliche Festival statt. Bisher habe ich es noch nicht erlebt und kann euch daher noch nicht sagen, was es zu sehen gibt. Aber ich werde einige Tage dort bleiben und vielleicht will ja der eine oder andere in Mhamid vorbei kommen. Man könnte frei an der Kasbah Sahara Services stehen und auch die sanitären Anlagen dort nutzen, aber es gibt ja noch eine Reihe schöner Campingplätze, wo ich auch immer mal vorbei schaue. Und vielleicht treffen wir uns auch zum Kaffee bei Isolde.

28.2. Oase Tighmart

Von El Ouatia ist es nicht weit bis nach Guelmim und so gibt es da auch nichts zu berichten. Heute ist Freitag, der Kamelmarkt ist am Samstag. Aber ich war ganz überrascht, es waren doch schon Tiere da.

http://youtu.be/YsNHD_YCmS4

Dann ging es in die Oase Tighmart, um nachzuschauen, was es dort neues gibt. Ich hatte ja schon etliche Berichte erhalten, dass der Campingplatz am Fort Akabar zu sei und war erstaunt, dort doch wie gewohnt Wohnmobile zu finden. Mit dem Wächter war keine Verständigung möglich, also rief ich die Telefonnummer an, die ich im Buch hatte. Das war interessant. Der bisherige Pächter Brahim hat die Leitung abgegeben, um selbst eine Auberge zu bauen. Und der neue Pächter, ein in Belgien lebender Marokkaner, ist noch nicht eingetroffen. Also ist im Moment eigentlich alles zu. Nachdem aber gerade Saison ist und ständig neue Wohnmobile vor der Tür standen, hat man provisorisch wieder aufgemacht. Es gibt nur ein WC und die Spülküche, außerdem ist Wasser da und Strom kann gelegt werden. Viele Leute schätzen den Platz, weil sie dort ganz unbehelligt stehen.

Dann zeigte mir Brahim sein neues Gästehaus. Das ist ziemlich versteckt in der Oase, noch ohne Schilder und daher schlecht zu finden. Er hat sich eine ältere Französin angelacht, mit der zusammen er das Haus gebaut hat. Bisher gibt es nur zwei Zimmer, zwei weitere sollen gebaut werden, aber es hat mir alles sehr gut gefallen, alles ist nett und ordentlich, die Bäder sehr gute Qualität. Der französische Einfluss unverkennbar. Aber Camping gibt es nicht, kein Platz.

Dafür sagt mir Brahim, dass es in der Oase nun auch einen deutschen Marokkaner gäbe, der eine Auberge aufgemacht hat. Das ist immer interessant, also fuhr ich gleich hin. Und stellte zu meiner Überraschung fest, dass dazu auch ein schöner Stellplatz gehört und sich dort bereits eine deutsche Gemeinde eingefunden hat. Nicht die üblichen Weißen, sondern sehr alternative Gefährte. Ein DPA-Fotograf im Ruhestand mit großen LKW, eine deutscher Italiener mit marokkanischer Freundin in kleinerem LKW, ein französisches Hippiepärchen und ein Zimmer mit einem deutschen Paar besetzt. Die Atmosphäre hier ist locker, ein wenig hippiemäßig. Der Inhaber Salah Habbad ist sehr freundlich und engagiert, er ist noch weiter mit dem Ausbau beschäftigt, wird auch einen Sanitärblock auf dem Platz bauen. Er liegt ganz in der Nähe der Quelle.

Bevor ich aber hier mein Nachtlager aufschlage gehe ich noch schnell zu Hassan mit dem Camping Oasis. Ein leises Raunen sagt, dass einige Camper sich dort nicht wohl fühlen und ich will mich mal umschauen. In der Mitte des Platzes ist das Wohnhaus der Familie und die Türen dort sind immer offen. Es ist weder sauber noch ordentlich, klar, mir würde das nicht gefallen, so nah an der Familie zu sein. Aber das eine WC ist sauber, ebenso Küche und Spüle. Hassan ist gerade dabei, einen weiteren Sanitärblock zu bauen und hat auch neue Stromanschlüsse an der Mauer installiert. Es sind etliche Franzosen auf dem Platz, die sich offensichtlich wohl fühlen.

Bei Brahim habe ich dann noch Hafid getroffen. Auch er ist dabei, einen Campingplatz zu bauen und zeigt mir das Gelände. Es gefällt mir sehr gut, aber noch wurde nicht angefangen. Er hat aber bereits die Genehmigung und meint, bis zur Wintersaison ist alles fertig. Inch’allah. Es würde dann also vier Plätze in der Oase geben und ich glaube schon, dass die sich auch lohnen.

27.2. Pyjama

Ich muss es doch einmal sagen, wie froh ich bin für meinen warmen Pyjama, der von Kopf bis Fuß alles umhüllt und nicht den geringsten Blick durchlässt. Unglaublich, wie viele Menschen ihn schon zu Gesicht bekommen haben. Immer klopft es abends, wenn ich schon in meinem Bett liege, an die Tür. In meiner schicken Wohnung in Laayoune hat es sogar geklingelt, und die Gründe sind ganz unterschiedlicher Art. In Laayoune erinnerte man sich um 22 Uhr daran, dass ich noch kein Fiche ausgefüllt hatte, immerhin hatte ich schon mittags eingecheckt. In Nouakchott wollte mir der Hotelbesitzer unbedingt noch eine Teekanne schenken, in allen Ehren freilich. In El Ouatia bringt man mir um 23 Uhr Tee, nicht mehr so ganz in Ehren, und das waren nur die letzten Tage. Alles sehr liebenswürdige Leute, aber ich könnte auf diesen besonderen Service verzichten..

Der Tag heute diente hauptsächlich dem Ausruhen, was bei mir heißt, ich sitze von früh bis spät am Computer und schreibe alles auf, was ich die letzten Tage recherchiert habe. Aber am Morgen bin ich endlich wieder gelaufen, das tat sehr, sehr gut. Die alten Knochen lechzten nur so nach Bewegung, nach den vielen tausend Kilometern im Auto. Und morgen geht es dann weiter Richtung Guelmim.