Ich bin nun schon den zweiten Tag in Skoura in der schönen Kasbah 123 Soleil und dachte die ganze Zeit, schade, hier gibt es nichts zu berichten, keine Abenteuer für den Blog. Doch dann schoss es mir wie ein Blitz durch den Kopf, genau das ist es! Es gibt nichts zu berichten, weil dies hier einfach eine Oase des Friedens und der Ruhe ist.
Ich kenne Hassan seit meiner ersten Marokkoreise und will hier nicht noch einmal die ganze Geschichte erzählen, denn das habe ich schon 2017 getan:
https://marokkoblog.edith-kohlbach.de/kasbah-123-soleil/
Hier bin ich auch nicht hingefahren zum Recherchieren, ich kenne den Platz und Neuigkeiten könnte ich auch von Hassan fernmündlich erfahren. Ich wollte einfach mal wieder ein paar Tage unter Freunden sein. Gerade in Skoura habe ich, fast wie in Merzouga, mehrere Adressen, wo ich gerne hingehe, aber diesmal, wie auch meist, hat die Kasbah 123 Soleil wieder gesiegt. Es ist ein Gästehaus, eher einfacher Stil, aber alle Zimmer nett eingerichtet und mit Bad und AC. Aber zusätzlich gibt es einen Campingplatz. Und den finden nicht alle, was genau der Clou an diesem Platz ist. Es geht für 4 km recht holprig auf Piste durch den Palmenhain und wenn man denn wirklich angekommen ist, ist das Tor auch nicht allzu breit. Standardwohnmobile mit guten Fahrern schaffen es, aber meist kommen kleinere Busse oder 4×4. Und damit recht abenteuerlustige und nette Menschen.
Aber es gibt ja auch Gästezimmer und es ist eigentlich immer jemand da. Vor allem für Kinder ist es hier ein kleines Paradies. Hassan hat einen kleinen Zoo, okay, vielleicht nicht nur zur Belustigung für die Kinder, vielleicht auch für Nahrungszwecke, aber egal, den Kindern macht es Spaß. Die Attraktion zur Zeit ist eine zwei Monate alte Perserkatze, die mich so sehr an meinen verstorbenen Rhadschar erinnert. Aber auch eine verletzte junge Ziege. Da im Zoo auch Esel sind, die die Ziege gut kennt, hat sie keine Angst vor denen. Bis dann ein fremder Esel zu Besuch kam und sie trat, so dass die Hüfte gebrochen wurde. Nun wird das Zicklein jeden Morgen in den Palmenhain gelegt, Futter und Wasser dazu, und so darf sie sich unter den Menschen aufhalten. Moustafa überlegt, einen Rollstuhl für sie zu basteln.
Somit sind wir bei Mustapha. Er ist neuerdings die gute Seele des Hauses. Hassan als der Hausherr hält sich mit Arbeiten nicht so auf, er ist ja der Chef, und sein Cousin Mustapha macht nun alles. Dabei ist er so nett und zuvorkommend, lacht immer und behandelt jeden wie seinen persönlichen Freund. Es ist kein Wunder, dass die Gäste, die hierherkommen, sich nur schwer wieder trennen können und oft länger bleiben als sie vorhatten.
Alle Campingplätze Marokkos findest du in meinem Campingführer: https://shop.edith-kohlbach.de/