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Reisebericht

2.5. Angekommen

Aber dafür konnte ich schon um 6:30 aufbrechen, von meinen Gastgebern traf ich nur die Katze an. Suchte erstmal Diesel, denn in Frankreich darf man nicht an der Autobahn, sondern nur an den Supermarkttankstellen Sprit zapfen, Preisunterschied bis zu 20 Cent der Liter. Die haben das Geschäft inzwischen so dominiert, dass ich den ersten Carrefour als Autobahntankstelle gesehen habe.
Doch war das nicht das einzige, das ich sah. Ich fuhr so gemütlich vor mich hin, Tempomat eingestellt und ganz in Gedanken versunken, da leuchtete plötzlich oben ein Schild auf, meine Autonummer mit dem Vermerk „Trop vite“. Ich war geschockt. Völlig perplex. Ich hatte den Tempomat so eingestellt, dass ich ein wenig mehr als 130 fahre, eben so dass ich mit Toleranzgrenze keinen Knollen mehr bekomme. Aber die Anzeige zeigt das wohl genau ab 131 an. Peinlich irgendwie. Aber wenn das dann mehrmals vorkommt gewöhnt man sich auch daran.
Die Strecke für den Tag wurde durch regelmäßige Einkaufspausen in Supermärkten unterbrochen. Insgesamt hatte ich danach 4 Obststeigen voller Lebensmittel, 3 Six-Pack Wasser (da kein Pfand), 1 Palette Bier, 2 Kisten Wein, 9 Flaschen Muscat. Dazu mein ganzes Gepäck. Ich kam gegen 20:30 an meinem Haus an, fuhr in der Tiefgarage zur Tür ins Wohnhaus und lud ab. Ein Meer von Gepäck, einfach unvorstellbar, wie eine einzige Person so viel Zeug mitführen kann. Und ich muss durch zwei Eisentüren, die zufallen, und habe trotz Aufzug noch vier Treppen zu steigen. War schon eine Prozedur. Aber gerade da kam Hausbewohner Aleks im Bademantel, wollte in die Sauna gehen und ich kommandierte ihn sofort zum Gepäcktragen ab. Wenigstens bis zum Aufzug.
Und als ich alles in der Wohnung hatte, warf ich die Kleider vom Leib und stieg ebenfalls hinunter in die Sauna.

20.4. Rückfahrt

Schon die Ankunft in Almeria frühmorgens am Dienstag der Semana Santa war gut gewählt. Da ja fast alle Spanier in Marokko waren, war die Autovia ziemlich frei und ich konnte lange Strecken gemächlich mit Tempomat fahren. Ich liebe ja die spanischen Autovias. Vierspurig, gebührenfrei und dann immer die Via Servicio, mit Tankstellen, Restaurants, Hotels. Alles da, was der Autofahrer braucht und zu einem günstigen Preis, nicht so schreckliche Massenorte wie die deutschen Autobahn-Raststätten, die ich vermeide. Ich kam durch ganz Spanien ohne Gebühren und bis aufs Ebrotal und Andorra auch vierspurig. Da könnte sich manches Land – auch Frankreich – ein Beispiel nehmen.

Und die Abfahrt von Manfred am Ostersamstag war ebenso gut. Alles, was über Ostern verreisen wollte, war bereits angekommen und auch diese Strecke war recht verkehrsarm und kaum LKW. Mit vielen Stopps fuhr ich die 1250 km durch, ich zog es vor, lieber lange in der Nacht zu fahren, um dann in meinem eigenen Bett zu schlafen. Und es ist kaum zu glauben, was ein 45-Minuten-Schlaf hinter dem Lenkrad doch erfrischen kann. Ostersonntag um 2 Uhr war ich dann zu Hause. Und am Sonntag dann dermaßen kaputt vom vielen Schleppen der Sachen, vom Auto in die Wohnung, von der Wohnung zum Keller, 8 Waschmaschinen voll Wäsche gewaschen, gebügelt, aber ihr kennt das ja.

Und nun muss ich mich erstmal lange erholen!

14.4. Zurück in Europa

Die Überfahrt verlief problemlos und pünktlich, es waren doch mehr Leute auf dem Schiff als ich erwartet hatte, fast alles Marokkaner. Wir waren schon um 6 Uhr in Almeria, so dass ich noch eine gute Strecke zurücklegen konnte. In Benicarlo konnte ich endlich mal wieder in einem Aldi einkaufen, welch ein Genuss. Dieser Laden hat tatsächlich mehr deutsche Kunden als Spanier. Und dann ging es hinein in das schöne Ebrotal, wo ich nun in einem Hotelzimmer sitze. Morgen dann über Andorra zu einem Freund in Frankreich. Damit ist dieser Marokkoblog zu Ende, vielen Dank für alle eure netten Kommentare und bis zum nächstenmal.

13.4. Heimweh

Im Hotel kamen gestern Abend zwei Reisebusse an mit Deutschen. Auch viele Frauen allein, viele im gleichen Alter wie ich. Da frage ich mich, bin ich wirklich so alt, bin ich wirklich wie sie? Wie die Schafe, die früh meinen Weg gekreuzt haben, werden sie von ihrem perfekt deutsch sprechenden Reiseleiter herumgescheucht, alles schnell schnell. Gestern Abend kamen sie um 18.30 Uhr an, haben die Zimmer bezogen, das magere Büffet leer geräumt, so dass für mich nichts mehr blieb und müssen heute früh um 7.45 Uhr bereits abmarschbereit sein. Die armen Schäfchen. Reisen in Massen, schlafen in Massenquartieren, essen das Massenbüffet. Und das alles zu einem nicht massenhaft niedrigen Preis. Da haben es meine Kunden auf meinen ganz persönlichen Rundreisen doch sehr viel netter. Sie haben ein Fahrzeug ganz für sich allein, einen Fahrer, der sich um sie bemüht, schlafen in ausgesuchten, bequemen Unterkünften mit herzlichem, persönlichem Empfang und speisen die regionalen Spezialitäten. Und nicht mal zu einem utopischen Preis.

Nach dem – mageren – Frühstück hab ich mir noch schnell den Camping Diamant Vert angeschaut, der nun fertig umgebaut ist. Sehr schön. Wunderbare neue Rezeption, perfekte Entsorgungsstation, schicke Sanitäranlagen. Da lässts sich leben. Doch danach hat mich das Heimweh wieder erwischt, ich ordnete mich ein in die Autobahn und verließ sie nicht mehr vor Taourirt. Mein El Minzah, meinen Komfort zum Ende, auf den ich mich so gefreut hatte, habe ich storniert und fahre stattdessen in einem Zug durch bis nach Nador. Ich hoffe, ich komme da auf die Fähre nach Almeria. Die Semana Santa hat gerade begonnen, was bedeutet, dass jeder Spanier, der einen Geländewagen besitzt, übersetzt, und auf dem Weg nach Merzouga ist. Und deshalb müssen die Schiffe auf dem Rückweg ja leer sein. Ich hoffe, dass um 16 Uhr ein Schiff abgeht und ich einen Platz bekomme. Ich bin lange vorher da, aber, leider, heute ist Sonntag und die Fähre geht erst um 22 Uhr. Das sind noch ein paar Stunden. Ich habe irgendwie das Bedürfnis auf einen festen Anlaufpunkt und überlege, mir ein Zimmer zu nehmen. Die Hotels sind sehr einfach in Beni Ansar, ich finde eins für nur 70 Dirham, das würde ja reichen für die paar Stunden. Aber dann entscheide ich mich anders, vor allem, da es im Zimmer keine Steckdose gibt. Das Hotel und das dazugehörige Zimmer sind eher schmuddelig, aber die dazu gehörigen Leute super nett, und so entscheide ich mich, auf das Zimmer zu verzichten und stattdessen ganz einfach im Cafe Quartier zu nehmen. Bekomme den Wi-Fi Code und Strom, nehme einen Kaffee und bekomme dann sogar noch einen spendiert. Ein junger Mann lädt mich sogar ein, im Haus seiner Eltern gleich nebenan auszuruhen. Sehr nett, aber ich fahre lieber früh zum Hafen. Auch da kümmert sich sofort ein Beamter persönlich um mich, was ist nur heute los?

Und nun, ein paar Stunden später, bin ich dort immer noch. Ich habe ja früher schon von der Fähre nach Tarifa geschwärmt, und bin weiterhin der Meinung, das ist die beste. Wäre ich von Fes statt nach Nador nach Tanger zurück gefahren, ich könnte längst schon auf Spaniens Autovias dahinschweben. Oder gemütlich in einem Hotel schlummern. Aber nein, das Heimweh war so schlimm, dass die Rückwärtsrichtung einfach nicht möglich war. Und nun, um 22:39 Uhr, legt die Fähre ab. Spanien, ich komme.

Laut Abdou ist Taunusstein die Wüste von Deutschland. Er konnte es nicht nachvollziehen, dass ich von Wiesbaden aus dorthin verzogen bin. Aber aus dieser Wüste sind nun sogar zwei Fahrzeuge auf dem Boot, ganz zufällig. Jochen Pfeffermann aus Taunusstein organisiert für seine Freunde Endurofahrten nach Marokko und ist ebenfalls hier. Und natürlich auch mit meinen Büchern, ich hatte es ihm frei Haus geliefert. Deshalb muss ich nun Schluss machen und in die Bar gehen.

12.4. Was ist schon Ouzoud …

Das war die Entdeckung des Tages! 30 Jahre Marokko schaffen es nicht, mir alles von diesem schönen Land zu zeigen, immer noch entdecke ich etwas, was ich vorher nicht gekannt habe. Jeder spricht von den Kaskaden von Ouzoud, aber schaut euch mal die Kaskaden von Marmoucha an, die sind einfach unglaublich. Mit lautem Donnern tosen sie ins Tal. Es gelingt mir nicht, den ganzen Verlauf aufs Foto zu bringen, da ich dafür zu weit weg gehen müsste, und der Zoom meiner Kamera defekt ist. Eigentlich die ganze Kamera, ich bin für jedes Bild, das sie noch macht, froh, wenn auch die Farben total verfälscht sind.

Der Morgen war übrigens doch noch ganz in Ordnung. Der See Aguelmame Sidi Ali liegt sehr schön in weiten, einsamen Landschaft. Im Winter wäre es zu kalt, aber jetzt im Frühjahr kommen langsam die Blumen. Der Junge, der in der Auberge arbeitet und leider kein einziges Wort Französisch spricht, hat mir den Kamin angezündet und ein Tajine gekocht. Und am Morgen dann noch ein Rührei gemacht. So kam ich früh los, denn ich hatte ja ziemlich viel vor.

Marmoucha liegt an der R 502 von Boulemane zum Pass Tizi-Bou-Zabel. Wer nicht weiter über den Pass will/kann sollte zumindest bis Marmoucha fahren, der Ort ist sehenswert. Steile Klippen überragen eine tiefe Schlucht, die einzelnen Ortsteile von Marmoucha sind in weitem Bogen über der Schlucht angesiedelt, und in der Engstelle der Schlucht rauscht ein mächtiger Wasserfall ins tiefe, fruchtbare Tal. Diese Kaskade braucht sich vor Ouzoud nicht zu verstecken, sie ist ebenso mächtig, wenn man sie auch schlecht vollkommen aufs Foto packen kann. Steile Steinstufen führen hinunter zu einer Aussichtsterrasse. Im Frühjahr blühen die Obstbäume, es ist wunderschön. Bei meinem Besuch war gerade Arbeitseinsatz, eine Gruppe von Männern machten: Unser Dorf soll schöner werden. Alle Menschen sind nett und freundlich, Touristen sind fast unbekannt, Führer und bettelnde Kinder gibt es nicht. Was auch fehlt sind Parkplätze.

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Das war die letzte Aufgabe, die ich mir setzte, bevor ich Marokko verlassen wollte. Am 29.12. wollte ich von Taza aus zum Pass und weiter nach Midelt, aber ich musste wegen Schnee umkehren. Deshalb war es mir ganz wichtig, die Strecke nun in umgekehrter Richtung zu machen, damit ich sehe und beschreiben kann, wie es weiter geht, aber auch, um herauszufinden, ob meine Entscheidung, umzukehren, die richtige war. Dass in Immouzzer irgendein Wässerchen rieseln musste, war mir klar, denn Immouzzer bedeutet Wasserfall. Aber so etwas wundervolles habe ich nicht erwartet und auch der Ort dazu ist sehr viel schöner als Ouzoud.

Von Marmoucha geht es dann weiter zum Pass Tizi-Bou-Zabel. Je näher ich komme, desto schlechter wird die Straße, überall liegen Steinbrocken auf der Straße, die bei schlechtem Wetter von den Hängen fallen. Auf dem Pass ist dann der Teer zerstört und weiter geht’s auf Piste, sie ist aber gut zu fahren, wurde offensichtlich ausgebessert. Doch geht es steil hinab und die Piste ist schmal, das bei Schnee, nein! Dann komme ich an eine Straßenkreuzung und ich weiß ganz genau, diese Abzweigung hätte ich im Schnee nie gefunden. Die Entscheidung umzukehren war die einzig richtige.

Nachdem ich also die alte Route bis zur früheren Umkehrposition gecheckt habe kann ich neue Wege suchen. Ich möchte gerne weiter nach Guercif, denn mein Heimweh lässt mir keine Ruhe. Ich möchte heute abend in Guercif schlafen, morgen dann nach Nador und von dort auf die Fähre. Ich fahre also zur letzten Kreuzung zurück und nehme die noch nicht gefahrene Strecke, das muss ja dann die Route nach Guercif sein. In der Karte ist das sehr schlecht zu erkennen. Ich fahre und fahre, die Straße ist ganz gut und hat sogar Wegsteine. Ribat el-Kheir steht drauf. Ich suche östlich vom Jebel Nacer und finde nichts. Fahre weiter, müsste ja eigentlich nach Nordosten, die Richtung ist mit den vielen Kurven schlecht zu erkennen, aber ich habe doch eher das Gefühl, dass es nach Westen geht. Dann treffe ich doch tatsächlich einen gut gekleideten jungen Mann. Er spricht Französisch und gibt seinen Beruf mit Guide an. Kaum zu glauben. In dieser abgeschiedenen, menschenleeren, untouristischen Ecke treffe ich einen Profi-Guide? Es stellt sich heraus, dass er gerade Urlaub hat und seine Eltern besucht. Und mir natürlich perfekt Auskunft geben kann. Ich fahre tatsächlich nach Nordwesten, in Richtung Fes.

Danach suche ich mir erstmal einen schönen Platz fürs Picknick. Überall blüht dottergelb der Ginster. Wunderschön. Und angenehm warm ist es mit 24 Grad ja auch. Und plötzlich bin ich in einer vollkommen veränderten Situation. Mir dämmert, dass ich ja Richtung Sidi Harazem fahre. Und dort hat HRM ein weiteres Hotel, das ich mir immer schon mal ansehen wollte. Da könnte ich doch noch ein Päuschen einlegen. Also ein kurzes Telefonat mit meinem Lieblingsdirektor vom Tichka, und nach wenigen Minuten ist alles klar, ich bin im Hotel Sidi Harazem willkommen.

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Übrigens habe ich über das Hotel Ouzoud gestern in Beni Mellal noch einmal nachgedacht. Auf meinem Rundgang durch die Stadt sah ich andere Hotels, und wenn ich die in Relation zum Preis setze, ist das Ergebnis doch sehr gut fürs Ouzoud. Ich denke da vor allem an Fahrer mit einem vollausgerüsteten 4×4, die einmal im Hotel schlafen wollen. Im Ouzoud kann man direkt vor dem Zimmer parken, es ist fast wie ein Motel angelegt. Ich selbst brauche auch immer was aus meinem Auto und freue mich deshalb, wenn ich es nah bei mir habe. Und das ganze auf abgeschlossenem und bewachtem Grundstück. Über booking.com kostet das Doppelzimmer mit Frühstück 40 Euro. Die Möbel sind zwar etwas alt, aber alles war sauber und das Wasser heiß.

Also genieße ich die mit Ginster bewachsene Landschaft und fahre gemütlich Richtung Ribat el-Kheir, da kommen mir doch tatsächlich zwei Motorradfahrer entgegen, die ersten Touristen, die ich sehe. Aber anhalten tun sie nicht.

Und dann komme ich in Sidi Harazem an, hier kommt das bekannte Mineralwasser her. Es ist Samstag und herrliches Wetter, was bedeutet, dass Kind und Kegel zur Quelle pilgern. Das ist ein richtiges Ausflugsziel mit Liegewiese, Rummel und Verkaufsbuden. Die Leute füllen das Wasser in große Kanister ab. Ein mit Hennahdekor verziertes Pferd trägt die Kinder herum, Frauen machen Hennahtattous, es wird gebrutzelt und mit dem Heilwasser Tee gekocht, kurz, es ist richtig was los.

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11.4. Ein ganz normaler Tag in Marokko

Am Morgen ging es zunächst von Stadtzentrum Beni Mellal aus den Berg hinauf zu der Quelle Ain Asserdoun. Das ist der Ausflugsort für die Einwohner, dort ist es schön kühl, das klare Wasser wird gerne zum Trinken geholt, in den Parkanlagen kann man lustwandeln und in den Cafés sich erholen. Doch ich wollte ja weiter über die Berge, mal wieder über eine neue Straße nach Tagleft. Und die war wirklich ein Erlebnis. Grandiose Ausblicke hinunter nach Beni Mellal hat man von hier, die Straße erklettert in ziemlich kurzer Zeit 1200 Höhenmeter, aber ich glaube am schönsten wäre sie in der Gegenrichtung, dann hätte man den Blick immer vor sich. Auch die Gebirgslandschaft ist einfach wunderbar, sie ändert sich auf dieser Strecke alle paar Kilometer, einfach wieder eine Straße, die man fahren muss. Auch für Motorradfahrer wäre das hier ein Paradies.

Als ich dann ins kleine Tagleft komme kreuzen schön geschmückte Fantasiareiter die Straße. Da muss ich natürlich nachsehen. Das Festival de la Fantasia findet heute statt und der ganze Ort ist auf den Beinen. Die Reiter spurten immer in Windeseile über den Festplatz, stoppen dann hart die Pferde und schießen mit ihren silbern verzierten Fantasiagewehren in die Luft. Die Pferde sind trainiert darauf, dass sie sich nicht erschrecken, ich aber nicht. Bei jedem Knall fahre ich zusammen und mein Foto wird verwackelt. Die Menschen sind sehr freundlich, viele sprechen mich an, die Kinder fragen nach meinem Namen, die Erwachsenen einfach wie es geht.

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Immer wieder wechselt das Landschaftsbild, schroffe Felsen, dann Felsbrocken, die fast kaum von den darüber ziehenden Schafen zu unterscheiden sind, dann eine Schlucht. Einfach wunderschön. Und dann fährt sogar noch eine Hochzeitsgesellschaft vor mir her. Die Braut sitzt im blumengeschmückten Mercedes, ein Transporter hat die Geschenke auf dem Dach und die Familie fährt in PKWs hinterher.

Ich stoße auf die Straße von El Ksiba nach Imilchil und biege zunächst Richtung Imilchil ab. Also für Wohnmobile würde ich diese Straße nicht mehr empfehlen. Ich bin sie zum ersten Mal vor etwa 28 Jahren gefahren, es war damals eine schmale Teerstraße, und daran haben Straßenbauer nicht das Geringste verändert. Die Winter jedoch schon. Oft ist der Teerbelag so schmal und zerstört, dass man über den auch mit Löchern übersäten Rand fahren muss, hier bin ich wirklich froh, einen Geländewagen zu haben. Dann zweigt die neuere Straße nach Imilchil ab, aber ich fahre geradeaus nach Aghbala. Dorthin bin ich in all den Jahren noch nie gekommen und ich möchte mal sehen, wie es so weiter geht. Eigentlich hoffe ich, eine Verbindung nach Tounfite zu finden. Am besten neu asphaltiert. Aber das gelingt mir leider nicht. Mein GPS schickt mich zwar in die richtige Richtung, aber auf Pisten, die mir dann doch zu wenig vertrauenerweckend aussehen, ich fürchte, dass die niemals Tounfite erreichen. Also fahre ich auf der immer noch ziemlich schlechten Straße vorbei an Obstplantagen, alles blüht wunderschön. Es kommen immer mal wieder Abzweigungen, aber von Wegweisern keine Spur. Ich habe eigentlich überhaupt keine Ahnung mehr, wo ich bin. Aber ich fahre das ja alles, damit ihr später besser wisst, wohin es geht.

Und irgendwann komme ich dann auf der Straße R503 nach Boumia und Midelt raus. Nicht ganz was ich wollte, aber immerhin die Richtung stimmt. Eigentlich wollte ich ja zu Youssef auf dem Camping Timnay, aber dort ist alles ausgebucht, die Spanier sind im Osterurlaub auf dem Weg nach Merzouga. Ich wollte zumindest mal kurz hin. Aber dann bin ich doch so weit nördlich von Midelt, dass ich darauf verzichte. Ich spüre einfach wieder das Heimweh, das mich schon seit Tagen quält. Ich will nach Norden, raus aus Marokko, will nach Europa, will heim. So schön es hier ist, es reicht. Ich muss weg. Und deshalb entschließe ich mich, noch schnell den Pflichtbesuch zu machen, den ich meinem Tichka-Direktor versprochen habe, er will, dass ich seine Auberge am See Aguelmane Sidi Ali besichtige. Zwar kenne ich die Auberge schon von früher, aber da wusste ich ja nicht, dass sie ihm gehört. Und wenn auch sein Körper den Job im Tichka erledigt, sein Herz ist am See und er erzählt nur immer voller Begeisterung, wie schön es dort ist.

Die Ankunft ist enttäuschend. Kein freundlicher Empfang, kein Strom, kein Telefonnetz, geschweige denn Internet. Ich will nur noch weg. Aber hier ist so schnell kein anderes Hotel zu finden, erst recht nicht in der Richtung, wo ich von hier aus hin will. Ich hatte am Abend zuvor, also am 10.4., eine Reiseanfrage über immerhin 15 Tage bekommen, die am 16.4. starten soll. Und dann kein Internet, das ist schon eine Herausforderung. Noch spät am Abend konnte ich mich mit dem Kunden über die Route einigen – stellt euch nur vor, sie geht zu der neu entdeckten Schule in Agouti über die neu entdeckten Straßen – ich habe am Morgen alles an die Agentur geschickt, damit sie in dieser Hochsaison noch schnell die entsprechenden Zimmer finden kann und dann verließ ich die Internetwelt. Am Nachmittag haben wir den Rest dann per SMS erledigt und die Familie kann beruhigt reisen. Es wäre nun natürlich schön gewesen, wenn ich die schriftliche Bestätigung hätte abschicken können, aber leider ist das nicht möglich. Und ich frage mich, wie es morgen gehen soll, denn auch da will ich über ganz kleine Dörfer. Auch mein Notebook kann ich nicht einsetzen und den Tagesbericht schreiben, weil der Generator noch nicht läuft und ich auf den Abend warten muss. Das zerrt an meinen Nerven.

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9.4. Über die Cathedrale nach Beni Mellal

Von Ahansal ging es weiter über die Cathedrale-Route nach Beni Mellal. Ich war die Strecke erst im letzten Jahr gefahren und hatte eine ganz neue Trasse erlebt, ich hatte daraufhin die Strecke für alle Fahrzeuge empfohlen. Das hat natürlich ein Winter und der immer noch fehlende Teerbelag geändert. Die kurze freie Phase ist vorbei, nun sage ich: gute Piste für 4×4, gerade eben so für PKW, unmöglich für Wohnmobile. Aber der Knackpunkt, der auch für die Zukunft bleibt, ist die neue Brücke über den hinteren Stausee. Sie ist so schmal angelegt worden, dass ich mit meinem Landrover und ausgefahrenen Spiegeln gerade so drüber komme. Ich schätze mal, es sind so 2,50 – 2,80 m Breite. Das ist für Wohnmobile also auch in Zukunft zu wenig und die Rundfahrt wird nicht möglich sein.

Eigentlich wollte ich ja noch mal zu Ilse in Afourer, aber sie ist zur Zeit nicht da. Also besuche ich das Hotel Ouzoud, das zu der gleichen Kette gehört wie mein Tichka. Grundsätzlich muss ich mal voranschicken, dass Hotels, auch wenn sie vier Sterne haben, nicht für Individualreisende ideal sind. Diese gehen viel besser in Gästehäuser und bekommen da so einen guten Service wie ich gestern im Dar Ahansal. Und ein gutes Essen. Die Hotels sind nur für Gruppen, da sie viele Zimmer haben, aber sie bieten halt nicht so einen tollen Service. Es kommt noch hinzu, dass die Sterne nur einmal vergeben werden, wenn das Hotel aufmacht. Und die bleiben dann fürs Leben. Egal wie heruntergekommen das Haus in der Zwischenzeit ist.

Wenn man das alles berücksichtigt, ist das Tichka wirklich noch in der oberen Liga. Es hat seine Schwächen, die vor allem im Essensbüffet liegen. Aber vom Gebäude her ist es in Ordnung, es wird instand gehalten und die Toilette hat mir so gut gefallen, dass ich überlege, mir zu Hause auch so ein tollen Klo installieren zu lassen, der Deckel geht ganz sachte zu. Und fürs Abendessen empfehle ich, ein paar Euro drauf zu legen und lieber im marokkanischen Restaurant à la carte zu speisen, das ist wirklich gut. Die Gesellschaft HRM hat etliche ältere Hotels aufgefangen, die den Anschluss nicht geschafft haben. Dazu gehören zum Beispiel die Riad Salam Hotels und die der Sogatours Gruppe, die es nicht mehr gibt. Ich glaube, es sind etwa 17 Hotels, die vor der Insolvenz gerettet wurden. Und da ist das Tichka ganz sicher am oberen Rand. Und das Ouzoud am unteren! Es ist wirklich nicht ausreichend. Ein ehemaliges Viersterne-Hotel, in großem Garten mit Pool. Was mir zuerst auffällt, ist, dass in allen möglichen Ecken defekte Möbelstücke, Gartenstühle, Tische und sogar Fernseher gestapelt sind. Es wäre besser, sie gleich weg zu werfen. Es gab wohl auch mal einen Kinderspielplatz, aber nun auch nur die Reste davon in einer Ecke zusammengestellt. Was noch existiert ist der Tennisplatz, er hat sogar ein Netz. Man empfing mich natürlich sehr freundlich, denn Moulay Abdellah hat mich ja angekündigt, und ich wurde in eine der beiden Suites geleitet. Aber die Klinke hatte ich dann schon in der Hand. Alle Möbel sind alt und abgewohnt, aber positiv ist, dass alles sauber ist. Das Abendessen ist à la carte und ganz okay, der Koch kommt schon nach dem ersten Bissen und fragt, wie es ist. Zum Frühstück gibt’s das übliche, Marmelade, gekochte Eier, Käseecken, aber dreierlei Crèpes. Damit hat das Frühstück für mich gewonnen. Ach ja, am Abend war der ganze Garten voller Einheimischer, die ihr Bier zu einer lauten Musik mit dröhnenden Bässen tranken, um 23 Uhr war aber Schluss. Kurzum, ich fühlte mich nicht gestört.

8.4. Zaouia Ahansal

Heute bin ich von Tabant hoch gefahren in Richtung der Cathedrale-Route. Die Strecke ist wieder sehr, sehr schön. Auf dem Pass ist an den Nordhängen noch Schnee, diese Gegend hier hat ja immer viel Schnee, der Pass ist auf gut 2800 Meter. Ich denke mal wieder warum ich nur manchmal Heimweh habe. Es ist so herrlich durch diese wunderschöne Landschaft zu fahren. Wenn ich zu Hause bin werde ich das ganz schnell wieder vermissen. Man müsste auf den fliegenden Teppich steigen, mal für ein, zwei Wochen die heimatliche Umgebung genießen und dann wieder zurück kommen. Die Straße von Azilal bis Zaouia Ahansal ist nun komplett geteert und damit für Wohnmobile möglich und hier in Ahansal ist ein wunderschöner Campingplatz mit erstklassigen Sanitäranlagen, sogar überdimensioniert. Getrennte Bereiche für Mann/Frau, jeder hat 2 Duschen, 3 Sitzklo, 4 Waschbecken, alles in super Zustand. Und noch viele Spülbecken und eine Waschmaschine. Nur Kassettenentleerung fehlt noch. Der einzige Platz weit und breit in dieser Qualität. Und dann noch die tolle Aussicht von den Terrassen. Er gehört zum Hotel Dar Ahansal, das sehr schöne Gästezimmer hat und auch eine gute Küche, wo ich mal wieder zu viel esse.

7.4. Schulbesuch

Mein erster Gang heute früh ist zur Ecole vivante, ein interessantes Schulprojekt im „Glücklichen Tal“ Ait Bouguemès, geleitet von einer Deutschen. Stefanie kam während einer Studienfahrt nach Marokko und verliebte sich in den Reiseführer Haddou, mir bekannt aus der Tichkafamilie. Sie gab Studium und Leben in Deutschland auf, kam nach Marokko und führte zunächst zusammen mit ihrem Mann Reisegruppen. Aber schon bald merkte sie, dass dies nichts für sie ist, zudem gründete sie in dem kleinen Bergdorf Timit eine Familie und bekam vier Kinder. Etwa zu der Zeit, als ihr Ältester schulpflichtig wurde, kam sie in Kontakt mit einem schweizer Verein, der Schulprojekte im Ausland unterhält. Ermutigt durch diese Hilfe gründete sie schließlich zusammen mit ihrem Mann diese private Dorfschule und geht ganz in diesem Projekt auf. Hier werden die Kinder ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen nach unterrichtet, dennoch gemäß dem marokkanischen Schulplan. Die Schule ist offiziell anerkannt. Stefanie unterrichtet Französisch und Kunst, aber in erster Linie kümmert sie sich um die Leitung.

Angefangen hat alles vor vier Jahren mit der ersten Klasse. Jedes Jahr kommt eine neue Klasse hinzu, im Moment ist die vierte Klassenstufe erreicht, die marokkanische Grundschule hat sechs Klassen. Inzwischen gibt es 30 Schüler und eine große Nachfrage. Aber nicht nur die Kinder werden ausgebildet, auch die Lehrer lernen, dass es noch andere pädagogische Instrumente gibt als den Rohrstock. Konflikte zwischen den Schülern werden gewaltfrei gelöst. Haddou hat das Haus, in dem die Schule ist, einst für seine Familie und vielleicht noch als Gästehaus konzipiert, es ist also geräumig. Aber da Stefanie kein touristisches Projekt machen wollte, wird nun ein Teil des Hauses als Schule genutzt. Doch reicht dies nicht aus, die Familie wird bald in ein neues Haus umziehen und das alte kann komplett als Schule genutzt werden.

Schon der äußere Eindruck ist sehr viel anders als die staatlichen Schulen. Alles wirkt freundlich und einladend, im Garten wachsen Blumen, sind Tische und Stühle aufgestellt für die Frühstückspause. Dann gibt es Tee, Brot und Olivenöl. Die Toiletten sind sauber, arbeiten nicht mit Wasser, sondern mit Kompost, und auf einem Plakat wird den Kindern das Prinzip erklärt. In einer Ecke ist ein kleiner Schulgarten, die Beete säuberlich mit Namensschildchen versehen. Jeder Klassenraum ist mit den Werken der Schüler geschmückt, es gibt eine Bibliothek mit Büchern. Die Eltern müssen Schulgeld bezahlen, doch ist dies den Einkommensverhältnissen angepasst, eine Beamtenfamilie zahlt etwa 25 Euro im Monat, eine arme Familie vielleicht auch mal gar nichts. Und es gibt für etwa 7 – 8 Kinder einen Lehrer, das ist leider bei uns auch Utopie. Doch die Kinder hier müssen auch besonders gefördert werden. Sie kommen meist aus Berberfamilien und sprechen nur diese Sprache, in der Schule ist die erste Sprache Arabisch und die Kinder verstehen oft gar nichts.

Auf jeden Fall bekomme ich den Eindruck, dass die Kinder hier sehr gerne hingehen, auffallend war auch, dass keinerlei Geschrei zu hören war. Und natürlich kann auch diese Schule Unterstützung gebrauchen. Geld wäre natürlich ideal, um Lehrer zu bezahlen, um die Schule ausbauen zu können, Lernmittel anzuschaffen. Doch auch Sachspenden sind willkommen. Vor allem Wohnmobilfahrer, die in diese Gegend kommen, sind aufgerufen, den Platz in ihrem Gefährt zu nutzen. Helfen tut auch schon nur eine Transportmöglichkeit. Ein Unterstützer-Verein in Deutschland sammelt Sachspenden und benötigt ab und an Transportmöglichkeiten. Zur Frage an Stefanie, was denn aktuell benötigt wird, heißt es: Zahnbürsten und Fußbälle!

Also, wer kommt demnächst nach Marokko und kann einige Zahnbürsten mitbringen?

Kontakt: Itto Stefanie Tapal-Mouzoun, www.ecolevivante.com, info@ecolevivante.com, Tel. 00212 672 26 76 88

Die Schule darf gerne besichtigt werden, aber nur in der Frühstückspause:

Sommer 11:30 – 12 Uhr, Winter: 10:30 – 11 Uhr

Danach ging es noch nach Ibakklioune. Dieses wunderschöne und noch sehr original erhaltene Dorf ist nicht nur wegen den prähistorischen Dinosaurierspuren einen Abstecher wert. Alle Häuser sind aus dunkelbraunem Lehm errichtet, kein Beton stört den schönen Anblick. Am Dorfbrunnen waschen die Frauen ihre Wäsche, kommen die Hühner und Esel vorbei, um zu trinken. Die Menschen sind freundlich, weisen den Weg zu den Dinosaurierspuren. Diese sind über einen kleinen Weg zwischen den Häusern zu erreichen. Auf einer schrägen Felsplatte sind deutlich die Spuren von Dinosauriern zu erkennen. Vor 250 Millionen Jahren war an dieser Stelle noch ein großer See. Die Dinosaurier spazierten am Ufer entlang, Sand oder Schlamm füllten die Trittspuren, bevor sie verwittern konnten. Immer mehr Erde lagerte sich darüber ab und presste die Abdrücke über Millionen Jahre zu Stein, und durch die Faltung des Hohen Atlas später wurde die Felsplatte hochgeschoben. Durch Verwitterung wurde die Füllung ausgewaschen und die Spuren freigelegt.

6.4. Auf neuen Wegen

Kaum habe ich mich von meiner bequemen Burg Tichka losgerissen, kommen sie wieder, die tollen Erlebnisse und neuen Eindrücke. Auch nach 30 Jahren Marokko erlebe ich auf jeder Reise etwas Neues, nie Gesehenes. Zunächst geht es auf einer unbedeutenden Straße nach Demnate und von dort weiter nach Imi-n-Ifri. An der Naturbrücke war die Hölle los. Sechs Reisebusse standen an diesem herrlichen Sonntag dort, brachten marokkanische Familien. Bei diesem Andrang habe ich lieber nicht gestoppt und fuhr weiter zu den Dinosaurierspuren, die nur 6 km entfernt von der Brücke liegen. Dort war es zwar wesentlich ruhiger, aber dennoch kamen sofort Kinder und wollten sich ein paar Dirham verdienen. Nicht mit mir. Ich kannte die Spuren schon, außerdem wurde inzwischen ein Hinweisschild aufgestellt. Bisher war ich auf dieser Straße noch nicht weiter gefahren, aber Haddou aus der Tichkafamilie hatte mir gesagt, dass dies eine gute Verbindung ins Tal Ait Bouguemès ist. Und das war sie.

Satte rote Erde, frische, tiefgrüne Vegetation, alte Lehmdörfer, in der Ferne glitzern schneebedeckte Gipfel, es geht über viele Kurven hinauf und hinab. Die Frauen waschen die Wäsche am reißenden Fluss oder sitzen vor den Häusern und spinnen die Wolle, Schafe kreuzen den Weg. Wunderschön, nur – ich muss mal – und nirgendwo ist eine ruhige Toilette zu finden. Es gibt kaum richtige Dörfer, aber immer wieder Bauernhöfe. Die Erde ist fruchtbar, das Wasser kein Mangel. Die schmale Teerstraße ist gut, aber an jeder Furt ist der Asphalt weg gerissen, da kann man sich vorstellen, was bei Regen so los ist. In endlosen Kurven geht es bergan und bergab, ich komme kaum vorwärts, weil ich dauernd anhalten und fotografieren muss. Nur wenige Kilometer von dem Luxus von Marrakech und was für eine unberührte Natur, was für eine Schönheit der Landschaft. Ideal ist die Strecke für Motorradfahrer, hier gibt es Kurven satt. Gefällt mir noch besser als die Strecke entlang der Cathedrale des Roches, es ist ein richtiger Geheimtipp.

Natürlich schaue ich gleich, wo es einen Platz gibt, der sich als freier Stellplatz eignet. Entlang der Straße gibt es tatsächlich wenige Parkmöglichkeiten, ich finde auf der ganzen Strecke nur einen Platz, der anfahrbar ist, wenn auch nicht ganz eben. Doch von dort hat man eine wunderbare Aussicht auf ein Lehmdorf und kommt auch noch in den Genuss des Muezzinrufes. Und nach nur 72 km, viel zu früh, komme ich in Agouti bei Beatrice in der Auberge Flilou an. Agouti liegt im Tal Ait Bouguemès, auch genannt das Glückliche Tal wegen seiner blühenden Landwirtschaft. Aber langsam frage ich mich, ob es vielleicht so heißt, weil es hier immer noch kein DSL und damit kein Wi-Fi gibt. Hier ist man von der Welt abgeschlossen. Nur mit dem langsamen Modem kann man sich verbinden, und meins ist abgelaufen.