Jack’s Bike Shop in Ormond Beach

Zu den ersten Aufgaben nach meiner Ankunft gehörte natürlich auch die Inspektion meiner zwei Fahrräder. Alle vier Reifen platt, klar, nach genau einem Jahr und viel Hitze. Aber das Aufpumpen klappte schnell. Und so kann ich ja auch mal zum Beach fahren. Meine Fahrradkarriere begann ja in Florida, nur als ich durch Corona und den Lockdown an Taunusstein gefesselt war, kaufte ich mir ein eBike und streifte durch die Taunuswälder und –höhen. In Florida kaufte ich mir zunächst einen Fahrradführer, aber war total unzufrieden damit. Ziemlich vage Angaben, keine genaue Beschreibung zum Navigieren. Und das für mich, die ich Marokko-Reiseführer schreibe mit exakten GPS-Angaben für die Routen. Es hat also nicht lange gedauert, bis ich selbst für Florida einen Bikeführer geschrieben habe. Natürlich mit genauen Wegesangaben. Aber nur für meine Region Central Florida. Verkaufen tue ich das Buch über die lokalen Bikeshops und das läuft ganz gut.

Zum Beach also. Es sind genau 5 km, Florida ist flach, aber es gibt eine hohe Brücke zu überqueren. Habe ja kein eBike hier, habe es aber geschafft, ohne absteigen zu müssen. Ein wenig am Strand gefahren, dann wieder heim. Hoch auf die Brücke, dann ein Knall. Reifen platt. Natürlich ist es immer der hintere. Allerdings hatte ich schon beim Aufpumpen gesehen, dass der Reifen abgefahren war. Also schieben. So etwas muss man sich natürlich versüßen mit einer Einkehr in der Biker Bar, die genau auf meinem Heimweg liegt.

Heute nun Jack angerufen, der meine Bücher verkauft und mir noch einen Scheck geben wollte. Ja, komm her, sagte er. Er nahm sofort das Bike vom Rack, brachte es in seine Werkstatt und drückte mir ein anderes Rad in die Hand, das ich in der Zwischenzeit ausprobieren sollte. Für was hält mich der Mann? Für eine Großmutter? Bequem war das Rad, aber doch viel zu langweilig. Nein, nichts für mich. Ich fragte, ob er auch eBikes hat. Ja, hat er. Aber verglichen mit den Angeboten in Deutschland doch sehr beschränkt und veraltete Technik. Doch dann sah ich ein Fat Bike, sogar klappbar, von der mir unbekannten Marke EMOJO, das gefiel mir. Und es saust ganz schön ab. EBikes in Florida dürfen schneller fahren. Knapp 2000 $. Mal sehen. Eher nicht.

Mein eigenes Fahrrad war nach 20 Minuten fertig, neuer Schlauch, neuer Reifen, Bremsen nachgestellt, 46 $. Da kann man nichts sagen. Und auf der Theke stehen meine Bücher.

Einreise nach Florida

Schon Präsident Trump hatte die Einreise in die USA für alle Menschen gleich welcher Nationalität gesperrt, die in den 14 Tagen zuvor im Schengen Raum waren. Damit war es für mich nicht möglich, für den Winter in mein Haus in Florida zu kommen. Ich setzte meine Hoffnung auf den neuen Präsidenten Biden, hielt ihn für einen Menschen, der vernünftig denkt. Es gibt auch in anderen Ländern hohe Infektionszahlen und die dürfen rein, warum also ausgerechnet Europa? Aber ich hatte mich getäuscht, Biden verstärkte diese Sperre noch einmal.

Anfang Februar begannen deshalb meine Überlegungen. Wenn ich 14 Tage außerhalb Schengen sein muss, dann tue ich das halt. Mein geliebtes Marokko geht nicht, schon wegen deren Beschränkungen, aber alle Länder östlich von Deutschland, haben, generell gesprochen, keinen Direktflug nach USA und müssen in Europa zwischenlanden, selbst nordafrikanische Länder. Am besten also recht weit nach Amerika vordringen. Auch auf einen Eintrag in Facebook kam ich dann auch die Idee, in die Dominikanische Republik zu fahren, dort Urlaub zu machen und nach Florida weiter zu fliegen.

Zunächst habe ich also eine 15 tägige Pauschalreise nach Punta Cana gebucht, alles inklusive, also auch der Rückflug, aber auch eine Covid-Versicherung. Bei all den Unwägbarkeiten, die wir zu Zeit haben, hielt ich das für das beste, auch wenn ich den Rückflug verfallen lassen musste. Alles weitere wollte ich erst vor Ort buchen, mal sehen ob ich überhaupt hinkomme.

Das hat sich tatsächlich zunächst schwierig dargestellt, da ich einen Unfall hatte und den Abflug verschieben musste. Dank der Versicherung war das problemlos möglich. Zunächst schaute ich mich nach einem Flug um und entschied mich für Spirit Airline, die fliegen nach Miami und Fort Lauderdale. Letzteres war für mich günstiger. Dann buchte ich noch einen Mietwagen, der mich zu meinem Heim bei Daytona Beach bringen sollte. Und als letztes einen Rückflug nach Deutschland, obwohl ich mich am liebsten noch nicht auf ein Datum festgelegt hätte. Die Auskünfte, ob man einen Rückflug bei der USA-Einreise vorweisen muss waren unterschiedlich. Manche sagten, mit Visum nein, nur bei ESTA. Ich wollte auf Nummer sicher gehen.

Die USA verlangen nun für alle Einreisenden, auch US-Bürger, einen Antigen-Test. Aber anders als in Deutschland, wo Reisende verteufelt werden und sie natürlich auch die Tests bezahlen müssen, haben die USA mit den großen Hotel in der DomRep eine Vereinbarung geschlossen. Die Hotels organisieren die Tests, und die US-Regierung zahlt es. Mein Bekannter wohnte in einem kleineren Hotel, da gibt es die Vereinbarung nicht, aber der Hotelbesitzer fuhr ihn selbst ins Krankenhaus und er zahlte dort für den Test 35 $.

Montag sollte der Abflug sein, Samstag der Test. In den zwei Tagen davor war ich ein Nervenbündel. So viel hing davon ab. Was, wenn der Test positiv ist. Bis zum offiziellen Condor Abflug am Samstagabend war ich ja noch in der Covid-Versicherung, die wären dafür aufgekommen, aber alle meine weiteren Buchungen wären verloren. Und ich würde nicht in mein Haus kommen, das nun ein Jahr lang unbewohnt ist und dem Verfall nahe, schließlich habe ich ein altes Mobilehome und keine Luxusvilla. Ich muss hin um es zu erhalten.

In unserem Hotel gab es eine Medizinstation und ein Assistent kümmerte sich um den Test, alles war sehr professionell, aber auch sehr voll. Es war schließlich das Osterwochenende. Und dann war ich an der Reihe. Atem anhalten. You are negativ! Den Stein höre ich immer noch purzeln, der von meinem Herzen fiel.

Am Montag dann zum Flughafen, am Eingang Temperaturkontrolle. Der Test war vom Hotel ausgedruckt worden. Am Check-in wurde alles genau geprüft und trotz meines Visums nach dem Rückflug gefragt. Ich musste die Bestätigungsnummer angeben und die Airline. Dann war aber alles einfach, ich bekam meine Bordkarte. Bei der Immigration in Fort Lauderdale ebenso, er fragte wie lange ich in der DomRep war und wo hin ich wolle, und schon war ich im Land. Auch mein Freund mit ESTA durfte einreisen.

Erholung im All-Inclusive Resort

Wer mich kennt, weiß, dass ich eigentlich die Abenteurerin bin. Ich reise gerne, aber will ein Land nicht nur an der Oberfläche kennenlernen, will eindringen und etwas über das Leben der Einwohner erfahren.  Doch manchmal gibt es Situationen, die anderes erfordern. Und dies hier war so eine. Ich lebe ja nur den Sommer in Deutschland, den Winter verbringe ich zum Großteil in meinem Heim in Florida. Dort war ich auch, als Covid-19 auf die Menschheit kam. Ab Mai war ich dann in Deutschland, in einem Land, in dem nichts mehr so war wie zuvor. Mich hat das sehr gestresst. Dazu kam noch ein Unfall, der mir bewusst gemacht hat, dass das schöne, aktive Leben auch ganz schön schnell zu Ende sein kann. Und ich hatte keine Möglichkeit in mein Haus in Florida zu kommen, da Trump die Einreise für alle Menschen gesperrt hat, die 15 Tage zuvor im Schengen Raum waren. Ich empfand das bereits damals ungerecht, denn es gab auch da schon Länder, in denen das Virus schlimmer herrschte, aber die durften rein.

Meine Hoffnung lag auf dem neuen Präsidenten. Aber damit wurde ich enttäuscht, er hat die Beschränkung noch einmal bekräftigt. Dann fing ich an zu überlegen. Wenn man die letzten 14 Tage also woanders ist, dann geht es. Und die Planung begann und endete im 5-Sterne-Resort in der Dominikanischen Republik. Zunächst hatte ich auch da vor, das Land zu erkunden, aber es kam anders. Auch während dem Aufenthalt hatte ich viel Stress, denn ich musste die Weiterreise nach USA organisieren mit vielen Unwägbarkeiten. Nichts zog mich aus meinem gemütlichen Hotel hinaus ins Land. Nie zuvor war ich in einem solchen All-Inclusive Resort, hatte eher eine Abneigung dagegen. Aber es gefiel mir, gefiel mir sogar sehr. Nicht eine Minute habe ich mich gelangweilt. Überall wurde ich verwöhnt. Nicht leicht für mich, da ich mir ja strenge Beschränkungen wegen dem Essen auferlege, ich will nicht zunehmen und hatte deshalb auch meine Waage dabei. Es war schwer, auf so viele Leckereien zu verzichten, gleichzeitig war es aber auch toll, gezielt darunter auszuwählen. Darf es noch ein Champagner sein? Oder einen Cocktail vor dem Essen? Ja, das Leben kann schön sein.

Und deshalb, auch unter anderen Menschen gibt es welche, die im Berufsalltag sehr gestresst sind, die eine Auszeit brauchen. Und ich habe nun vollstes Verständnis, dass sie sich diese holen und nicht auf Biegen und Brechen versuchen, ein Land kennenzulernen. Nach einem erfüllten Arbeitsleben haben auch sie Zeit und können immer noch auf Erkundungstour gehen.

Vergleich Bavaro Princess mit Bahia Principe

Vorausschicken möchte ich, dass ich im Bavaro 15 Tage gewohnt habe und es daher gut kenne, aber im Bahia nur 2 Tage und ich vielleicht einiges übersehen habe.

Beide Anlagen sind weitläufig, das Bahia aber noch wesentlich größer, so dass es schwer ist, den Überblick zu bekommen. Beide haben sehr schön angelegte Gärten. Im Bavaro sind im Bereich Platinum die Restaurants (außer Frappuccino) und der Pool nur für Platinum Gäste, durchspazieren darf man aber. Im Bahia ist das etwas strenger, da sind etliche Restaurants und Pools nur für Gäste aus dem jeweiligen Bezirk, selbst Gyms sind getrennt.

Die Zimmer sind eindeutig schöner im Bavaro. Zwar gibt es im Luxusbereich einige Zimmer mit eigenem Pool, aber das Zimmer selbst ist nicht so schön wie die Prinzessinnensuiten.

Das Personal ist zwar in beiden Resorts sehr freundlich und servicebetont, aber das Bahia ist allein schon durch seine Größe viel anonymer.

Beide Hotels haben einen Familien mit Kindern – Bereich, da bräuchte man ein Kind, um das zu bewerten. Aber auch hier scheint, das Bahia hat mehr Angebote.

Bedingt durch Corona waren im Bavaro viele Animationsangebote gestrichen, im Bahia fand einiges statt.

Der Strand ist von vielen Wohneinheiten des Bahia nur in einem langen Fußmarsch zu erreichen oder mit dem Train, im Bavaro haben viel mehr Leute die Chance strandnah zu wohnen. Aber dafür gibt es im Bahia viele Trains, die auf Wunsch auch einmal außer der Reihe fahren.

In Punkto Essen gewinnt aber eindeutig das Bahia. Bisher getestet das Capricio, war super. Sehr gut zubereitet und anständige Portionen, während es im Bavaro übersichtlicher zugeht. Auch die Qualität der Drinks ist etwas besser.

Vom Bavaro aus läuft man am Strand rechts herum etwa 20 Minuten bis zu einer Ladengalerie mit Restaurants, eine schöne Abwechslung. Beim Bahia gibt es nichts, man ist voll auf das Hotel angewiesen.

Fazit: Urlauber haben sehr unterschiedliche Ansprüche und müssen daher das für sie richtige auswählen. Beide Hotels sind zu empfehlen, ruhige ältere Leute mögen aber vielleicht das Bavaro mehr.

Bahia Principe Fantasia

Nun bin ich also als Single im Familienresort. Da gerade Ostern ist, ist auch ziemlich viel los. Für 2 Nächte ist es okay, aber für länger wäre es mir zu laut. Das Bahia Grundstück ist sehr groß, es sind sieben unterschiedliche Hotels hier untergebracht, einige mehr im Land, einige reichen bis zum Strand. Das Fantasia nicht, man läuft etwa 5 – 10 Minuten bis zum Beach oder nimmt den Train. Auch am Strand haben die einzelnen Hotels ihre eigenen Bereiche, und meist darf man auch nicht die Bars anderer Hotels mitbenutzen. Für das Fantasia gibt es aber auch schöne Restaurants. Am Strand ist das Las Olas, ein schönes Gebäude, das mehrere Restaurants umfasst, zum Beispiel das Capriccio, wo ich gestern so toll gespeist habe. An der Lobby ist gleich das Buffetrestaurant, wo auch Frühstück serviert wird, aber mir fehlt ein gutes Café. Dafür gibt es aber das Garden Circus Restaurant im Disney-Stil, das speziell für Kinder ein gerichtet ist, aber auch ich darf hier frühstücken. Mittags hatte es zu.

Ein Traum ist aber die riesige Poollandschaft. Es ist nicht möglich, alles auf ein Foto zu bekommen. Und gleich daneben gibt es einen Wasserpark für die Kids. Familien können sich hier wirklich wohl fühlen.

Bahia Principe – Ankunft

Meine Zeit im Bavaro Princess war abgelaufen, aber mein Weiterflug soll erst in zwei Tagen stattfinden. Also entweder Verlängerung im Bavaro oder ein neues Hotel kennenlernen. Das erschien mir auf jeden Fall reizvoller, besonders, da ich das Bahia noch zu einem günstigeren Preis bekommen konnte. Gebucht hatte ich das Bahia Principe Grand Punta Cana. Auch hier hatte ich wieder keinerlei Ahnung, was mich erwartet, noch bin ich ja nicht sehr erfahren in diesen Resorts. Schon die Einfahrt war überwältigend, einfach riesengroß. War das Princess fast wie eine kleine Stadt, ist das Principe eher eine Großstadt. Aber alles ist gut durchorganisiert. Ich fuhr mit meinem Mietwagen zur Schranke, zeigte meinen Pass, man fand meine Reservierung und ließ mich ein. Noch 1 km oder so bis zur Reservation, überall Auto geparkt, es ist ja Ostern und wie im Princess alles voll. An der Rezeption konnte ich dann direkt parken zum Koffer ausladen, dann zeigte man mir im Golfcart den Weg zu einem Parkplatz und brachte mich wieder zurück.

Das Bahia Principe hat auf seiner riesigen Fläche etliche unterschiedliche Hotels. Es gibt vzwar keine Zäune, man kann umher schlendern, oder besser fahren, denn es ist ja sehr weitläufig, dennoch kann man nicht von allen Hotels alle Einrichtungen besuchen. Manche Pools sind nur für die, die dort eingemietet sind, ebenso ist es mit den Restaurants. Und am nächsten zum Beach ist natürlich der teuerste Bereich, das Ambar Luxury, das nur für Erwachsene ist. Es gibt dort dreistöckige Zimmerreihen, wobei die im Erdgeschoss jeweils einen eigenen Pool haben.

Ich jedoch bekam ein „Upgrade“ ins Fantasia. Ich kann nun nicht beurteilen, ob dies wirklich ein Upgrade ist, da ich das gebuchte Punta Cana nie gesehen habe. Es stellte sich heraus, dass das Fantasia ein Familienresort im Stil von Disneyland ist, nicht jedermanns Geschmack, aber die Kids lieben es. Es gab auch gleich an der Rezeption einen Jongleur.

An der Rezeption bekam ich gleich meinen Wlan code und wollte natürlich gleich wissen, wie das mit den Restaurants läuft. Bei nur 2 Tagen möchte ich nichts versäumen. Die Buchung geht über Screens, die an der Rezeption stehen und läuft dann ähnlich ab wie im Bavaro. Dann wurde ich zu meinem Zimmer gefahren. Ich sagte ja schon, hier ist alles sehr weitläufig und der Shuttleservice sehr gut. Es gibt viele Wagen und oft wird man auch ganz alleine wohin gefahren. Auch zum Beach, denn der ist recht weit weg. Doch zunächst das Zimmer. Ich war einfach verwöhnt von meinem Princess. Das hat nur geräumige Suiten, eher kleine Wohnungen und besser kann man es kaum machen. Hier im Bahia sind es Zimmer, geschnitten wie Hotelzimmer halt sind. Eingang, Bad rechts, weiter zum Bett, am Rand Kofferablage, Schreibtisch und dann ein Wohnbereich und ein kleiner Balkon. Die Zimmer sind groß, aber die Möbel eher altmodisch. Sicher ist es schön und geräumig, aber wer zuvor im Princess war sieht das anders.

Und hier zum Verrgleich das Zimmer im Bavaro Princess

Bavara Restaurants II

Nun muss ich ja noch über die ausstehenden Bavaro-Restaurants berichten. Eins aber vorneweg: zu Beginn bin ich ja über die Restaurants völlig ausgerastet, weil es wegen so langer Corona-Beschränkungen in Deutschland so wunderbar war, endlich mal wieder zum Essen auszugehen und sich dem Luxus hinzugeben, auszuwählen, wohin es denn nun abends gehen soll. Nach einer Weile muss ich aber doch sagen, so gut ist das Essen dort auch wieder nicht. Meine Lieblinge sind weiterhin das Tanuki wegen der Show und das Il Tartufo, aber gerade dort hatte ich auch eine Enttäuschung. Ich bestellte mir Tenderloin Chianti style with fois gras. Das Fleisch etwas zäh, von fois gras keine Spur. Auch zuvor waren die Portionen dort sehr übersichtlich. Aber es ist ein tolles Ambiente und ich gehe gerne dorthin.

Dann ging es aber ins Hacienda, ein mexikanisches Restaurant. Sehr netter Service dort, das Essen war okay, aber auch nicht aufregend. Zuvor gab es Nachos, durchaus nett alles, aber ich muss es nicht wiederholen. Dann wollte ich aber endlich mal Sushi im Wasabi probieren. Ich mag kein Sushi und beim ersten Besuch verstand mich der Kellner überhaupt nicht. Diesmal hatte ich aber ganz klar mir meine Bestellung zuvor zurechtgelegt und ich bekam Röllchen mit Lachs. Also weiterhin, Sushi muss für mich nicht sein, aber das Wasabi hat auch leckere Hauptgerichte und auch hier ist das Ambiente mit Blick auf die Flamingos wirklich schön.

Eine wirkliche echte Enttäuschung war jedoch das Steakrestaurant El Gaucho. Man hatte mir sogar das Filet Mignon empfohlen und Filet kann man doch kaum falsch machen, oder? Doch, es war furchtbar zäh, also hier muss ich nicht mehr hin. Nun gibt es noch die Rebels Bar. Diese amerikanische Sportsbar hat rund um die Uhr geöffnet, man braucht keine Reservierung und bekommt immer was zu essen. Nach einem Tagesausflug gerade das richtige. Auf der Karte stehen hauptsächlich Hamburger und Hot Dogs und es hat ganz gut geschmeckt.

Das einzige, was mir nun noch bleibt, ist das Pescador, ein Fischrestaurant. Da ich kein Freund von Fisch und Meeresfrüchten bin habe ich mir das bis zuletzt aufgehoben. Und wurde angenehm überrascht, das kommt auf meine Liste der guten Lokale. Lachs esse ich ja und so bestellte ich gegrillten Lachs mit Pesto und es war vorzüglich. Gegenüber von meinem Einzeltisch saß eine weitere einzelne Dame und wir lächelten uns manchmal zu. Beim Rausgehen fragte ich sie dann: From which country are you? Sie: wir können auch Deutsch reden. Eine Groß-Gerauerin, gerade mal 40 km von meiner Heimat entfernt. Klar hängten wir dann noch einen schönen Ausklang in der Lobby Bar an.

Online Reservierung

Für alle die, die noch nie in einem solchen All-Inclusive Resort waren, möchte ich mal beschreiben, wie das mit den Restaurants läuft. Zunächst einmal, ein Urlaub hier ohne Smartphone ist unmöglich, das braucht man für viele Dienste. Frühstück und Abendessen wird in den Buffetrestaurants serviert, dafür benötigt man keine Reservierung. Das Abendessen ist auch am Buffet möglich, aber die von mir beschriebenen Restaurants sind à la carte Restaurants. Auch im Preis enthalten, aber man muss reservieren. Dazu liest man mit dem Smartphone einen QR code ein, kommt damit auf die Webseite des Hotels, wo alle Restaurants mit Speisekarte beschrieben sind. Dort kann man dann buchen, bekommt eine Email zur Bestätigung. Im Restaurant dann gibt es keine Menükarte auf Papier, sondern man schaut die wieder über den QR code an. Eigentlich ganz handlich, hat mir gut gefallen.

Macao

Am Mittwoch war plötzlich alles anders, ich wusste nicht warum. Unser gemütliches Hotel mit dem super Service, wo am Buffet immer alles in kleinen Portionen nett angerichtet war und man sich ein Schälchen griff, verteilte plötzlich Plastikhandschuhe, die Schälchen waren verschwunden und man musste sich die Leckereien selbst zusammenstellen. Ich konnte mir nicht recht erklären warum.

Für Gründonnerstag hatte ich mit Alex verabredet, dass wir einen Ausflug machen. Wir wollten nicht so weit, einfach was Schönes sehen, etwas Neues. Wir fuhren auf der Küstenautobahn nach Norden, vorbei an einem Unfall, wo gerade jemand in den Krankenwagen geschoben wurde, wollten eigentlich nach Macao abbiegen, aber übersahen die Zufahrt, Straßenschilder sind ja eher selten. Wir nehmen die nächste, nach Overo Alto, soll ja auch nett sein. Doch gab es hier eine Straßensperre, die Polizei ließ niemand durch. Uns war nicht klar warum. Macao sei möglich, also das kurze Stück wieder zurück. Wir wussten ja bei beiden Orten nicht, was uns erwartet.

Macao ist ein kleinerer Ort, eher unbedeutend, aber die Straße führt weiter zum Strand. Ein Parkplatz, Polizeiposten. Und dann eine schöne Strandzone. Der Strand ist hier ganz anders als an meiner Costa Esmeralda, dunkler, ein wenig felsig, von Klippen gesäumt. Hohe Wellen ziehen Surfer an, auch eine Surfschule gibt es. Wir spazierten am Strand bis zu den Klippen. Türkisfarbenes Wasser, blauer Himmel, schattige Kokospalmen, ein kleines Paradies. Das die Einheimischen erobert haben. Überall gibt es Sonnenschirme und Liegen, kleine Buden mit Essen und Trinken und es sind auch recht viele Leute da. Wir spazieren bis zu den Klippen, machen unzählige Bilder, dann wieder zurück. Kehren in einer Strandbar ein, ich bestelle ein Bier. Die Dame füllt es in einen Plastikbecher mit Deckel und Strohhalm und erzählt mir irgendetwas von Polizei und Tarnung. Noch immer blicke ich nicht durch, was hier abgeht. Es ist schön hier zu sitzen, die Tische sind von Einheimischen gefüllt, biegen sich mit Essen. Ein wundervoller Tag. Auf dem Heimweg fahren wir an zwei weiteren Unfällen vorbei, besuchen noch die große Lagune Bavaro, um halb vier komme ich zurück in mein Hotel.

Absoluter Schock! Nichts ist mehr wie vorher. Der Parkplatz bis zum letzten besetzt, ich werde nach irgendwo jotwede verwiesen, aber nett eingeparkt. Die Rezeption voller Menschen, das Hotel ganz offensichtlich bis zum letzten Platz besetzt, das so freundliche, servicebetonte Personal überfordert, auf den Shuttle muss ich lange warten und das Internet verlangt einen neuen Code. Den bekomme ich so schnell nicht an der überlasteten Rezeption, also erstmal was essen.

Später dann habe ich wieder Internetzugang und poste das Video von meinem Strandbesuch in Facebook. Und bekomme folgende Antwort: Ostern in der Domrep das kann auch ein besonderes Erlebnis werden…

Ich verstand nicht so ganz, was gemeint ist und fragte zurück. Die Antwort:

weil die Dominikaner immer so viel trinken, zu Ostern kommen viele durch Autounfälle oder weil sie besoffen ins Meer gehen ums Leben. Darum werden viele Strände oder Strandpromenaden wie hier in San Pedro de Macorís einfach gesperrt, außerdem ist das Trinken von Alkohol auf öffentlichen Plätzen verboten. Gehe in ein Restaurant oder tarne es in einer Plastik Flasche. Aufpassen diese Tage sind wirklich gefährlich. Aber ich persönlich finde es super, dass du bei deinem Urlaub in der Domrep nicht nur im Hotel bleibst, sondern auch auf die Menschen zugehst und Ausflüge machst, viele trauen sich das nicht.

Ja nun verstehe ich das alles, der Strohhalm fürs Bier, die Unfälle, das überfüllte Hotel. Danke für die Aufklärung. Aber für Karfreitag habe ich eh wieder einen Ruhetag vorgesehen, nur wirklich ruhig scheint es über die Feiertage wohl nicht zu werden.

DomRep individuell

Ich gehöre ganz klar zu den Leuten, die sagen, jedem das seine. Was ich gut finde muss noch lange nicht für jeden gelten und auch ich bin oft ganz unterschiedlich eingestellt, manchmal liebe ich den Luxus, dann wieder das einfache Leben. Als ich damals meinem Nachbar von meinen DomRep Plänen erzählte, sagte er spontan, er kommt mit. Aber eben auf seine Weise. Ich habe für ihn den gleichen Flug hin wie ich gebucht, aber er wollte ein Hotel, das weniger kostet, Luxus braucht er nicht. Wir fanden eins, das auf den Fotos wirklich nett aussah, 500 m vom Strand und ein kleiner Pool.

Heute nun konnte ich ihn zum erstenmal besuchen. Von außen sieht das Hotel wirklich hübsch aus, vor jedem Zimmer schöne Terrassen. Wäre es meins, ich könnte daraus was machen.

Aber. Es liegt in einer furchtbaren Gegend. Ich brauchte eine Ewigkeit, es überhaupt zu finden und kam völlig entnervt an. Nach einer Stunde für eigentlich 8 km. Es liegt inmitten von irgendwie nichts. Nächster Nachbar ist eine Bauruine. Immerhin gibt es einen Parkplatz und ich schaute mir das Zimmer im zweiten Stock an. Hinauf führt eine Treppe, die ziemlich kaputt ist. Zwar liegen Zementsäcke herum, man scheint irgendwann mal reparieren zu wollen, aber noch ist nichts im Gange. Obwohl nicht weit entfernt ein Klopfen zu hören ist. Aus der Wand hängen wirre Kabel. Die einzelnen Zimmer wirken eher wie Wohnungen, sind unterschiedlich groß und eingerichtet. Zu Alex kommt man zunächst in eine geräumige Wohnküche mit Tresen. Eine Tür führt ins Bad, eine in sein Schlafzimmer, aber es gibt noch eine weitere Tür. Erstaunt erfahre ich, dass dort weitere Gäste wohnen. Sie haben zwar ein eigenes Bad, aber den Wohnbereich teilen sie sich.

Noch immer würde ich das ganz akzeptabel finden. Doch was mich total stört ist, wie schmuddelig es hier ist. Und damit meine ich nicht Aleks, sondern das gesamte Gebäude. Nein, hier würde ich mich nicht wohl fühlen. Erst recht nicht als ich sah, dass zwei andere Gäste den kleinen Pool mit ihrem Hund teilten. Igitt, nein, hier möchte ich nicht wohnen. Alex freut sich zwar, dass er hier für nur 25 Euro inklusive einem recht kargen Frühstück wohnen kann, meins kostet deutlich über 100 die Nacht, aber ich möchte keinesfalls tauschen. Nein, das ist nichts für mich. Wenn es wenigstens inmitten eines netten kleinen Ortes liegen würde.

Doch Alex wollte mir noch seinen Strand zeigen, es sind 500 m Fußweg dorthin. Am Eingang eine Barriere und ein Wächter, ich war vorher schon dort, das hatte mich abgeschreckt, ich dachte, es sei ein Hotel. Aber nein, das ist die Einfahrt zum Strand und hier kann man auch parken. Das hat mich eher angenehm überrascht, das ist richtig schön hier. Etliche kleine Restaurants, eine Straße mit kleinen Lädchen, ein richtig schöner Strand mit Palmen und ein Meer mit unzähligen Yachten. Ja, hier ist es richtig schön. Und im Sommer zu Nicht-Corona Zeiten bestimmt eine Menge los.

Higüey

Wenn ich nun schon das Auto habe dann sollte ich ja auch damit fahren. So richtig Lust habe ich immer noch nicht. Ich lese von der Stadt Higüey im Landesinnern, eine sehr alte Stadt mit Kathedrale, das könnte was sein, so bekomme ich vielleicht einen Eindruck vom Land. Und der Flughafen liegt ja schon auf halbem Wege. Google Maps hat mir gezeigt, dass es eine Maut-Autobahn gibt und eine Landstraße, ohne es zu wollen bin ich auf der Autobahn. Die Landschaft trist und trocken, aber was will man von Autobahnen auch erwarten. Dann komme ich nach Higüey, aber wo ist das Stadtzentrum. Und was gibt es da zu sehen. Der Verkehr ist heftig, Motorräder von allen Seiten, aber das kenne ich ja von Marokko. Google Maps schickt mich weiter und plötzlich sehe ich die Kathedrale. Später stellt sich heraus, dass es da auch einen großen Parkplatz gibt, aber was man vergebens sucht oder nur spärlich findet, sind Hinweisschilder. Eine solche Kathedrale habe ich noch nie gesehen, Architektur in Beton, sehr interessant. Innen sehr dunkel, was ja auch die Hitze abhält und Blumen und Kerzen zuhauf von den Gläubigen, die um etwas bitten oder sich bedanken.

Ich hatte an zwei verschiedenen Stellen in schmalen Nebengassen geparkt und jedesmal einen GPS-Waypoint angelegt, falls ich das Auto nicht mehr finde. Und tatsächlich, ich habe es jedesmal gebraucht. Die Straßen sehen so ähnlich aus. Für den Rückweg finde ich dann aber doch die Landstraße, und endlich ist es mal grün um mich herum. Am Straßenrand ein Riesenhaufen Ananas, den hätte ich gerne geknipst, aber irgendwie will ich nicht anhalten und nur fotografieren. Eine Ananas kaufen will ich ja nicht, bekomme alles in meinem Hotel. Aber nun habe ich einen kleinen Eindruck vom Land und obwohl es kaum Straßenschilder gibt und einige Abzweigungen finde ich tatsächlich ohne Umwege mein geliebtes Prinzessinnenhotel.